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Ich erwachte am nächsten Morgen sehr früh und fühlte mich wie gerädert. Ich bemerkte sofort den pochenden, brennenden Schmerz zwischen meinen Beinen und stellte verwundert fest, dass ich nackt war. Verschlafen tastete ich nach der Decke, sie musste in der Nacht herunter gerutscht sein, und meine Hand traf auf einen anderen, ebenfalls nackten Körper. Erschrocken riss ich die Augen auf. Sam lag neben mir, auf dem Rücken ausgestreckt, sein Gesicht im Schlaf friedlich entspannt. Schnell grapschte ich nach der Decke auf dem Boden und warf sie über uns beide. Ich fror und drängte mich näher an Sams Körper, der eine enorme Hitze ausstrahlte. Er schlang den Arm um meine Schultern und zog mich näher an sich, ohne aufzuwachen. Ich legte die Wange auf seine Brust und genoss seinen Duft nach Mann, Schweiß und Sex. Ich schloss genießerisch die Augen und entschied, dass ich noch nicht aufstehen wollte.

Sam driftete allmählich aus dem Schlaf an die Oberfläche und dachte wieder an den wundervollen Traum, den er in der Nacht hatte. Noch immer spürte er ihr warmes Gewicht auf seinen Hüften, als sie auf ihm geritten war, seine Hände an ihren runden, festen Pobacken, den Duft ihrer Brüste und ihre kitzelnden Locken in seinem Gesicht. Er lag immer noch mit geschlossenen Augen da, doch bei dem Gedanken an diese unanständigen Fantasien breitete sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er konnte das Kitzeln ihrer Haare immer noch auf seiner Brust spüren, ihre Wärme an seiner Seite, den leichten Atem auf seiner Haut. An seiner Seite? Er öffnete ein Auge und drehte den Kopf zur Seite. Himmel! Sie lag wirklich an seiner Seite, und zwar nackt! Hastig blickte er an sich herunter. Der Teil seines Körpers, der nicht zugedeckt war, war ebenfalls unbekleidet. Verdammt, war das etwa kein Traum gewesen? Er schnupperte vorsichtig an sich. Er stank wie ein wildes Tier, und er konnte seinen Geruch auch an ihr wahrnehmen. Er musste sie fragen und konnte nicht abwarten, bis sie aufwachte. Er drehte sich zu ihr hin, wollte sie sanft wecken, doch bei der Bewegung schoss ein brennender Schmerz über seinen Rücken. Verwundert versuchte er, über seine Schulter zu blicken, gab es aber nach kurzer Zeit auf und befreite sich vorsichtig aus der Umarmung. Sie seufzte kurz im Schlaf, als er sich erhob, und kuschelte sich dann an die Stelle, wo er eben gelegen hatte. Ihre Schultern waren entblößt und er zog die Decke etwas höher. Ein kalter Lufthauch traf seinen nackten Hintern und er erschauerte. Schnell schlich er zu dem Spiegel an der Wand und versuchte unter mehrmaligen Drehungen, seine Kriegsverletzungen so gut es ging in Augenschein zu nehmen. Er war völlig zerschunden, lange, dicke, blutrote Kratzer zogen sich quer über seinen gesamten Rücken und an mehreren Stellen hatte er Bisswunden, die bereits dunkelblau verfärbt waren. Er warf einen ungläubigen Blick auf das zierliche Geschöpf, das im Schlaf wirkte, als könnte es kein Wässerchen trüben. "Du durchtriebenes kleines Ding" dachte er grinsend. Dann schlüpfte er rasch in seine Kleidung, versuchte, sein Haar mit den Fingern einigermaßen zu ordnen, was sich als hoffnungslos herausstellte, und schlich dann mucksmäuschenstill durch den Flur ins Badezimmer.

Milly erwachte am Morgen mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sie hatte sehr wohl mitbekommen, was sich zwischen den beiden in der Nacht abgespielt hatte. Die Nachbarn vier Blocks weiter wahrscheinlich ebenso, dachte sie schelmisch. Dennoch war sie erleichtert gewesen, als die beiden sich dann doch ins Wohnzimmer verzogen hatten. Es war für sie immer schwerer geworden, sich schlafend zu stellen und sie wollte die beiden Verliebten unter gar keinen Umständen stören. Wenig später hatte sie aus dem Nebenraum dann heftiges Poltern, Stöhnen und Hämmern vernommen und war zu der Erkenntnis gekommen, dass das Frühstück wohl heute ausfallen würde. Gut gelaunt begab sie sich in ihrem Morgenmantel auf den Weg zum Badezimmer. Als sie schwungvoll die Tür öffnete, sah sie sich unvermittelt einem splitternackten Indianer gegenüber, der bei ihrem Anblick beinahe rückwärts in die Badewanne geflogen wäre. Hastig bedeckte er seine Kronjuwelen mit seinem Hemd. "Himmel, Junge! Schließ doch die Tür ab, wenn du hier nackt herumhüpfst!" Sagte sie trocken, zog die Tür wieder hinter sich zu und beschloss, erst einmal Kaffee aufzusetzen. Nach einigen Minuten kam Sam, jetzt angezogen und frisch geduscht, ebenfalls in die Küche. Er setzte sich wortlos an den Tisch und starrte verlegen auf die blank polierte Tischplatte. Milly stellte ihm einen dampfenden Becher vor die Nase und setzte sich ihm gegenüber. Nach einer Weile räusperte er sich und sie richtete ihren Blick abwartend auf ihn. "Mir ist bewusst, dass es dir nicht entgangen ist, was gestern vorgefallen ist." Begann er ernst. Milly runzelte die Stirn. Worauf wollte der Kerl hinaus. "Und ich wollte, dass du weißt... also, falls das... Folgen haben sollte... ich... ich hätte nicht die Kontrolle verlieren dürfen..." Sie legte ihm eine Hand auf den Arm, wollte ihm sagen, dass es halb so wild war, doch er wehrte entschieden ab. "Ich will, dass du weißt, dass ich... Verantwortung übernehmen werde für... falls... ich meine... ach, zum Teufel!" er schlug aufgebracht mit den Fäusten auf den Tisch, dass die Kaffeetassen erzitterten. "Ich will sie heiraten! Ich werde nicht zulassen, dass die Leute mit dem Finger auf sie zeigen." Milly riss die Augen weit auf, erstaunt über diesen plötzlichen Gefühlsausbruch. Für gewöhnlich war der Junge sehr ausgeglichen. "Bist du völlig verrückt geworden, Junge?" jetzt war es an ihm, verblüfft aus der Wäsche zu schauen. "WENN du sie heiratest, dann tust du es gefälligst aus Liebe, und nicht weil du Angst hast, sie könnte schwanger sein, ist das klar?" Er nickte heftig wie ein kleiner Junge, der gerade eine gehörige Standpauke bekam. Sie betrachtete ihn eine Weile schweigend, dann ergänzte sie ruhig "Und wenn du sie wirklich liebst und heiraten willst, dann sollst du meinen Segen haben." Er sprang von seinem Stuhl auf und ergriff ihre Hand. "Wirklich? Bist du dir sicher?" Sie tätschelte ihm die Hand "Ich habe meine Nichte seit Jahren nicht mehr so glücklich gesehen, wie mit dir. Außerdem wer bin ich schon, dass ich euch im Weg stehen würde, wo doch selbst ein Blinder sieht, wie verliebt ihr seid!?" Einem plötzlichen Impuls folgend fiel er ihr um den Hals. "Danke!" sagte er schlicht, doch es klang so aufrichtig, dass sie lachen musste. "Freu dich nicht zu früh, Junge. Noch hat sie nicht ja gesagt!"

I see fireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt