~32. Kapitel~

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Ich lief noch ungefähr 2 Minuten, dann kam ich an meinem Haus an. Vor der Haustür standen meine Eltern mit 2 Polizisten. Meine Mutter war am weinen, mein Vater blieb jedoch ruhig. Man sah ihm jedoch an, dass er auch traurig war.

,,Würden Sie uns bitte noch ein Bild von ihrer Tochter geben?", fragte der eine Polizist meine Eltern.

Mein Vater antwortete darauf: ,,Ja natürlich, wir werden gleich eins holen. Warten Sie bitte einen Moment."

Dann verschwanden beide im Haus und kamen ein paar Minuten später mit einem Foto raus und überreichten es den Polizisten. Auf dem Foto war ich drauf zu sehen. Das Foto war von diesem Jahr, es wurde an meinem Geburtstag gemacht. Die Polizisten bedankten sich noch und gingen danach. Meine Eltern sagten nichts mehr und gingen dann ins Haus. Ich ging langsam zur Haustür und überlegte was ich nun machen sollte. Sollte ich ins Haus? Zu meinen Eltern? Ihnen zeigen das ich da bin? Nein. Es ging nicht. Ich war immer noch eine Katze. Auch wenn meine Eltern sich große Sorgen um mich machten und sogar schon die Polizei eingeschaltet hatten, ich könnte sie nicht beruhigen und ihnen sagen das ich da war. Sie würden nur eine Katze sehen, die sie anmiaut. Aber vielleicht war ja Angel zu Hause. Ich könnte mit ihr reden und sie beruhigen. Sie machte sich bestimmt auch Sorgen um mich. Ich schlüpfte nun also durch die Katzenklappe, die wir damals wegen Angel angebracht hatten. Im Flur angekommen, sah ich mich um. Plötzlich blieb mein Blick am großen Spiegel hängen. Langsam ging ich auf ihn zu und musterte mich, die Katze im Spiegel. Mein Fell ähnelte dem eines Leoparden. Ich hatte einen muskulösen, kräftigen Körperbau, obwohl ich mich eigentlich klein und schwach fühlte. Ich starrte nun auf meine Pfoten und streckte meine scharfen Krallen aus, die Waffe einer Katze. Aber nicht nur die Krallen. Ich öffnete meinen Mund und fand dort meine Zähne. Meine Reißzähne waren nicht zu übersehen und sahen sehr gefährlich aus. Ich betrachtete mich nochmal von oben bis unten, bis ich an meinen grünen großen Augen hängen blieb. Da im Flur nicht besonders viel Licht rein kam und es eher etwas dunkel war, waren meine Pupillen rund geformt und nicht schlitzartig. Meinen letzten Blick warf ich auf meinen langen Katzenschwanz und lief dann die Treppen zu meinem Zimmer hoch. Niemand war da, keine Angel in Sicht. Also ging ich wieder runter. Ich schlich zur Küche, wo ich meine Mutter schluchzen hörte und wollte gerade wieder umdrehen, als mich jemand erschreckte.

,,Wer bist du? Was machst du in meinem Haus?", knurrte mich Angel an, die hinter mir stand.

Ich drehte mich um und sagte erleichtert: ,,Angel ich bins Ashley."
,,Angel was ist los?" rief mein Vater und ich hörte seine Schritte hinter mir immer näher kommen.

Schnell rannte ich nach oben in mein Zimmer und versteckte mich unterm Bett. Mein Vater durfte mich nicht sehen, er mochte es nicht wenn andere Katzen im Haus waren.

,,Ashley du kannst raus kommen", miaute Angel nach einer Weile.

Ich kroch nun also unterm Bett hervor und sah Angel glücklich an. Ich schmiegte mich an sie und sie an mich. Irgendwann saßen wir auf dem Bett und redeten miteinander. Ich erzählte ihr alles was bisher geschehen war und sie guckte mich erstaunt an.

,,Wow, hast ja eine Menge erlebt", sagte sie zum Schluss.

,,Ja nur wie werde ich jetzt wieder ein Mensch?", blickte ich sie fragend an.

,,Ja das ist eine gute Frage. Ich weiß es auch nicht. Aber aufjedenfall kannst du nicht zu Hause bleiben, du weißt ja das dein Vater es hasst wenn andere Katze ins Haus kommen. Vielleicht bleibst du so lange bei diesem Danny bis wir einen Weg gefunden haben, dass du wieder ein Mensch wirst, auch wenn du mir als Katze irgendwie besser gefällst", grinste sie.

,,Das ist nicht witzig, ich muss wieder ein Mensch werden! Meine Eltern sind ja schon krank vor Sorge und Yuki wahrscheinlich auch", sagte ich traurig.

,,Ja hast Recht... Aber weißt du was, du riechst nicht wirklich wie ein Mensch, also nicht wirklich wie Ashley, du hast eher so einen eigenen Katzengeruch mit ein kleines bisschen Mensch und du siehst echt gut aus. Du bist so groß und muskulös", schnurrte sie.

Sie hatte Recht, ich war größer und wahrscheinlich auch muskulöser als sie, jedoch wusste ich nicht warum. Vielleicht war ich im Innern nicht klein und schwach so wie ich mich als Katze, wie auch als Mensch fühlte. Vielleicht war ich ja groß und stark und nicht so hilflos wie ich dachte. Vielleicht war die Katze, die ich nun war, mein inneres Ich.

My Cat LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt