Teil 11

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Bevor ich mit Shay zur Schule ging, schaute ich noch kurz in das Schlafzimmer meiner Mutter herein. Ich wusste, dass Stefan gerade im Wohnzimmer war. "Wir sind jetzt weg", sagte ich in die Leere herein. Sie lag auf der Seite, mir den Rücken zugewandt, auf ihrem Bett und machte keine Mucks. "Mama?", murmelte ich leise. "Ja, mein Schatz?", antwortete sie und drehte sich jetzt auf den Rücken. Ich sah die Spuren der Tränen auf ihrem Gesicht, obwohl es ziemlich dunkel war.

Ein paar Sekunden starrte ich sie schweigend an. Sie tat mir Leid, so unendlich Leid und ich wünschte ich könnte etwas für sie tun, doch ich verstand einfach nicht, warum sie noch hier war. "Ich ziehe aus!", sagte ich geradeheraus. "Und ich nehme Shay mit!"

Ich sah noch wie sie sich im Bett aufsetzte, bevor ich die Tür wieder hinter mir schloss. "Wincent...", flehte sie mich durch die geschlossene Tür an wieder zurück zu kommen, doch ich ignorierte sie und ging mit Shay zur Schule.

Natürlich war das Gespräch noch lange nicht beendet, aber ich konnte nicht vor der Schule noch mit ihr darüber diskutieren. Schon gar nicht, wenn ich ständig Angst vor Stefan haben musste.

Ich konnte beim besten Willen nicht verstehen warum er so war. Nichts auf dieser Welt entschuldigte sein Verhalten meiner Familie gegenüber. Noch weniger verstand ich allerdings wieso meine Mutter sich nicht endlich von ihm trennte. Ich sah keinen Grund noch länger bei ihm zu bleiben. Ich sah doch wie schlecht es ihr ging. Aber offensichtlich sah sie das ein bisschen anders.

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