Jacob pov.
Sie musste dort sein! Diesen Satz redete ich mir immer und immer wieder ein. Sie musste dort sein! Nach dem Telefonat mit Phillip hatte ich eine Weile geweint. Ich war aufgewühlt. Es war merkwürdig seine immer noch so vertraute Stimme, nach einer Ewigkeit, mal wieder gehört zu haben. Aber noch seltsamer war es ihren Namen auszusprechen. Gekonnt hatte ich all die Dinge verdrängt die an diesem Tag passiert waren. Ich hatte mich selbst fest davon überzeugt, das sie dort war. Das sie am Leben und es ihr gut ginge. Eine Ewigkeit liefen mir stumm die Tränen über meine Wangen. Bis mir auf einmal ein kranke Idee kam.
Aber das kann ich doch nicht machen? Du musst es tun! Nein. Ihr geht es mit Sicherheit gut. Sie ist dort. Nein! Phillip war am Telefon. Er war frei! Alles aus dem Brief ist wahr. Nein! Das kann nicht sein! Das ist nur ein Zufall! Er ist...es ist bestimmt irgendwie anders. Es ist so, wie sie geschrieben hatte. "STOPP!", schrie ich mich selbst an, "Es reicht!" Wütend schlug ich mit meiner Faust auf dem Boden. Aber meine Idee war gar nicht so schlecht. Schnell, nahm ich mein Handy wieder zur Hand, welches ich auf dem Boden neben mir abgelegt hatte. Ich fing an zu googlen. Sofort fand ich einen passenden Flug und buchte ihn. Es war ein Last-Minute Platz in einer Maschine von hier nach San Diego.
Seit zwei Jahren wohnte ich schon nicht mehr dort. Ich war zwar 16 gewesen, als wir umgezogen waren. Doch meine Eltern hatten darauf bestanden, das ich mitkomme. Ich hasse sie noch heute dafür! Ich verstand nicht, warum ich mit gemusst hatte. Sie waren ja sowieso nie da! Bei denen folgte eine Geschäftsreise nach der nächsten. Normalerweise war das ätzend und auch ein wenig einsam, aber in dem Fall praktisch, denn sie würden wahrscheinlich nicht einmal merken, dass ich weg war.
In 2 Stunden würde mein Flug gehen. In Eile packte ich meine wichtigsten Dinge zusammen und ein paar Sachen zum Beschäftigen. Immerhin würden es 15 Stunden Flug werden. Mit meinem Auto flitzte ich durch die halbe Stadt zum Flughafen. Nach nicht einmal 20 Minuten war ich angekommen. Am Check-In stellte ich fest das ich in der Eile mein Handy und mein Pass vergessen hatte. Ich gab mir innerlich einen Schlag gegen die Stirn. Na toll!, dachte ich genervt. Sowas kann auch nur mir passieren. Ich schielte auf die Uhr. In 1 1/2 Stunden ging mein Flug. 20 Minuten würde ich brauchen, um zurück zu fahren. Nicht einmal 5 Minuten würde ich brauchen, um den restlichen Krempel zu holen. Und weitere 20 Minuten, um wieder hier her zu fahren. Bis einer halben Stunde vor Abflug konnte man einchecken. Das schaff ich, dachte ich optimistisch. Eine andere Wahl hätte ich nicht gehabt. Mein Ticket war auf meinem Handy. Also los. Ich flitzte zu meinem Auto und raste wieder nach Hause. Dort angekommen rannte ich hinein und kaum zwei Minuten später wieder hinaus. Wieder am Flughafen angekommen stellte ich mich beim Check-In an, als ich dran kam klappte zum Glück alles nach Plan B und ich atmete erleichtert auf, während ich mich auf dem Gate in einen Stuhl pflanzte. Nach einer halben Stunde wurde mein Flug ganz planmäßig aufgerufen und ich stieg ein. Wir waren nicht einmal 20 Minuten in der Luft, da war ich vor Erschöpfung, an meinem tollen Fensterplatz, eingenickt.
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Escaped?
Teen FictionVier Teenager. Zwei Täter. Ein Mädchen. || Ein Tag wie jeder andere, dachte ich. Das ich Geburtstag hatte, hatte ich längst verdrängt. Verschlafen machte ich den Fernseher an und lasse Nachrichten laufen. "Noch immer gibt es keine Spur von den vier...