27. Kapitel

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Ich nahm das Bild zwischen meine beiden Hände und atmete stockend aus. Es war so faszinierend.
Ich hielt ein Portraitbild von mir in den Händen, welches Dylan eigenhändig gezeichnet hatte.
Jedes einzelne braune Haar bis zu meinen wenigen Sommersprossen auf der Nase hatte er geschafft detailliert und realistisch umzusetzen.
Und plötzlich begann ich zu zittern und leicht an den Händen zu schwitzen. Rasch legte ich das Bild zurück auf den Tisch und kratzte mir verlegen am Hals. Was passierte nur mit mir?
Ich richtete meinen Blick auf den Boden und starrte mich schließlich fest. Ich hing in meinen eigenen Gedanken fest. Andauern durchlief ich unsere ganzen Momente der letzten Monaten noch ein Mal in Sekundenschnelle. Die Guten, sowie auch die Schlechten.

„F*ck..", rutschte mir plötzlich nuschelnd aus meinen Mund und meine Gedanken verschwanden.

Mein Brustkorb hob sich abrupt und flachte somit auch wieder ab. Wärme durchfloss meinen ganzen Körper, wie Magma einen Vulkan.
Überraschend versprühte ich wieder dieses Kribbeln in meinem Magen und schaffte es nicht den Blick auf dem Boden standhaft zu bleiben.

"So schlecht getroffen habe ich dich jetzt aber auch nicht.", ertönte Dylan's Stimme in der sanften Stille, während er den Verbandskasten ruhig auf dem Bett aufräumte und ihn zu klickte.

Ich wendete meinen Blick nun zu ihm und nährte mich einen kurzen Schritt. Ein kleinen Moment experimentierte er noch gelassen an seinem Köfferchen bis Dylan plötzlich meine zögernde Annäherung auch bemerkte. Es war kein besonders großer Schritt, jedoch reichte er um Dylan zu signalisieren, was ich gerade vor hatte. Ich wusste nicht ganz, wie ich genau handeln sollte, obwohl ich meinen Gefühlen schon deutlich näher kam.
Und somit blieb ich schließlich mal nicht stehen und wagte einfach einen weiteren Schritt.

Nun stand ich nur noch einen kleinen Schritt von ihm entfernt. Was sollte ich bloß tun?
Doch übernahm Dylan nun. Sanft griff er nach meinen verpackten Händen und stand danach von der Kante seines Bettes auf.
Mir hatte es deutlich besser gefallen, als er auf ein Mal aufstand und wir uns fast auf einer Höhe in die Augen schauten.
Elegant legte er seine Hand an meinen Kiefer und strich sie vorsichtig an meinem Hals entlang.
Es fühlte sich so gut an seine Nähe zu spüren, sodass ich sogar für einen Moment meine Augen schloss.

Kurz darauf öffnete ich sie wieder und schaute verträumt in Dylan's Augen. Sie sahen mich genau so sanft an, wie damals, als wir uns das erste Mal am See küssten. Ein unbeschreibliches Gefühl durchschoss meinen Körper und erregte in mir die Nervosität. Ein Gefühl, als würde ich kurz vor dem Umbruch auf einer Achterbahn warten. Ein Gefühl, welches unbeschreiblich schön war, aber gleichzeitig auch so unausstehlich.

Langsam legte er wieder seine Hand von unter gehoben an meine Wange und sprach: „Ich wollte dich niemals verletzen Claire."

„Das weiß ich nun auch.", antwortete ich ihm und legte entschlossen meine Lippen auf die seine.

Welcome to the panic roomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt