Kapitel 61

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Irgendwas piepste. Ich wollte meine Augen nicht öffnen, ich wusste wo ich war. Nicht mehr im Wald. Hier war nichts mehr kalt, es war wunderbar warm. Es war so schön warm, erst hatte ich gedacht es hatte geklappt.


Doch ich bezweifelte dass es im Himmel ein solches nerviges monotones Piepsen gibt. Außerdem hatte ich wieder diesen Schlauch in der Nase und die Manschette um den Arm.


Ich hörte viele Menschen rein und raus kommen. Meistens war es meine Mutter, oft auch mein Vater und mein kleiner Noah... Manchmal waren es Krankenschwestern die irgendwas an den Geräten verstellten. Ich öffnete meine Augen trotzdem nicht.


Mein Zeitgefühl war komplett weg, ich wusste nicht wie lange ich schon so da lag. Manchmal wurde ich gedreht, von der linken Seite auf die Rechte, und wieder zurück. Manchmal wurde ich gewaschen. Ich ließ alles mit mir geschehen.


Oft kam Niall. Er redete ganz viel mit mir, obwohl ich ihm gar nicht antwortete. Ich öffnete auch für ihn nicht die Augen. Ich wollte nicht mehr zurück in diese Welt.


Manchmal kam sogar Gemma. Sie redete gar nichts mit mir, sie hielt nur meine Hand. Ich wusste dass sie es war, ich spürte das. Aber ich wollte die Augen nicht aufmachen.


Ich weis nicht wieviel Zeit so verging. Aber ich glaube es war lang. Einmal kam jemand anders. Er redete erst gar nicht mit mir. Ich hörte ihn nur atmen. Irgendwie war es gruselig. Aber dann nahm ich seinen Geruch war.


Seinen Geruch. Das Piepsen des Monitors verriet mir, dass mein Puls sofort raste. In der nächsten Sekunde kam jemand rein.


"Was haben sie gemacht?", fragte eine weibliche Stimme angespannt.


"Nichts", sagte er. Dieses kleine Wort, seine Stimme, löste mehr Glücksgefühle aus als ich in letzter Zeit je hatte. Er war hier...


"Ich warne sie...", sagte die Frau. "Ich behalte sie im Auge."


Er antwortete nichts und sie ging wohl wieder raus.


Harry. Er war hier. Ok, jetzt wollte ich meine Augen öffnen. Es ging nicht.


"Sam...", sagte er. "Ich... ich hab mit Gemma geredet und..."


Er seufzte und holte tief Luft. "Das ist so bescheuert. Ich weis nichtmal ob du mich hörst. Ich bin mir sogar sicher dass du mich nicht hörst. Aber Gemma hat gesagt ich bin Schuld daran dass du dich umbringen wolltest."


Er machte eine Pause. Ich wollte ihn wirklich verdammt gern sehen, aber meine Augen gingen einfach nicht auf-


"Ich hab mit ihr darüber gestritten... und alles. Aber ich weis sie hat Recht. Es... Es tut mir Leid."


Das Letzte hatte er so leise gesagt, dass ich es kaum gehört habe. Und ich versuchte immer noch verzweifelt meine Augen aufzumachen.


"Sie hat mir alles erzählt... Dass du mich wirklich geliebt hast, und ich dich anscheinend auch. Ich hasse sowas eigentlich, ich will von niemand geliebt werden weist du? Deswegen hab ich dich so behandelt. Ich wollte dass du mich vergisst, dass ich dir egal bin. Aber das hat nicht funktioniert, also wollte ich dich dazu bringen mich zu hassen. Immer noch besser als mich zu lieben."

Don't let me go (Harry Styles FF deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt