War es ein Fehler?

2.9K 85 5
                                    

Caroline:

Die drei zuckten zusammen. Wer war das? Etwas Silas, das konnte nicht sein, Caroline stand auf und wollte zur Tür als sie Bonnie am Arm packte und den Kopf schüttelte. Doch Caroline riss sich los. Es war unmöglich, dass tatsächlich Silas dort seine sollte und warum auch. Doch als sie sich der Tür näherte, war sie sich plötzlich nicht mehr so sicher. Es klopft zweimal dumpf an der Tür und in Caroline stieg plötzlich Angst auf. Elena und Bonnie standen hinter ihr, als Carolines Hand sich langsam um die Türklinke schloss und daran zog.

Sie blickte in seine besorgten blauen Augen und wollte ihn schon in ihre Arme nehmen, als sie zwei weitere Gestalten hinter ihm ausmachte. Stefan und Damon. Klaus deutete kurz mit seinem Kopf zu Damon, und flüsterte. „Er weiss es.“ Klaus schaute ein wenig schuldbewusst drein  und Caroline musste ein Lachen unterdrücken. „Nun ich glaube, wir sind beide nicht gerade gut darin Geheimnisse für uns zu behalten,“ sagte sie und Klaus verstand. Er nahm sie in die Arme und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. Sie spürte seine Wärme und das ungute Gefühl, das sie eben noch hatte wegen Siles verschwand. Caroline löste sich wieder von ihm und blickte nach hinten zu Elena und Bonnie. Sie schauten beide nicht gerade begeistert. Doch Elena zuckte mit den Schultern und ging auf Damon zu um ihn ebenfalls zu umarmen und zu küssen. Caroline konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Stefan sich wegdrehte, doch ihre Aufmerksamkeit lag nun bei Bonnie. Sie schaute sie noch immer mit gemischten Gefühlen an, so als würde in ihr ein Kampf herrschen zwischen dem Hass auf Klaus und Carolines Worten vorhin. Letzteres gewann anscheinend, denn auch sie zuckte nun mit den Schultern. 

Caroline lächelte erleichtert auf. „Wie wäre es, wenn du uns alle hineinbitten würdest?“ , fragte Klaus Bonnie. „Dass ich euch beide akzeptiere, heisst noch lange nicht, dass ich total bescheuert bin und dich hereinbitten würde.“ Caroline schaute ihre beste Freundin an. „Bitte Bonnie.“ Bonnie rang mit sich und sagte schliesslich: „Komm rein.“ Das liessen sie sich nicht zweimal sagen und alle betraten das kleine Haus der Benetts. Die Drei hockten nun alle um den nicht gerade grossen Küchentisch. Darum sass Caroline auf Klaus Schoss. Was ihr aber sichtlich gefiel. Bonnie und Elene lehnten an der Küchentheke. „Was ist nun so wichtig?“, wollte Bonnie wissen. Klaus schaute in die Runde. „Nun es geht um Silas.“ Bonnie schaute ihn geschockt an. „Von wo kennst du ihn?“ „Nun denn, ich bin schon sehr weit rum gekommen und habe so einiges über ihn in Erfahrung gebracht. Was aber viel wichtiger ist, dass er sehr gefährlich sein kann.“ Er endete und schaute Caroline besorgt an. „Halt, meinst du etwa dieser Silas ist schlimmer als du?“ Klaus unterdrückte ein kurzes Lachen, doch sein Blick wurde sofort wieder ernst. „Ja, genau. Das meine ich.“ Totenstille. Keiner wusste mehr, was er sagen sollte. Silas war stärker als Klaus? Als ihr Klaus? Sie hatte seinen besorgten Blick gesehen. Er hatte Angst. Das wusste sie und das konnte nichts Gutes bedeuten. Sie drückte seine Hand und schaute ihn an. „Was können wir tun?“, flüsterte sie in die Stille hinein. „Nun wir verpassen ihm eine Abreibung, wie wir das mit jedem ungebetenen Gast machen,“ sagte Damon, der recht optimistisch klang. „ Damon, sei kein Dummkopf. Er ist mächtig. Er hat mich schon seit Tagen manipuliert,“ sagte Bonnie und schaute auf den Boden. „Was, er hat schon angefangen?“, wollte Klaus wissen und nun konnte er seine Besorgnis nicht mehr verbergen. „Ja, seit Tagen habe ich Blackouts. Was hat das zu bedeuten, was will er von mir?“ „Nun es ist nicht so einfach. Wenn übernatürliche Wesen sterben, kommen die auf die andere Seite, im Gegensatz zu den Menschen und genau darum geht es. Silas möchte diese Seite zerstören.“ „Warum?“  , fragte Elena, die bis jetzt ganz still gewesen war. „Es ist eine Liebesgeschichte,“ antwortete Klaus. „Wie meinst du denn das?“ sagte Caroline und schaute verwirrt. Sie verstand überhaupt nichts mehr. „Nun, Liebes Silas war verliebt, doch eine eifersüchtige Hexe hat seine Geliebte getötet und Silas lebendig unter der Erde begraben. Er möchte mit ihr wieder vereint werden, aber wenn er stirbt, kommt Silas auf die andere Seite und nicht zu ihr, darum will er sie zerstören.“ „Heisst das dann, dass alle übernatürlichen Wesen auch dorthin gehen?“, wollte Stefan wissen. „Nein nicht ganz, es bedeutet, dass alle übernatürlichen Wesen wieder zurückkommen,“ schloss Klaus und alle verstanden endlich, wie gefährlich Silas war. 

„Heilige Scheisse,“ brachte Damon hervor. „Alle, die ich getötet habe, kommen zurück. Nicht gerade prickelnd.“ „Ich würde sagen, das überlebst du nicht lange,“ sagte Stefan. „Hmm, aber wir wissen ja alle, wen es hier am schlimmsten treffen würde,“ sagte Bonnie und schaute zu Klaus. Carolines Herz wurde schwer. Bonnie hatte recht, wie viele Vampire, Werwölfe oder Hexen hatte er getötet, nicht gerade Wenige. Und sie hatten alle eins gemeinsam, sie hassten Klaus. Wie sollte er das überleben. Sie konnte sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Es würde sie sicher zerbrechen, doch dann fiel ihr ein, dass nur der Weisseichenpfahl ihn wirklich töten würde, aber der war sicher verwahrt. Erleichterung stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch dann schaute sie in die besorgen Blicke ihrer Freunde. „Was ist?“, wollte sie wissen, ihr blieben die Worte im Mund stecken. Wenn sie Klaus nicht töten können, würden sie ihn verletzen wollen und wer war wohl seine grösste Schwachstelle. Sie selber!

Klaus:

Er hatte so lange Zeit damit verbracht Caroline für sich zu gewinnen, dass er nie so richtig an die Folgen gedacht hatte oder vielleicht hatte er das, aber er war zu selbstsüchtig. Wie dumm war er, dass er Caroline einer solchen Gefahr aussetzte. Wenn ihr etwas geschehen würde, wegen ihm, das würde er sich nie verzeihen können. Sie sass auf seinem Schoss und er drückte ihre Hand. Caroline drehte sich zu ihm um und er wusste, dass sie dieselben Schlüsse gezogen hatte. „Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass dir etwas geschieht, Liebes,“ flüsterte er ihr zu. „Niemals,“ schloss er, diesmal ein wenig lauter, dass die anderen ihn auch verstehen konnten.

„Wie sollen wir ihn den aufhalten?“, fragte Stefan ihn die Runde. „Nun der einzige Weg ist es, ihn umzubringen,“ beantwortete Klaus die Frage. „Ja, das hab ich ja von Anfang an gesagt,“ verkündete Damon selbstgefällig. Elena gab ihm einen kleinen Kuss auf seine Wange. „Ja, das wissen wir,“ flüsterte sie ihm zu. Klaus Blick huschte zu Stefan. Sein Gesichtsausdruck war kurz schmerzverzerrt, doch er hatte sich schnell wieder im Griff. Es verletze ihn noch immer, dass sich Elena für seinen Bruder entschieden hatte. Er dachte an die Zeit zurück, als Caroline noch mit Tyler zusammen war, wie es ihn verletzt hatte und plötzlich tat ihm Stefan leid. Die Liebe war eindeutig die grösste Schwäche aller Lebewesen. Doch auch gleich die grösste Chance. „Und wie können wir ihn umbringen, mit dem Weisseichendolch oder wirkt das nicht?“, fragte Caroline. „Das müssen wir herausfinden, Liebes.“ „Wie lautet dein Plan Klaus?“ , fragte Elena. Und alle in der Runde schauten nun gespannt zu ihm.

„Dieser Professor Shane, der wusste alles über Silas, wir sollten sein Büro inspizieren.“ Die anderen waren sofort für seinen Vorschlag, was ihn zuerst überraschte. Hatten sie ihm tatsächlich so schnell verziehen? Sie berieten sich noch bis Sonnenaufgang, wie man es wohl anstellen konnte, Silas zu töten. Bonnie entschuldigte sich kurz, um nach oben zu gehen und blieb einige Zeit weg. Wahrscheinlich war das alles zu viel für sie. Caroline stand von seinem Schoss auf und wollte nach oben, Klaus hielt sie aber noch fest, um sie zärtlich zu küssen. „Ich liebe dich,“ flüsterte Caroline und verschwand nach oben. „Ich liebe dich auch,“ hauchte er ihr hinterher. „Ist ja zu süss,“ säuselte Damon. Blitzschnell war er auf den Beinen und brach Damons Genick. „Was zum...,“ keuchte Elena. „Tut mir leid,“ antwortete Klaus mit einem Lächeln auf den Lippen. „War nicht mit Absicht.“ Elena beugte sich zu Damon herab, um ihm ein Kissen unter den Kopf zu legen. „Ja, das wird sicher helfen,“ gab Stefan ironisch von sich. Elena beachtete ihn nicht weiter und zog Damon Richtung Sofa. Stefan stand auf und ging nach draussen. Wie Elena Damon bemutterte war wohl zu viel für ihn. Er wusste, was Caroline darüber dachte und eigentlich war er auf ihrer Seite. Stefan war schliesslich einmal sein Freund gewesen und Damon hatte er noch nie besonders leiden können. Er stand auf und ging ebenfalls nach draussen.

Stefan stand auf der Veranda und schaute zum Sonnenaufgang. „Was willst du hier?“, wollte Stefan wissen. „Nun es wurde mir da drinnen ein bisschen zu viel.“ Stefan schaute weg. „Ich denke, sie wird wieder zur Besinnung kommen und wenn nicht, hast du ja immer noch meine Schwester.“ Stefan musste ein Lachen unterdrücken und Klaus schlug ihm auf die Schultern. „Kopf hoch.“ Er nickte Klaus zu. Was wohl so etwas Ähnliches wie Danke sagen sollte. Stefan wollte gerade noch etwas anderes sagen, als ein Schrei ertönte. Carolines Schrei.

Klaroline PurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt