Chapter 10 - Everyday Life

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Phillip pov.

Ein Monat ist jetzt vergangen und mittlerweile hatte sich unser Alltag normalisiert. Jeden Morgen frühstückten wir zusammen, was dazu führte, das sie auch endlich wieder mehr aß, und ich fuhr sie jeden Morgen zur Schule. Nach Schulschluss holte ich sie wieder ab, zu Hause angekommen, half ich ihr bei den Hausaufgaben und machte Abendessen. Anschließend machten wir es uns auf der Couch gemütlich und schauten alle möglichen Filme und Serien. Es war ein eintöniger, aber doch gemütlicher Alltag. Ich hatte sie gerade an der Schule abgesetzt und war wieder zu Hause angekommen, als es an der Tür klingelte. Es war klar das ich nicht aufmachen würde. Ich meine, ich wurde überall gesucht und ich wollte Emely keine Schwierigkeiten machen, die sie definitiv haben würde, falls ich die Tür öffnete und man sah das ich hier war. Aber trotzdem riss mich die Neugier zum Türspion. Ich meine, wer sollte um diese Uhrzeit schon klingeln? Jeder wusste das Emely nicht hier, sondern in der Schule und ihre Mum auf Geschäftsreise war. Ich stand also vor der Tür und linste durch den Türspion. Es klingelte ein zweiten Mal. Als ich allerdings sah, wer vor der Tür stand, riss ich sie komplett unüberdacht, auf mögliche Folgen, auf und umarmte die Person. So viele Gedanken rannen mir durch den Kopf, das ich dachte er würde jeden Moment explodieren. Sie war es. Sie lebte. Sie war hier. "Phil, wir sollten...", noch ehe sie, in ihrem behutsamen und leicht verunsicherten Ton, ihren Satz beenden konnte, hatte ich sie schon hinein gezogen und die Tür, seeeehhhrr überschwenglich, geschlossen. "Ich ...... aber du... wie......vermissen", schluchtzte ich. Es waren nur Bruchstücke der Sätze, die in meinem Kopf rumschwirrten und gar keinen Sinn ergaben. Sie drückten die verschiedenen Gefühlen aus, die in mir wechselten. Doch sie verstand. Anstatt etwas zu erwidern nahm sie mich wortlos in den Arm. Nach einer Weile, die mir viel zu kurz vorkam, löste sie sich wieder. Sie schaute ein Stück zu mir hoch, da sie nur ein wenig kleiner war als ich, legte ihre Hände an meine Wangen und wischte sanft meine Tränen weg. Bevor sie leicht mit dem Kopf schüttelte, mir ein aufmunterndes Lächeln schenkte und ging. Kein einziges Mal drehte sie sich um. Sie ging einfach. Sie ging und ließ mich zurück. Allein. Allein mit all meinen aufgewühlten Gefühlen. Weinend brach ich mitten im Flur zusammen. Ich konnte nicht mehr. Ich war endgültig am Boden. Wortwörtlich am Boden zerstört. Lange saß ich da und weinte. Ich weinte mir die Seele aus dem Leib. Ich weinte so lange bis keine einzige Träne mehr kam. Leere. Leere war das einzige, was in mir noch übrig geblieben war. Ich war emotional ausgeleert. Eine Ewigkeit saß ich da und dachte nichts. Absolut gar nichts. Jeglichen Gedanken verdrängte ich. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute, stellte ich fest das es bald Zeit war Emely von der Schule abzuholen. Emotionslos rappelte ich mich auf und ging ins Bad. Ausgelaugt starrte ich, für einen Moment, mein emotional kaputtes Spiegelbild an. Ich hatte geschwollene Augen und jeglicher Glanz war aus meinen Augen verschwunden. Bevor ich dazu kam weiter über mein Elend nach zu denken, entschied ich mir mein Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen. Fertig abgetrocknet sah ich mein Spiegelbild nochmal an. Meine Augen waren ein wenig abgeschwollen, aber ein geschultes Auge, sah das ich geweint hatte. Wie sollte ich Emely so unter die Augen treten? Sie würde doch sofort merken, dass was nicht stimmte. Auf einmal hatte ich eine Idee, sie würde mich zwar nicht heilen, aber Emely nicht dazu bringen Fragen, über meinen emotionalen Zustand, zu stellen. Ich schaute auf die Uhr. 1 1/2 h hatte ich noch. Könnte knapp werden, dachte ich und flitzte zur Garage.

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