34. Kapitel

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Einige Tage später saß Lona auf Aragorn Bett und beobachtete Lorion und Legolas dabei, wie sie ihm halfen seine Rüstung anzulegen. Es war der Tag seiner Krönung und Aragorn war mehr als nur aufgeregt.

„Jetzt zappele nicht so herum, sonst kann ich die Riemen nicht eng genug schnallen und die Armschienen rutschen während der Zeremonie herunter", meckerte Lorion. „Einen schönen König bekommt Gondor da, kann sich nicht mal die Rüstung vernünftig anziehen."

Lona lachte und erntete dafür einen bösen Blick von dem Objekt ihres Gelächters.

„Ich wollte niemals König sein, das Leben als Dúnedai hat mir gereicht. Es war ein gutes Leben und ich war vollkommen zufrieden."

„Aber die Valar hatten andere Pläne mit dir", unterbrach Lona Aragorn Tirade mir ruhiger Stimme. „Es nützt nichts dem alten Leben hinterherzutrauern. Ich bin mir sicher du wirst bald die Schönheiten deines neuen Lebens kennen und lieben lernen."

Mit diesen Worten stand die Elbe auf und lief zur Tür.

„Wo willst du hin?", fragte Legolas sie neugierig.

„Ich habe noch etwas zu erledigen bevor die Krönung beginnt. Ich vertraue darauf, dass ihr beide auf unseren König hier aufpasst und dafür sorgt, dass er pünktlich vor Gandalf steht." Mit diesen Worten verschwand sie durch die Tür und ließ drei verdutzt dreinblickende Männer zurück.

Lona machte sich auf den Weg zum Stadttor. Es hatte sie heute Morgen ein Vogel mit einer Nachricht von Arwen erreicht. Sie und Elrond würden mit einer Delegation aus Elben noch vor der Krönung die Stadt erreichen. Aragorn sollte aber noch nichts davon erfahren, als sollte Lona sie alleine empfangen. Arwen schrieb, dass sie um die Mittagsstunde herum eintreffen würden und nun war es bald soweit. Lona freute sich ungemein darüber ihren Vater und ihre Ziehschwester wiederzusehen.

Als Lona am Stadttor ankam, zeugte bloß ein kleiner Punkt am Horizont davon, dass die Elben bald eintreffe würden. Also setzte Lona sich auf die Mauer, ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen und wartete darauf, dass sie eintreffen würden. Sie erntete zwar einige verwunderte Blicke, die Stadtmauer war wohl kaum ein geeigneter Platz um eine Pause zu machen, aber niemand wagte es etwas zu sagen.

Als die Reiter nah genug waren, dass auch die Menschen sie sehen konnten, trat der Hauptmann der Wache auf Lona zu.

„Generalin Gwathwen, es kommt ein unangekündigter Reitertrupp auf die Stadt zu."

„Lasst sie ein, sie gehören zu mir", befahl Lona. Der Hauptmann salutierte vor ihr und gab die Befehle weiter.

Groß war die Freunde des Wiedersehens. Als die Elben in Sichtweite waren, konnte Lona es nicht mehr erwarte. Sie gab den Wachen den Befehl das Tor zu öffnen und lief den Elben entgegen. Arwen, die sie als erstes kommen sah, sprang, ganz undamenhaft, vom Pferd und lief ihrer Schwester entgegen. Glücklich fielen die beiden Freundinnen sich lachend in die Arme.

„Es ist so schön dich wiederzusehen, ich habe mir so große Sorgen um euch gemacht!", flüsterte Arwen.

„Es ist auch schön dich wiederzusehen."

Dann schob Lona ihre Schwester auf Armlänge von sich und musterte sie kritisch. Armen war staubig von der Reise, was ihrer Schönheit unfairerweise keinen Abbruch tat. Allerdings war sie dünner als Lona sie in Erinnerung hatte.

„Mir geht es wieder gut, ehrlich. Die dunkle Zeit hat auch von mir ihren Tribut gefordert", antwortete sie auf Lonas ungestellte Frage.

Lona nickte und nahm dies als Antworte hin.

Inzwischen hatten die restlichen Elben zu ihnen aufgeschlossen und nachdem Lona auch Elrond herzlich begrüßt hatte, schwang sie sich hinter Arwen aufs Pferd und sie ritten gemeinsam zur Stadt.

Gwathwen - Schattenmädchen (HdR)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt