Chapter 17 - About giving answers

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Matthew pov.

Er war am Leben. Genau, wie meine Schwester. Diese Sätze gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Nach dem Phillip vom Hof gebraust war. Hatte ich Carol gekorbt und sie war beleidigt zu Jo gerannt. Thomas, der das ganze mitbekommen hatte, war der Meinung mich ausfragen zu müssen. Doch jedes Mal, wenn er wieder ankam, winkte ich müde ab. Gerade war ich auf dem Weg nach Hause. Ich hatte so viele unbeantwortete Fragen. Als meine Schwester bei mir eingetroffen war, hatte sie mir nichts gesagt von dem was passiert war. Ich hatte nie Fragen gestellt. Ich hatte es immer hingenommen. Ich hatte sie getröstet, wenn sie einen ihrer Anfälle hatte. Ich war für sie da gewesen. Hatte ihr seelischen Beistand geleistet. Doch jetzt war Phillip aufgetaucht. Jetzt hatte ich neue Fragen. Ich saß auf heißen Kohlen. Ich wollte unbedingt die Wahrheit kennen. Kaum war ich ins Haus getreten, rief ich sie: "Pryia?" "Jaaa", schrie sie zurück. Es kam aus der Küche. Sie schien gerade Essen zu machen. "Uhhh, was gibt es denn da schönes?", fragte ich hungrig. "Nichts für dich. Du hast in der Schule gegessen", entgegnete sie, auf meine neidischen Worte. Ich umarmte sie von hinten: "Ich meine doch gar nicht, die Pizza vor dir", meinte ich grinsend. "Du Arsch", sagte sie ebenfalls grinsend , während sie mir ihren Ellebogen in die Rippen stieß. "Aua", erwiderte ich mit gespielt schmerzverzerrtem Gesicht, "das tat weh!" "Jetzt für dich nicht auf, wie ein kleines Kind", sprach sie im fast mütterlichen Ton. "Aber vielleicht bin ich das ja?", kaum hatte ich das gesagt, fingen wir beide an zu lachen.
Ihr Lachen klang so schön. Ich hatte schon fast vergessen, wie es klang. Sie lachte selten.
Als wir uns wieder beruhigten, wurde ich ernst. Jetzt oder nie, dachte ich. "Pryia?", sprach ich sie an. "Mmh?", meinte sie nebenbei. "Ich muss mit dir reden", sagte ich. Kaum verließen diese Worte meinen Mund, schaute sie direkt in meine Augen. Ich machte gerade den Mund auf, um etwas zu sagen. Doch sie ahnte schon, was jetzt folgen würde. Leicht schüttelte sie den Kopf. Sie wollte nicht darüber reden, das wusste ich. "Pryia, ich...", fing ich vorsichtig an. Wieder schüttelte sie leicht den Kopf. "Bitte...", flüsterte sie so leise, dass ich es fast überhört hätte. "Aber...", wollte ich widersprechen, doch meine eigene Stimme machte mir einen Strich durch die Rechnung. Es war, als würde sich mein Körper über meinen Verstand setzen. "Pryia, ich....", fing ich abermals an. Doch sie rannte weg. Sie rannte hinaus aus der Küche. Ich hörte nur noch dumpf, wie sie ihre Zimmertür zu knallte, als ich in meinen Gedanken versank. Meine Schuldgefühle erstickten mich. Ich hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Ich war daran Schuld, dass es ihr schlecht ging. Entschlossen stand ich auf und ging in die Richtung ihres Zimmers. Als ich die Tür vorsichtig aufmachte, hörte ich ein lautes Schluchzen. Die Tür war nun komplett auf, doch von ihr war, weit und breit nichts zu sehen. Ich ging dem Schluchzen hinterher. Was ich allerdings sah, als ich bei ihr ankam, erschreckte mich.

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