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Mila P.O.V

Unten angekommen sehe ich schon Alice in der Küche stehen. Ich trete in die Küche ein un begrüße sie freundlich.

"Guten morgen Alice."

"Guten morgen Kind. Hast du gut geschlafen?" fragt sie und lächelt mich an.

"Ja sehr gut." 

Ja ich lüge sie an, da ich ja nicht wirklich geschlafen habe. Aber sie muss ja nicht unbedingt von den nächtlichen Geschehnissen erfahren.

"Das ist schön zu hören." sie dreht sich wieder von mir weg und fängt an Eier zu schlagen. Ich mache mich auf den Weg zur Schublade und hole dort ein Messer und ein Brett heraus, worauf ich schließlich anfange das Gemüse für das Omlett zu schneiden.

"Ist Jacob schon wach?" frage ich während des Schneidens.

"Er war vorhin kurz wach ist aber sofort wieder eingeschlafen. Weißt du eigentlich warum Liam das getan hat?" Er war also kurz wach. Demnach hat er mir die Klamotten hingelegt oder?

"Nein nicht wirklich. Er ist einfach sauer in sein Büro gekommen und wollte mit ihm reden aber Jacob hat nicht wirklich auf ihn gehört, daraufhin ist er ausgerastet." sagte ich schulterzuckend. Ich möchte eigentlich nicht unbedingt darüber reden. Ich will nicht wieder daran erinnert werden. Allerdings habe ich das Gefühl, Alice eine Erklärung schuldig zu sein. Sie kümmert sich immer so gut um mich.

"Mhm." gibt sie nur nachdenklich von sich und blickt an die Decke. 

Ich drehe mich von ihr weg und zerschneide weiter das Gemüse. Dem Anschein nach fragt sie sich wohl genauso wie ich warum Liam so unglaublich sauer war.

Ein kaltes und herzloses "Morgen." reißt mich aus meinen Gedanken und ich wusste unmittelbar das es Liam war. 

"Morgen." antworten Alice und ich gleichzeitig zurück. Dabei  wage ich es nicht mich umzudrehen. Der Vorfall von gestern steckt mir noch in den Knochen. Klar habe ich ihn in der Nacht auch noch gesehen aber da hat mein Gehirn nicht richtig Funktioniert. Es war schließlich  halb vier in der Nacht. Welcher Mensch kann um die Uhrzeit richtig denken?

Ich traue mich nicht ihn anzugucken. Ich habe Angst diese Wut und kälte von gestern wieder in seinen Augen sehen zu können. Die gleiche Wut die er in seinen Augen hatte als er mich geschlagen hat. Noch immer spüre ich diesen Schlag. Er war so kräftig und schmerzhaft.

Nur ich wusste das ich davon auch eine blaue Wange hatte, welche ich jedoch heute morgen noch schnell überschminkt habe.

Liam geht an uns vorbei in das Esszimmer und ist so schnell wie er hier war, ist er auch wieder verschwunden. 

"Setzt dich in das Esszimmer. Ich mache das hier fertig." ,bittet Alice mich.

"Aber..." sie lässt mir keine Zeit um zu antworten und redet sofort weiter.

"Kein aber, Kind. Jacob ist nicht wach und Liam wird nichts dagegen sagen. Außerdem gibt es sowieso nicht mehr viel zu tun." ,ordnet sie an und gibt mir ein ermutigendes grinsen.

Ergeben und auf meiner Lippe kauend mache ich mich auf den Weg in das Esszimmer und sehe dort schon Liam sitzen, der mit seinem Handy beschäftigt ist. Nervös tippe ich mit meiner Hand an meinen Oberschenkel und warte, dass er mich bemerkt, damit ich mich setzten kann. Vorsichtshalber warte ich doch noch auf seine Erlaubnis, mich setzen zu dürfen.

"Setz dich." ,bemerkt Liam mit lauter Stimme, als er mich sieht. Zögernd bewege ich mich auf den Stuhl gegenüber von Liam zu und lasse mich nieder. Nun sitzen wir hier, in völliger Stille und warten auf Alice.

Ich spüre die Blicke von Liam auf mir und werde nur noch nervöser. Unsicher versuche ich seinen Blick auszuweichen und stattdessen auf meine Hände zu schauen. Unruhig kaue ich auf meiner unteren Lippe und wiege mich in der Hoffnung, dass Liam endlich seinen Blick von mir nimmt.

"Ich hoffe du vergisst nicht, was ich dir gestern gesagt habe." ,durchbricht seine Stimme die Ruhe. Ich hebe meinen Kopf und schaue ihm direkt in seine Augen, die vor Kälte nur so strotzen.

"Nein. Das vergesse ich nicht." erwidere ich schüchtern und kaue weiterhin auf meiner Lippe rum.

Er gibt mir ein bestätigendes nicken, hört jedoch nicht auf mich mit seinen Augen zu mustern. Seine Augen wandern meinen Körper von unten bis oben ab, soweit es ihm möglich ist, weil ich sitze. Bei meinen Lippen bleibt er hängen und seine Augen verdunkeln sich. Irritiert ziehe ich meine Augenbrauen zusammen.


"Hör auf, auf deiner Lippe zu kauen, Mila. Das macht mich wahnsinnig."

Mit weit geöffneten Augen befreie ich meine Lippe sofort von meinen Zähnen und starre ihn an. Mir wird plötzlich heiß und ich kann spüren, wie mir die Röte ins Gesicht schießt. Auf sein Gesicht schleicht sich nun ein neckisches Grinsen, was mich dazu bring meinen Kopf peinlich berührt zu senken.


"Hier kommt das Essen, Kinder." ,kündet Alice fröhlich an, währenddessen sie die Teller gefüllt mit dem Omelette abstellt und mich so aus dieser misslichen Lage befreit. Ich erhebe meinen Kopf wieder und schaue sie dankbar an.

"Danke.", kommt es nur von Liam bis er seine Augen endlich von mir nimmt und sich seinem Essen widmet.

Das Essen verlief weiterhin ruhig und niemand von uns sprach ein Wort. Er beachtete mich nicht und ich beachtete ihn nicht. Jetzt sitze ich wieder in meinem Bett und langweile mich zu Tode. In diesem Zimmer kann man einfach nichts machen. Hier gibt es keinen Fernseher, ein Handy habe ich auch nicht und Bücher, mit denen ich mich beschäftigen könnte, gibt es hier sowieso nicht.

Frustriert springe ich vom Bett auf und laufe hin und her. Vielleicht sollte ich zu Alice damit sie meine Wunden neu verarzten kann. Dann habe ich wenigstens etwas zu tun.

Motiviert, endlich was zu tun zu haben mache ich mich auf den weg zu Alice Zimmer, welches grade mal zwei Türen von meinem Zimmer entfernt ist.

"Alice?" ,frage ich und klopfe an ihrer Tür. Diesmal warte ich auf ein "Herein" von ihr bevor ich eintrete, was ich auch nur Sekunden nachdem ich geklopft habe bekomme.

"Ich wollte fragen, was mit meinen Wunden ist." 

"Aber natürlich, setz dich." Sie ist einfach zu freundlich.

Ich laufe auf ihr Bett zu und will mich setzten als Plötzlich laute Geräusche von unten kommen. Ich schaue Alice an, die wie ich in ihrer Bewegung innehielt und nach dem Lärm lauschte.

"Hilfe!" ,schrie auf einmal eine Mädchenstimme, gefolgt von einem lauten klatschen. Schnell machte ich mich auf den Weg zur Tür und verließ das Zimmer. So schnell wie ich konnte rannte ich die Treppe runter und ignorierte dabei meine Wunden und die Schmerzen die sie verursachten völlig. 

Im unteren Stockwerk angekommen sehe ich auch sofort einen wütenden Marcus, wodurch ich leicht aus angst vor ihm schlucken musste. Allerdings war er nicht alleine in der großen Eingangshalle. Seine Hand hatte er stark um eine Hüfte geschlungen, dessen Besitzerin heftig zappelt und verzweifelt um sich schlägt.




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