Teil 13

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Als ich nach Hause endgültig nach Hause kam, war es bereits nach acht Uhr. Ich hatte mich nicht nur auf unangenehme Gespräche vorbereitet, sondern mir in der Zwischenzeit tatsächlich schon einen Job besorgt. Nachdem ich Shay von der Schule abgeholt hatte, hatte ich mich direkt auf die Suche gemacht und in einigen Läden nach einem Minijob gefragt. Natürlich hatte ich viele Absagen bekommen, aber die Anstrengungen hatten sich gelohnt. Schon morgen würde ich in einem kleinen Geschäft anfangen zu arbeiten. Und zwar jeden Tag nach der Schule bis Ladenschluss und auch am Wochenende. Mit diesem Geld konnte ich mir so gerade eine kleine Einzimmerwohnung am Rande der Stadt leisten.

Geschafft schloss ich die Wohnungstür auf, wo mich bereits ein wütender Stefan erwartete. Ich hatte beim besten Willen keine Nerven mehr für ihn übrig. "Wo warst du die ganze Zeit?", schnaubte er. "Unterwegs", meinte ich nur und schmiss meine Jacke in eine Ecke.

"Deine Mutter und ich müssen mit dir reden", sagte er viel ruhiger als ich es normalerweise von ihm gewohnt war. "Ich habe dir nichts zu sagen", meinte ich ohne ihn überhaupt eines Blickes zu würdigen.

Eine halbe Stunde später kam meine Mutter in mein Zimmer, zum Glück allein und setzte sich auf mein Bett. Ich beachtete sie nicht und schrieb weiter an meinem Aufsatz.

"Es tut mir Leid", brach sie irgendwann vorsichtig die Stille. Ich drehte mich auf meinem Stuhl zu ihr und sah in ihre entschuldigenden Augen. "Schon gut, Mama. Du kannst ja nichts dafür." Sie zwang sich ein Lächeln auf die Lippen.

Wir schwiegen uns ein paar Sekunden lang an, weil keiner so recht wusste, was er sagen sollte. "Ich kann das nicht mehr, Mama", sagte ich nach einer Weile. "Und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, warum du dir das immer noch antust. Ich sehe doch jeden verdammten Tag. Und es bricht mir da Herz, Mama!" Sie sah mich aus ihren unergründlichen Augen heraus an. Ich versuchte herauszulesen, was der Grund dafür war, doch es ging nicht. "Warum sind wir noch hier?", fragte ich, während meine Stimme etwas brach.

Ich sah die Tränen in ihren Augen, als sie versuchte es mir zu erklären. "Er war am Anfang nicht so", schluchzte sie. "Du weißt, dass er so nicht war." Ich nickte kaum merklich. Ja, er war nicht immer so gewesen, aber ich mochte ihn von Anfang an nicht. "Ich weiß nicht, was in der Zwischenzeit passiert ist", meinte sie und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln.

"Ist doch total egal", sagte ich etwas ärgerlich. "Warum verlässt du ihn nicht einfach? Wir wissen beide, dass er sich nicht mehr ändern wird."

"Ich kann nicht, Wincent", schluchzte sie. Das konnte nicht ihr Ernst sein. "Er hat mich geschlagen, Mama!", sagte ich wütend.

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