~46. Kapitel~

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Und da blickte ich in die eisblauen Augen von Danny! Sofort wendete ich den Blick von ihm wieder ab und stand gerade auf um zu gehen. Doch da fasste er schnell nach meiner Hand und zog mich zurück. Er zog mich ein Stück zu sich und sagte dann ruhig, ohne meine Hand loszulassen:

,,Bitte bleib..."

Ich spürte seinen Blick auf mir, jedoch starrte ich nur auf den Boden und fragte leise:

,,Warum?"

Er griff fester nach meiner Hand, sodass ich den Blick vom Boden auf unsere Hände richtete. Seine Hand fühlte sich warm und stark an. Eine Gänsehaut bereitete sich überraschend auf meiner Hand aus und ich spürte ein komisches Kribbeln in meinem Bauch.

,,Weil ich nicht möchte, dass du gehst, solange ich hier nichts klar gestellt habe",

antwortete er mir nun, immer noch mit seiner ruhigen, tiefen Stimme. Ich entgegnete nichts, sondern starrte immer noch auf unsere Hände. Ich hatte irgendwie Angst in seine eisblauen Augen hochzublicken und Angst davor, dass mir vielleicht die Tränen laufen würden. Wenn er doch vielleicht etwas erzählen würde, was mich zutiefst verletzen würde. Ich wollte nicht nochmal, dass er sah, wie ich weinte. Er räusperte sich und fragte mich danach:

,,Kannst du mir dabei vielleicht in die Augen sehen? Ich möchte, dass du siehst, dass ich dich nicht anlüge."

Kurz zuckte ich zusammen wegen seiner Frage, was irgendwie lächerlich war. Danach riss ich mich wieder zusammen und hob langsam meinen Blick, bis meine smaragdgrünen Augen seine eisblauen Augen trafen. Ich vergaß immer wieder, was für schöne blaue Augen er hatte, die mich jedes Mal in einen Bann zogen. Dann fing er an zu sprechen und hielt dabei immer noch meine Hand:

,,Danke... Erstmal tut es mir wirklich nochmal leid, dass ich dich so oft angerufen habe. Aber ich habe mir echt Sorgen gemacht, auch wenn du mir das vielleicht nicht glaubst. Ich mag dich echt sehr Ashley. Du scheinst mir nicht so wie die anderen Mädchen zu sein. Das bei Yuki, wo du mich so gesehen hast, war wirklich nicht so wie es aussah."

Er stoppte kurz und kratze sich mit seiner freien Hand verlegen am Kopf und fing kurzerhand wieder weiter an zu sprechen:

,,Also zwischen Yuki und mir läuft wirklich nichts und das wollte ich nochmal klar stellen. Es ist ja nicht so, dass sie nicht hübsch wäre, aber sie ist jetzt nicht wirklich mein Typ. Genauso wenig ist Katarina mein Typ. Und übrigens wenn du was mit diesem Dylan am laufen hast, dann ist das vollkommen okay."

,,Nein... nein, Dylan und ich sind nur Freunde. Ich kenn ihn auch noch nicht so lange",

platzte es rasch aus mir raus. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf Dannys Lippen und innerlich wurde mir dabei auf einmal ganz warm.

,,Darf ich eigentlich fragen, was zwischen dir und Yuki vorgefallen ist? Sie benimmt sich ziemlich merkwürdig finde ich. Ich meine, sie hätte damals sogar mal zu mir gesagt, dass sie Katarina nicht ausstehen kann und jetzt scheint sie sich seit paar Tagen sehr gut mit ihr zu verstehen. Ist irgendwie echt komisch. Ich hatte sie auch gefragt, was bei euch los ist, aber sie wollte mir nie eine Antwort geben. Auch als ich sie gefragt hatte, seit wann sie Katarina denn nicht mehr hasst, hatte sie nur gemeint, dass Katarina doch ziemlich cool und nett wäre. Ja gut, Menschen können ja ihre Meinung zu anderen Menschen ändern, aber so schnell? Ich habe nichts gegen Katarina, sie scheint ganz nett zu sein, aber Yuki und sie Freunde? Das kann ich immer noch nicht so glauben",

erzählte er, während wir uns auf die Bank gesetzt hatten und dabei ließ er meine Hand keine Sekunde los. Ich sammelte meine Gedanken und sagte danach enttäuscht:

,,Ich weiß auch nicht so genau was eigentlich los ist. Ich habe Yuki etwas komisches versucht zu erklären, was mir passiert ist, warum ich so lange weg war und sie wollte mir nicht glauben. Sie meinte ich wäre verrückt und krank. Aber das bin ich nicht. Es klingt alles so verrückt, dass ich es ja selbst kaum glauben kann. Aber es ist leider alles wahr und nichts davon ausgedacht."

Während ich so erzählte verwandelte sich Dannys Blick von einem ernsten zu einem besorgten und gleichzeitig neugierigen. Er fragte dann schließlich:

,,Was ist dir denn passiert? Was hast du Yuki erzählt?"

Ich wendete meinen Blick von ihm ab und sagte leise:

,,Das kann ich dir nicht erzählen. Du würdest mir auch nicht glauben und mich für verrückt halten."

Er hob vorsichtig mein Kinn mit seiner Hand an, schaute mir ernst in die Augen und entgegnete daraufhin überzeugt:

,,Nein, ich werde dich nicht für verrückt halten. Versprochen. Du kannst mir alles anvertrauen was du möchtest. Ich werde dir zuhören und dich weder auslachen, noch werde ich dich für verrückt halten. Egal wie komisch und verrückt sich irgendwas von dir anhört."

Auf einmal ließ er meine Hand los, rutschte ein Stück näher zu mir und zog mich in eine Umarmung. Für einen kurzen Moment war ich wie gelähmt und realisierte es erstmal gar nicht, was soeben passierte. Dann erwiderte ich jedoch seine Umarmung und fühlte mich so sicher und geborgen wie noch nie. Es war so ein schönes Gefühl wie er mich im Arm hielt und zum Glück verharrten wir auch etwas länger in dieser Umarmung. Ich war nicht mehr enttäuscht oder auf irgendeiner Weise sauer auf ihn, wie noch heute morgen. Diese negativen Gefühle gegenüber ihm waren wie verflogen. Auch wenn er mir versprochen hatte, mich nicht für verrückt zu halten, wollte ich diese kranke Geschichte doch noch lieber für mich behalten. Ich war mir nicht zu 100 % sicher, ob er sein Versprechen auch halten würde, nachdem er meine Geschichte gehört hatte. Denn Yuki hielt mich danach ja auch für verrückt.

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