Irgendwann hatten wir uns auch so langsam aus unserer Umarmung gelöst und gingen auch gemeinsam wieder zurück in den Klassenraum. Dort setzte ich mich neben Danny, da dies der einzige freie Platz war. Katarina saß ja nun auf meinem Platz neben Yuki. Den ganzen Schultag über konnte ich mich so gut wie gar nicht auf den Unterricht konzentrieren. Da ständig Katarina und Yuki ziemlich böse zu mir rüber schauten und sich dann immer wieder etwas zuflüsterten. Immer wieder stieg auch Panik in mir auf, als Katarinas und mein Blick sich trafen. Diese Bilder vom Wald schlichen sich dann jedes Mal in meinen Kopf. Würde ich jemals diese schrecklichen Erinnerungen aus meinem Gedächtnis bekommen? Ich konnte doch nicht ewig mit dieser Angst vor Katarina leben? Danny tippte mich nun an der Schulter an und ich drehte meinen Kopf in seine Richtung, bis mein Blick in seine blauen Augen traf. Er fing an zu lächeln und fragte mich leise:
,,Alles in Ordnung?"
Ich erwiderte sein warmes Lächeln und schenkte ihm auch meines, wobei ich gleichzeitig zu seiner Frage nur nickte. Eigentlich war nichts in Ordnung. Ich wollte einfach nur raus aus diesem Klassenraum. Ich wollte, dass Katarina aufhörte mich anzustarren und am allermeisten wollte ich, dass diese Erinnerungen nur eine ausgedachte Fantasie waren. Ich wollte, dass alles einfach in Ordnung war. Alles einfach wie vor diesen schrecklichen Vorfällen und Yuki immer noch meine beste Freundin war. Ich konnte es nicht ertragen, dass sie sich mit Katarina angefreundet hatte und mich anscheinend jetzt hasste. Wie konnte sie so zu mir sein? Ich habe ihr doch nur die Wahrheit erzählt. Hätte ich es vielleicht nicht tun sollen? Hätte ich ihr einfach auch eine Lüge erzählen sollen, so wie meinen Eltern? Plötzlich klingelte die Schulglocke. Schulschluss, na endlich. Ich war die Erste die aufstand, ihre Sachen blitzschnell einpackte und den Klassenraum zügig verließ. Ich verabschiedete mich nicht von Danny, obwohl ich es eigentlich wollte. Viel mehr wollte ich jedoch raus und einfach weg von Katarina und Yuki. Ich ging nicht sofort nach Hause, sondern entschied mich dafür noch etwas im Park spazieren zu gehen, um meinen Kopf frei zu bekommen. Da sprang mich auf einmal ein großer Labrador an und ich konnte mich im letzten Moment noch fangen. Beinahe hätte er mich umgeworfen.
,,Oh hallo Marley",
lachte ich, als ich erkannte, dass es Marley war und streichelte liebevoll seinen Kopf. Er leckte mir über die Hand und ich musste noch mehr anfangen zu lachen. Irgendwie fühlte ich mich auf einmal viel besser.
,,Hi Ashley. Wie ich sehe geht es dir echt wieder besser. Wie war dein Schultag so?",
fragte mich plötzlich Dylan, der jetzt vor mir stand. Ich hob meinen Kopf um ihn anzusehen und mein Lachen verflog bei seiner Frage. Ich gab als Antwort:
,,Hey... Es war echt furchtbar. Bitte frag mich etwas anderes okay? Ich möchte echt nicht darüber reden."
,,Gut in Ordnung, wie wäre es mit Kaffee und Kuchen? Hast du Lust? Ich bezahle natürlich",
fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich überlegte einen kurzen Moment und antwortete dann erfreut:
,,Ja gerne, warum denn nicht."
Somit lud er mich zu Kaffee und Kuchen ein in einem kleinen Cafe um die Ecke. Wobei eher zu Tee und Kuchen, da ich absolut keinen Kaffee mochte. Ich bestellte einen Früchtetee und ein Stück Apfelkuchen und er ebenfalls, dazu jedoch einen Kaffee. Marley bekam eine Schüssel Wasser hingestellt. Wir redeten über unsere Hobbys und ich erfuhr, dass er seit mehreren Jahren in einem Verein Fußball spielte. Von mir erzählte ich, dass ich in meiner Freizeit gerne zeichnete, jedoch es in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt hatte. Seit das mit Katarina passiert war, hatte ich irgendwie aufgehört mit dem Zeichnen. Was ich irgendwie schade fand, wenn ich weiter so darüber nachdachte. Vielleicht sollte ich wieder mal anfangen zu zeichnen? Es würde mir gut tun. Ansonsten erzählte Dylan noch von seiner Arbeit. Dass er seit zwei Jahren in dem Restaurant seiner Eltern arbeitete und ihm es dort auch echt viel Spaß bereitete. Er sich sogar für das Kochen interessiert hatte und auch mal die Gerichte zusammen mit dem Koch kochen durfte. Außerdem erzählte er noch von seiner Schulzeit. Anschließend stellte er mir auch ein paar einfache Fragen über mich. Als wir aufgegessen hatten bezahlte er und danach gingen wir noch gemeinsam etwas spazieren, wo er auf einmal anfing über Danny zu erzählen:
,,Also dieser Junge von letztens, wegen dem du geweint hast. Wie hieß er noch gleich? Danny? Auf jeden Fall als du dann weg warst, haben er und ich uns noch unterhalten. Er meinte, du hättest ihn und deine beste Freundin in einer falschen Situation gesehen und dass es nicht so gewesen war, wie du gedacht hast. Also du weißt schon, dass die beiden etwas miteinander hatten. Keine Ahnung, ob er die Wahrheit gesagt hat. Aber warum sollte er sonst bei ihr zu Hause gewesen sein? Ist doch dann schon ziemlich eindeutig, dass zwischen denen etwas läuft."
Abrupt blieb ich stehen und Dylan mit mir. Hatte er vielleicht Recht mit dem was er sagte? Und die beiden hatten tatsächlich etwas miteinander? Warum sollte Danny sonst bei ihr gewesen sein, wenn gar nichts zwischen ihnen läuft? Hatte mich Danny heute doch einfach nur angelogen? Auf einmal schwirrten so viele Gedanken in meinem Kopf, dass ich erst gar nicht mitbekam, wie Dylan seine warme Hand auf meine Wange legte, mir tief in die Augen schaute, mir langsam näher kam und mir dann zuraunte:
,,Der Typ hat dich nicht verdient. Du hast etwas viel besseres als ihn verdient Ashley."
Plötzlich drückte er seine Lippen auf meine und ich hielt völlig überrascht den Atem an. Was passierte hier gerade?
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My Cat Life
Fantasy,,Ich hatte mir sterben viel schlimmer vorgestellt, doch so schlimm war es gar nicht. Es fühlte sich leicht an, man fühlte sich von allen Schmerzen und Sorgen befreit. Sterben war friedlich. Ich öffnete meine Augen und dachte ich wäre jetzt im Himme...