Escaped?

Chapter 29 - I was worried about you!

Jacob pov.

Ich lag, bei Emmi Zuhause, auf der ausgezogenen Couch, und starrte an die Decke. Das tat ich schon seit Stunden.
Nachdem Emely abgehauen war, hatte Phillip versucht mich zu beruhigen, war aber kläglich gescheitert und hatte mich stattdessen als "Ablenkung" Einkaufen geschickt. Als ich zurück war, hatten wir einen Happen gegessen oder besser gesagt Phillip die Mahlzeit in sich hineingeschlungen, wie er es früher auch immer getan hatte und ich hatte ihm dabei nur zugeschaut und selbst keinen Bissen hinunter bekommen. Wo Phil jetzt war wusste ich nicht, aber es war mir irgendwie auch egal.
Ich lag wie bereits erwähnt auf der Couch und ließ den Tag Revue passieren, denn Emely's Worten schwirrten mir unaufhörlich durch den Kopf. Egal, was du zu sagen hast, ich will es nicht hören! Du tauchst hier einfach auf und machst hier einen auf fürsorglich! Machst mir meine Stimmung kaputt! Verlangst Antworten auf Fragen, die dich einen Scheiß Dreck angehen! Und willst dann noch das ich ruhig bleibe und dir zuhöre? Das ist echt typisch! Alles dreht sich nur um dich! Aber weißt du was? Es exestieren auch noch andere Leute außer dir auf dieser Welt! Und wir haben auch Gefühle! War ich wirklich so schlimm? Wirke ich wirklich so als würde ich denken dass sich alles um mich dreht? Bin ich wirklich so egoistisch? Denkt sie echt so schlimm von mir? Sie hatte recht, es war falsch von mir gewesen, hier einfach wieder aufzutauchen und alles auf den Kopf zu stellen. Alles kaputt zu machen. Aber was hätte ich, nach diesem Brief, anderes tun sollen. "Was für ein Brief?", riss mich Phillips Stimme aus den Gedanken. Shit! Hatte ich das etwa laut gesagt? Seinem verwirrten Blick nach zu urteilen schon. Mist! Was sollte ich ihm denn jetzt sagen? Ich kann ihm ja schlecht von dem Brief erzählen. Der hält mich dann doch für komplett bescheuert. Schnell! Eine Ausrede oder irgendetwas!  "Was hast du da für eine Kette um?", lenkte ich ab und tat so als hätte ich seine Frage gar nicht gehört. Mir war schon bei meiner Ankunft aufgefallen das er diese Kette trug, aber warum? Er schaute betreten zu Boden. Was war das für eine Kette? Sie sah komisch aus, wie ein Gefäß, und anscheinend war da auch etwas drin. Phillip wollte gerade anfangen etwas zu sagen, als wir von einen Krachen der Wohnungstür unterbrochen wurden. Wir beide schreckten hoch. Ich stürmte instinktiv in den Flur, doch ich sah etwas anderes als erwartet. Innerlich klaschte ich mir eine. Wie konnte ich denn so naiv sein und denken sie würde hier vorbei kommen? HIER! Nach all dem was passiert war. Emely rempelte mich an, offensichtlich mit Absicht, der Flur war ja immerhin breit genug für je drei von uns, und ging, ohne sich bei mir zu entschuldigen, in die Küche. Phillip stellte sich in den Türrahmen und musterte mich fragend. Hatte er Emely nicht gesehen? Bevor irgendjemand von uns beiden jedoch etwas sagen konnte, kam sie wieder aus der Küche. Sie hatte einen Energydrink und einen Apfel in der Hand. Das nenn ich mal ausgewogenen und gesunde Ernährung, dachte ich sarkastisch. "Pfff", machte sie nur abfällig. Ich sah im Augenwinkel wie Phillip die Augen verdrehte. Ups, das hatte ich wohl laut gesagt. Ohne mich jedoch auch nur im geringsten zu beachten, ging sie wieder an mir vorbei, direkt auf Phillip zu. Redet sie jetzt etwa nicht mehr mit mir? Ist sie etwa so sauer auf mich? "Ich komme wieder, sobald der da weg ist", sagte sie abfällig in meine Richtung drehte. Das hatte weh getan. Sie schien mich wirklich nicht mehr zu mögen. Okay, sie hasste mich! Aber warum? Nur weil ich hier aufgetaucht war? "Sei nicht so gemein, Emely", verteidigte er mich. Ich spürte, wie Emely genervt mit den Augen rollte. "Ich muss noch Pryia bei etwas helfen, also bis dann", meinte sie, ehe sie Phillip einen Kuss auf die Wange drückte und Richtung Haustür ging. Pryia? Wer war denn Pryia? Doch nicht etwa Matthew's Schwester? Das ist doch nicht ihr Ernst! "Doch genau die. Hast du etwa ein Problem damit, hm?!", antwortete sie bissig auf meine Gedanken. Shit hatte ich das etwa schon wieder laut gesagt. Damn it! "Selbst wenn, es interessiert mich nicht im geringsten! Es ist mein Leben und meine Entscheidung! Du hast nicht das Recht nach der ganzen Zeit plötzlich hier aufzutauchen und dich einzumischen! Du gehörst nicht mehr zu mir! Du gehörst nicht mehr zu uns!", schrie sie. Autsch! Das hatte gesessen! "Ganz ehrlich, was hab ich dir getan? Warum hasst du mich? Warum bist du plötzlich so gemein zu mir? Du weißt genau, dass ich nix dafür konnte das wir umgezogen sind! Ich bin zurück gekommen, um zu schauen wie es euch geht. Keiner von euch hat sich in den letzten zwei Jahren bei mir gemeldet hat! Als wäre ich euch egal! Ihr habt mich ausgeschlossen und ihr habt mir alle versprochen das ihr es nicht tut! Du hast dich einen Dreck für mich interessiert Emely! Du hast mir nie geschrieben, mich nie angerufen! Im Gegensatz dazu hat Leah mir wie sie es versprochen hatte, jede Woche einen Brief geschrieben! Sie hat fast jeden Abend mit mir telefoniert! Ich hab ihr zugehört und sie hat mir zugehört! Doch von dir gab es kein einziges Lebenszeichen! Du hast mir nicht ein einziges verficktes Mal geschrieben seit wir uns das letzte Mal gesehen haben! Das war vor fast zwei Jahren! Du hast dich kein einziges verficktes Mal bei mir gemeldet! Ich bin hier her gekommen, um Phillip zu besuchen, um nach Leah zu sehen. Aber auch um nach dir zu sehen. Ich wollte wissen wie es dir geht, weil das was Leah erzählt hat, ganz und gar nicht gut klang! Ich hab mir Sorgen gemacht, deswegen bin ich hier! Wegen euch allen! Und du hasst mich deswegen?", den letzten Satz flüsterte ich nur noch. Mittlerweile standen wir vor dem Haus. Emely stand an ihrem Auto und bewegte sich nicht. Ich stand in Tränen hinter ihr. Einen Moment blieben wir so. Doch dann setzte sie sich in Bewegung, sie ging zur Fahrertür, öffnete sie und stieg ein. Sie hatte mich ignoriert. Ich hatte ihr mein Herz ausgeschüttet und sie hatte es ignoriert. Emely schaute Phillip noch ein letztes Mal an und brauste los. Sie hatte mich nicht einmal angesehen. Sie hatte mich wie Luft behandelt.