Dylan küsste mich! Jetzt gerade in dem Moment! Als mir das allmählich klar wurde, stieß ich ihn blitzschnell von mir weg und starrte völlig fassungslos und geschockt in seine braunen Augen. Er schaute mir als allererstes auch in die Augen, allerdings fiel sein Blick dann beschämend auf den Boden und er flüsterte fast kaum hörbar:
,,Sorry..."
Ich wusste nicht so recht was ich daraufhin entgegnen sollte, deswegen sagte ich nur ganz stumpf:
,,Ich glaube, ich werde mal jetzt nach Hause gehen."
Danach drehte ich mich um und ging einfach, ohne mich von ihm zu verabschieden und ohne ein Wort von ihm abzuwarten. Ich konnte das Geschehene immer noch nicht ganz begreifen. Er hatte mich einfach geküsst! So hatte ich mir meinen ersten Kuss definitiv nicht vorgestellt. Warum hatte er mich geküsst? War er etwa in mich verliebt? Das durfte nicht sein. Er sah zwar schon sehr gut aus und war auch mega lieb und verständnisvoll, jedoch schien ich bereits Gefühle für einen anderen Jungen entwickelt zu haben. Für Danny... Ob er mir wohl wirklich die Wahrheit erzählt hatte und zwischen ihm und Yuki nichts lief? Irgendwie war ich jetzt total verwirrt. Verwirrt über Dylans Reaktion, dass er mich einfach geküsst hatte und über seine Worte davor, dass ich etwas besseres verdient hätte. Außerdem darüber, was er gesagt hatte, dass er glaubte, zwischen Danny und Yuki liefe etwas. Mein Kopf war wieder so voll mit Gedanken und Fragen, auf die ich keine Antworten wusste. Plötzlich riss mich jedoch ein schmerzerfülltes Miauen aus meinen Gedanken. Ein Miauen welches mir ziemlich bekannt vor kam. Ich begann meine Schritte zu verschnellern und folge dem Miauen, bis es immer lauter wurde und ich vor Schock erstarrte. Ich starrte komplett entsetzt auf das Geschehnis was sich einige Meter vor mir, in einer dunklen Gasse abspielte. Dort sah ich Katarina, die meiner kleinen Angel immer und immer wieder einen heftigen Tritt verpasste. Angel prallte jedes Mal ziemlich stark gegen die Wand und wieder auf den Boden. Ihr Fell zeigte blutige Stellen, aus denen Blut auf den Boden triefte. Auch die Wand deutete einige Blutspuren an. Ein lautes schmerzerfülltes Miauen drang gerade wieder in meine Ohren und mein Körper fing auf einmal an heftig zu beben. Ich hörte Katarina ziemlich hässlich lachen, als Angel erneut auf dem Boden aufkam. Ohne noch großartig zu zögern, setzte ich meinen Körper flink in Bewegung in Richtung der beiden. Mein Herz fing wahnsinnig schnell an zu rasen, sodass es sich fast so anfühlte, als würde es mir jeden Moment aus der Brust springen. Ich spürte in diesem Moment keinerlei Angst vor Katarina. Das Einzige was ich spürte, war unglaubliche Wut und Entsetzung. Mit einem lauten Schrei, welcher sich vielmehr wie ein lautes aggressives Miauen anhörte, sprang ich auf den Rücken von Katarina. Blitzartig schreckte sie auf und hörte auf Angel zu treten. Sie versuchte mich nun von ihrem Rücken zu reißen. Doch ich krallte mich mit meinen scharfen Krallen fester in den Stoff ihres Pullovers, sodass ich schon ihre Haut zu spüren bekam. Kurz blickte ich auf meine Pfoten und stellte schnell fest, dass ich mich wieder in eine Katze verwandelt hatte. Allerdings störte mich dies jetzt überhaupt nicht. Es erfüllte mich vielmehr mit Glück und Freude. Auf einmal konnte sich Katarina von mir losreißen. Doch dabei zerriss ich ihren Pullover mit meinen Krallen. Sie drehte sich ruckartig um und blickte mir mit ihren blauen bösen Augen in meine smaragdgrünen wütenden Katzenaugen. Ich fauchte sie ziemlich intensiv an und sprang danach auch schon wieder auf sie. Ich krallte mich erneut an ihr fest und biss ihr ohne zu überlegen so fest in ihre Schulter, wie ich nur konnte. Sie schrie laut auf vor Schmerz und schlug kurz darauf mit ihren Fäusten auf mich ein. Ich war so voller Adrenalin, dass ich die Schmerzen dabei nicht wahrnahm. Ich war einfach so furchtbar wütend, dass ich mehrmals hintereinander meine Zähne immer wieder in ihre Schulter rammte, bis ich irgendwann nur noch Blut schmeckte und das Gefühl hatte, ihre Knochen mit meinen Zähnen zu zertrümmern. Sie schlug jedes Mal auf mich ein und schrie so laut, dass es mir schon in den Ohren dröhnte. Ich war gerade dabei ihr mit meiner rechten Pfote das Gesicht zu zerkratzen, da schrie sie weinerlich:
,,Lass mich endlich los du scheiß Katze!"
Aber ich konnte nicht damit aufhören ihr Schmerzen zuzufügen. Dafür war ich einfach viel zu wütend und mit Adrenalin voll gepumpt. Blut fing an aus einer Wunde auf ihrem Gesicht zu tropfen, welches mir auch mal hin und wieder dann auf mein Fell tropfte. Irgendwann schaffte sie es jedoch doch mich von ihr runterzuschmeißen und sich von mir zu befreien. Da wollte ich wieder zum Sprung anlegen, doch dann rannte sie mir schreiend davon. Ich glaube, ich hatte sie noch nie zuvor so schnell rennen gesehen. Ich lief ihr auch nicht mehr hinterher, auch wenn ich zuerst den Gedanken in meinem Kopf gehabt hatte. Doch ich erinnerte mich wieder an Angel und dass sie jetzt viel wichtiger war als Katarina nachzulaufen.
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My Cat Life
Fantasy,,Ich hatte mir sterben viel schlimmer vorgestellt, doch so schlimm war es gar nicht. Es fühlte sich leicht an, man fühlte sich von allen Schmerzen und Sorgen befreit. Sterben war friedlich. Ich öffnete meine Augen und dachte ich wäre jetzt im Himme...