Phillip pov.
Es war mittlerweile schon 18:56 Uhr und Emely war immer noch nicht zu Hause. Langsam begann ich mir Sorgen zu machen. Auf keinen meiner Anrufe hatte sie reagiert. Nicht mal eine Nachricht. Sie hatte nicht Bescheid gesagt. Bei Leah war sie definitiv nicht, dass stand fest. Aber wo war sie dann? Bei Selina vielleicht? Nein, Selly war ... naja, ich nenne es mal verschlossen. Die einzige Person, die sie je freiwillig zu sich gelassen hatte, war Leah gewesen. Sie hatte immer freien Eintritt bei Selly gehabt. War Emely vielleicht bei Jacob? Ja. Bei Jacob, da musste sie sein. Ohne nachzudenken wählte ich seine Nummer. Ich kannte sie noch auswendig von früher. Es tutete ein paar Mal bis er ranging. "Mmh", er klang verschlafen. Aber warum? Es war doch erst 19 Uhr. "Hey?", begrüßte ich ihm aufgeregt. Er hatte meine Stimme erkannt, doch fragte zur absoluten Sicherheit nochmal nach: "Emely?" "Nein, Phillip", erklärte ich mit etwas ruhigerer Stimme. "Hey", begrüßte er mich nun auch. In seiner Stimme schwangen gemischte Gefühle mit. "Ist Emely bei dir? Sie war gestern schon früh weg und ist heute nicht wieder aufgetaucht", erläuterte ich ihm die Situation mit besorgter Stimme. "Vielleicht ist sie bei Leah", als er ihren Namen erwähnte schien er kurz schlucken zu müssen. Ich wusste, das er log. Genauso wie Emely damals gelogen hatte. Aber mir kam es so vor, als würde er uns beiden etwas vormachen wollen. Egal, dachte ich. "Nein, dort ist sie nicht", antwortete ich auf seine Vermutung. "Woher willst du das wissen? Warst du dort? Mmh?!", er schrie fast, aber es klang verzweifelt und nicht wütend. "Nein, war ich nicht!", nun wurde ich auch emotional. "Dann kannst du es ja nicht wissen!", schrie er mich nun übers Telefon an. "Aber...", wollte ich widersprechen, doch er unterbrach mich: "Nein! Sie ist dort!". "Woher willst du das wissen? Hm?", schrie ich zurück. "Weil es so ist!", er klang so überzeugend, das ich kurz überlegen musste, ob es nicht vielleicht so sein könnte. "Sie ist aber nicht dort!", entgegnete ich nach einer Weile. "Das weißt du nicht! Du warst verdammt noch mal nicht dort!", er war außer sich. "Sie ist nicht mehr da", flüsterte ich leise und mehr zu mir als zu ihm. "Doch!", schrie er ein letztes Mal und legte auf, ehe ich noch etwas erwidern konnte. Bevor er aufgelegt hatte, glaubte ich noch einen Schluchzer gehört zu haben. Aber warum sollte er weinen? Er wusste doch gar nichts. Oder doch? Hatte sie es ihm gesagt? Er war immerhin, wie eine Art kleiner Bruder für sie? Nein! Das konnte nicht sein! Sie hatte es niemandem erzählt! Oder vielleicht doch? Hatte sie es ihm wirklich erzählt? Konnte das sein? Aber warum sollte sie es uns dann verbieten mit jemandem darüber zu reden? Schnell verdrämgte ich die Gedanken und versuchte es erneut bei Emely. Doch diesmal nahm sie, entgegen all meiner Erwartungen, ab. "Hey Phil, was gibt's?", fragte sie total gut gelaunt. "Wo bist du?", fiel ich wie immer direkt ins Hause. Ich war noch aufgewühlt von dem Gespräch mit Jacob gerade eben, weshalb ich mich ein wenig im Ton vergriff. "Warum schreist du mich so an?", fragte sie entrüstet. "Sorry", nuschelte ich leise. "Bei Matthew", antwortete sie nun auf meine Frage. "Ok, wann kommst du wieder?", fragte ich nun gelassener. "Weiß noch nich", sagte sie unsicher, "ich muss hier einiges tun, verstehst du?" - "Ähm....ja klar. Dann bis....?", versuchte ich mich zu verabschieden. "Ja", sagte sie nur und schon hörte ich ein tuten in der Leitung.
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Escaped?
Teen FictionVier Teenager. Zwei Täter. Ein Mädchen. || Ein Tag wie jeder andere, dachte ich. Das ich Geburtstag hatte, hatte ich längst verdrängt. Verschlafen machte ich den Fernseher an und lasse Nachrichten laufen. "Noch immer gibt es keine Spur von den vier...