Chapter 27 - Secrets

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Matthew pov.

Ungefähr 15 Uhr kam Emely zurück. Sie schien sich über irgendetwas zu ärgern, aber gleichzeitig schien sie auch Schadenfreude zu empfinden. "Ich bin wieder da", schrie sie durchs Haus, nachdem sie die Tür hinter sich zufallen ließ. Sofort hörte ich, wie im Nebenzimmer, die Tür aufflog und Jemand, mit hoher Wahrscheinlichkeit meine Schwester, die Treppen hinunter trampelte. Eine Weile hörte ich nichts mehr, also entschied ich mich ebenfalls dazu mich zu melden. Vor der Wohnzimmertür blieb ich dann doch unschlüssig stehen. Ich hörte von außen das meine Schwester weinte. Mein Herz wollte hinein gehen und ihr Beistand leisten, doch mein Verstand war der Meinung, es wäre besser erst einmal draußen zu warten und verbotenerweise zu lauschen. Vielleicht würde ich so erfahren, was mit ihr los war. Ja, mein Verstand hatte gewonnen. Auch, wenn sich mein Gewissen meldete, war mein Verstand dennoch stärker und ich blieb vor der Tür stehen. "Weißt du was? Ich erzähle dir von meinem Tag. Vielleicht muntert dich das ein wenig auf. Hm?", meinte Emely fürsorglich zu meiner Schwester. "Mmh", antwortete meine Schwester leise. "Alsooo. Wo fange ich denn an? Mmmhh...mal schauen", während Emely anscheinend künstlich überlegte, lachte meine Schwester leise. Ihr Plan schien aufzugehen. "Ich habe mich, heute ausnahmsweise mal, dazu entschieden in die Schule zu gehen", fing sie an und machte eine Kunstpause, "aber natürlich nicht zum Unterricht", ergänzte sie nach ihrer Pause und meine Schwester lachte schon wieder, diesmal etwas lauter. "Also, ich war in der Schule und als ich vom Direx rauskam, war schon Pause. Überall wurde ich angestarrt. Bla Bla war ich gewöhnt. Egal, ist langweilig. Ich war dann draußen und wollte wieder hierher fahren, weswegen ich das Auto deines Bruders aufschloss. Er hatte es mir geliehen. Mein Problem war nur das sich Thomas, du kennst ihn vielleicht? Er ist der beste Freund deines Bruders." -Ja, ich kenne ihn", unterbrach meine kleine Schwester sie. "Schrecklich der kerl, echt! Naja, jedenfalls stellte er sich mir in den Weg und er wollte mir parteu auch keinen Platz machen. Er hatte das Auto erkannt und wollte gleich alles wissen", fuhr sie fort. Mein Schwester seufzte, als wüsste sie was jetzt folgen würde. Doch ich lauschte gespannt weiter. "Ich habe ihm zwei Chancen gegeben, mich vorbei zu lassen. Wobei die zweite sogar eine Warnung enthielt. Doch er wollte nicht hören. Er hat mich sogar Miststück genannt", in mir zog sich alles zusammen, wie konnte Thomas sie nur so nennen! "und mich immer wieder zurück gezogen, sobald ich an ihm vorbei war. Beim dritten Mal reichte es mir dann und ich habe ihm den Arm auf den Rücken gedreht und gesagt, ich zitiere: Ich habe dich gewarnt. Ich finde es zwar rührend, wie du dich um deinen Kumpel sorgst, aber manche Dingen gehen dich nichts an. Außerdem helfe ich ihm nur bei etwas. Und um deine Fragen zu beantworten: Nein. Es ist nichts versautes. Und nein. Ich habe nicht vor ihn auszunutzen. Ich bin nämlich keine Bitch. Außerdem sind wir nicht einmal zusammen.", erklärte sie zu Ende. Meine Schwester brach in schallendes Gelächter aus und auch Emelys Lachen hörte ich hindurch schimmern. Es dauerte eine ganze Weile bis das Gelächter verebbte. "Wärst du gerne mit ihm zusammen?", hörte ich meine Schwester nun leise fragen. Darauf folgte Stille, die für mich nahezu unerträglich war, denn ich wollte die Antwort unbedingt wissen. "Du kannst rein kommen, Matt", unterbrach Emely die Stille plötzlich. Shit! Hatten sie die ganze Zeit gewusst das ich hier draußen stand? Mit gesenktem Kopf betrat ich das Zimmer. "Ich wollte nicht...", begann ich mich zu entschuldigen. "Setz dich einfach hin", meinte Emely nur lächelnd. Als ich meinen Kopf hob und mich auf den Sessel setzte, sah ich das Pryia mich entsetzt anschaute. In ihren Augen glaubte ich Angst zu erkennen. ach Quatsch! Wovor sollte sie denn Angst haben? Ich bin doch ihr großer Bruder. Sie senkte ihren Kopf und drehte sich zu Emely. Diese hob ihren Kopf wieder an und schaute ihr direkt in die Augen. Sie strahlten so viel Zärtlichkeit und Ruhe aus. Emely schüttelte leicht mit dem Kopf. Pryia viel ihr um den Hals. Ich weiß nicht, wie sie das gemacht hatten. Sie kannten sich noch nicht einmal zwei Tage und schon vertrauten sie sich, als würden sie sich schon ewig kennen. Ich hatte das Gefühl das Emely mehr wusste, als ich. Doch ich verdrängte die aufkommende Eifersucht und den Gedanken dazu schnell wieder.

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