Chapter 21 - her last photo

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Matthew pov.

Als ich aufwachte lag ich wie immer oberkörperfrei in meinem Bett. Momentmal, war ich nicht in der Küche eingeschlafen? Oh nein! Sie hatte mich doch nicht etwa hinauf getragen und umgezogen?! Wie vom Blitz getroffen stand ich auf und nahm mir ein Shirt aus meinem Schrank. Ich wollte es gerade überziehen, als mir auffiel das etwas nicht stimmte. Wie automatisiert griff ich an meinen Hals. Nein!, dachte ich alamiert. Das kann nicht sein! Das, wo mein Medallion jetzt hängen müsste, war es nicht. Es war weg. Nein, nein, nein! Das darf nicht wahr sein! Es war, neben meiner Schwester, das wichtigste in meinem Leben. Verschiedenste Möglichkeiten rannen mir durch den Kopf. Geklaut? Verloren? Verlegt? Abgemacht? Wo war es nur? Panisch lief ich durchs ganze Zimmer. Fehlanzeige. Im Bad? War es auch nicht. Meinen ganzen Kleiderschrank stellte ich auf den Kopf, mein gaanzes Zimmer. Nichts. Fuck!, dachte ich noch panischer. "Ich kann es nicht verloren haben! Nein, nein, nein", murmelte ich immer und immer wieder vor mich hin. Ich flitzte panisch durchs ganze Haus. "Das kann nicht sein! Verdammte Scheiße!", fluchte ich während ich aus der Küche stürzte. Nirgends war eine Spur von ihm. Mein Pech das ich zuletzt im Wohnzimmer schaute. Dort lag Emely friedlich schlafend. Erst wollte ich mich wieder umdrehen und weiter meiner aussichtslosen Suche nachgehen. Doch als ich genauer hinsah, beruhigte ich mich schnell. Sie hatte es in der Hand. Fest umklammert. Ich ging leise zu ihr hin und entfernte es vorsichtig aus ihrem Klammergriff. Bei ihr angekommen entdeckte ich, das sich getrocknete Tränen auf ihren Wangen abzeichneten. Hatte sie etwa geweint? Sie hatte es doch nicht etwa geöffnet? Das hieß sie wusste es. Nach kurzem Zögern öffnete ich es selbst. Ich hatte es lang nicht geöffnet. Innen wurde, das außen gold glänzende Medallion, von zwei Bilder geschmückt. Beiden sah man an das sie schon einige Jahre hinter sich hatten. Links kam in Sepia ein Bild von meiner Mutter zum Vorschein. Neben ihr stand mein Vater. Beide schauten hinab auf das Baby, welches meine Mutter im Arm hielt. Sie sahen sehr glücklich aus. Dieses Baby war ich gewesen. Das Bild rechts war Schwarz-Weiß. Es zeigte meinen Vater, der überglücklich ein Baby hielt. Neben ihm saß ich. An dem Tag war ich zwar erst 2 Jahre alt gewesen, doch ich erinnere mich noch heute daran, als wäre es gestern gewesen. Auch ich lächelte überglücklich in die Kamera. Hinter mir lag meine Mutter. Sie lächelte ebenfalls, sah aber sehr erschöpft aus. Das Bild wurde im Krankenhaus aufgenommen. Es war der Tag an dem meine Schwester geboren wurde. Wir hatten alle vor dem Krankenbett meiner Mutter posiert. Dies war das letzte Bild was von meiner Mutter existierte. Der Gedanke machte mich traurig. Eine kleine Träne rollte mir über die Wange. "Hey, alles gut?", riss mich Emelys Stimme aus den Gedanken. Sie war aufgewacht und ihr friedlich schlafender Gesichtsausdruck, hatte sich in einen besorgten umgewandelt. Ich schaute hoch genau in ihre Augen. Blau traf Braun. Einige Augenblicke verstrichen, ehe sie sich aus meinem Blick lösen konnte und mich ohne jegliche Hemmungen umarmte. Es fühlte sich gut an. So vertraut. So liebevoll. So sanft. Ich ließ es einfach geschehen. Nach einiger Zeit ließ sie mich wieder los und ihre Wärme verschwand. "Ich...es...mir geht's gut", stotterte ich mich trockenem Hals.

Escaped?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt