Kapitel 53

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[Harrys POV]

Ich wachte auf von diesem nervigen scheiß Piepsen. Was zum Teufel war das?!

Ich öffnete meine Augen...sie fühlten sich unglaublich schwer an. Wo war ich?

Der Raum war dunkel und still.  Bis auf das Piepsen. Verärgert sah ich mich um und bemerkte ein schwaches Licht, das hinter mir schien. Es kam von einem Monitor, der irgendwelche hertöne anzeigte.

Moment. Meine Herztöne? Ich tastete an meine Brust. Tatsächlich, da waren solchene scheiß Kleber, Elektroden oder wie die Teile heißen. Jetzt bemerkte ich auch den Schlauch in meiner Nase. Ich brauchte keinen scheiß Sauerstoff! Verägert riss ich ihn ab.

Auch die Kleber an meiner Brust riss ich weg, und sofort fing der Monitor wie wild an zu Piepsen, und im nächsten Moment stand eine Krankenschwester bei mir im Zimmer.

"Um Gottes Willen, Herr Styles!", sagte sie aufgebracht als sie rein kam. "Sie dürfen die Elektroden nicht einfach wegreißen!"

Elektroden. Sag ich doch.

Ich richtete mich auf, doch sie drückte mich wieder zurück ins Bett. Ich wollte mich wehren, aber war einfach zu schwach. Was?

"Sie haben eine schwere Operation hinter sich, Sie brauchen Ruhe!", meinte die Schwester und machte sich wieder daran die Kleber an meiner Brust zu befestigen. Der Monitor beruhigte sich und fuhr mit dem monotonen Piepsen fort.

"Wo bin ich überhaupt? Was ist passiert?", krächzte ich. Meine Stimme hörte sich scheiße an.

"Sie sind auf der Intensivstation, sie haben eine schwere Operation hinter sich", erklärte sie und befestigte das Blutdruck-Gerät wieder an meinem Arm, das ich ebenfalls weg gemacht hatte.

"Was?", fragte ich geschockt. "Was für eine Operation? Ich weis gar nicht was hier los ist! Was-"

"Beruhigen Sie sich", sagte die Schwester mit einem Blick auf den Monitor. "Es ist klar, dass sie jetzt so verwirrt sind, die Narkose wirkt noch nach... schlafen sie nochmal, morgen früh sieht alles anders aus."

Sie schenkte mir einen mitleidigen Blick. Was ging hier vor sich? Ich wollte jetzt nicht schlafen, verdammt! Doch je mehr ich mich aufregte, desto müder wurde ich und meine Augen fielen langsam zu...

Als ich das nächste Mal aufwachte, war es immer noch nachts. Der Monitor piepte und der Schlauch war wieder in meiner Nase. Die Schwester war nicht da. Was zum Teufel war passiert?!

Ich suchte nach dem roten Knopf, auf den man drücken konnte, und die Schwestern dann kamen. Da war er ja. Ich drückte drauf und wartete. 

"Herr Styles?", hörte ich eine Stimme und im nächsten Moment kam die Schwester von vorhin durch die Tür. "Alles in Ordnung?"

"Nein?!", sagte ich genervt und richtete mich im Bett auf. "Sonst hätte ich kaum auf den scheiß Knopf gedrückt oder? Können Sie mir mal endlich sagen was hier abgeht?"

"Ich...", druckste die Schwester rum. "Ich darf nicht darüber mit Ihnen reden, das darf nur der Arzt-"

"Dann holen sie den Typ her verdammt!"

Sie wirkte eingeschüchtert. So wirken eigentlich alle Leute mit denen ich rede. 

"Er kommt erst morgen früh wieder, Sie müssen sich wieder hinlegen, Sie brauchen Ruhe!", lenkte sie vom Thema ab und drückte mich sanft zurück ins Kissen.

"Ich will einen scheiß Arzt sprechen, und zwar sofort! Rufen Sie ihn eben an!" Ich schrie.

"I-Ich... ich werde sehen w-was sich tun lässt...", stammelte sie und hastete aus dem Zimmer. Kurze Zeit später kam sie mit dem Telefon in der Hand zurück und hielt es mir wortlos entgegen.

Ich schnappte es ihr aus der Hand. "Hallo?"

"Herr Styles", sagte  eine verschlafene Stimme eines älteren Mannes am anderen Ende. "Alles in Ordnung?"

"Nein man, wieso fragt mich das jeder?" Ich rastete aus. "Ich liege auf der verdammten Intensivstation und kein Arsch will mir sagen was passiert ist!"

"Herr Styles", sagte der Mann nochmal, diesmal nur langsamer. "Ich bin ihr behandelnder Arzt, Dr. Dunkelberg, ich habe sie auch operiert und-"

"Was für eine Operation überhaupt! Ich weis gar nicht wovon Sie reden, was-"

"Sie können sich nicht erinnern?", fragte der Mann und seine Stimme hörte sich besorgt an. 

"Nein! Sonst würde ich doch nicht dauernd fragen! Bin ich hier nur von Idioten umgeben oder was?!" Der Monitor piepste mittlerweile ziemlich schnell.

"Herr Styles", sagte der Arzt zum dritten Mal. "Bitte beruhigen Sie sich. Sie hatten eine Schlägerei, wurden dann zu uns eingeliefert und mussten dann sofort operiert werden."

"Aha. Und wieso weis ich davon nichts mehr?" Ich war verwirrt. Verarschte der alte Mann mich?!

"Sie hatten innere Blutungen... nicht nur im Bauchraum, sondern leider auch im Gehirn. Keine große, wir konnten sie sofort stoppen! Jedoch hatten wir befürchtet, dass so etwas passieren würde..."

"Was passieren würde?", schnaubte ich. "Reden Sie doch mal Klartext mit mir!"

Der Mann seufzte. "Sie haben vermutlich einen Teil ihres Gedächtnisses verloren. Es kann sein, dass sie sich an bestimmte Dinge nicht mehr erinnern..."

"Was?", keuchte ich. "Was für Dinge?"

"Es... es kann alles sein. Wie man sich den Schuh bindet, das Einmal eins... aber auch schlimmers. Freunde vergessen, Familie vergessen."

Geschockt dachte ich an meine Familie. Mum, Anne, und Gemma. Sogar den Namen meines behinderten Vaters wusste ich. Meine Freunde... ich hatte nicht so wirklich welche. Jake.. Tiffany...keine Ahnung.

"Ich weis noch alles", sagte ich. "Bis auf die Schlägerei.. Wo soll das gewesen sein?"

"Ähm, auf einer Hochzeit glaube ich.."

"Hochzeit?", lachte ich. "Auf so etwas gehe ich nicht."

"Hören Sie, ich komme morgen früh zu ihnen, was ehrlich gesagt in wenigen Stunden ist, dann besprechen wir das alles nochmal."

"Gut, tschau", sagte ich knapp und legte auf.

Die Schwester nahm mir das Telefon ab, murmelte etwas von wegen ich sollte nochmal schlafen und huschte aus dem Zimmer.

Nachdenklich ließ ich mich ins Kissen zurück sinken und die Müdigkeit überkam mich...

[Sams POV]

Fast 200 fuhren wir auf der Autobahn. Weder Anne oder Gemma, noch mir hatten sie erlaubt im Krankenhaus bei Harry zu übernachten. Anne trat das Gaspedal durch, ab 8 Uhr durften Besucher auf die Intensivstation, so wurde es uns gesagt.

Intensivstation! Als wir das hörten, bekam ich fast einen Herzinfarkt. Halbstündlich hatten wir dort angerufen. Soweit ging es ihm aber gut meinte die Schwester... mehr durfte sie auch nicht sagen.

Endlich bogen wir auf den Parkplatz ein. Ich sprang vom Rücksitz und wir eilten durch den Haupteingang, hoch in den ersten Stock. 

"Ah, sie wollen sicher zu Herrn Styles?", kam uns sofort eine Schwester entgegen, kaum waren wir auf der Intensiv.

Wir nickten eifrig und sie führte uns zu seinem Zimmer. Davor blieb sie stehen und drehte sich zu uns um.

"Es darf immer nur ein Besucher rein... Wer geht als erstes?"

Noch bevor ich etwas sagen konnte, schob Anne mich durch die Tür und ich warf ihr einen unglaublich dankbaren Blick zu.

Er lag da, leichenblass und starrte aus dem Fenster. Furchtbar sah er aus, komplett verkabelt und mit einem Sauerstoffschlauch in der Nase...

"Harry", brach es aus mir heraus und ich fiel ihm um den Hals.

Er drückte mich grob von sich weg und sah mich angepisst an.

"Wer bist du?!"

Don't let me go (Harry Styles FF deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt