14. Kapitel

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„Aber was sollen wir denn jetzt machen? Streicher mach doch was, irgendwas!", rief Sam verzweifelt.

„Hier kann ich gar nichts für Frodo machen, wir müssen ihn nach Bruchtal bringen, das ist der einzige Ort an dem es jemanden gibt der das kann", erwiderte Aragorn in sachlichem Ton, um die Hobbits nicht zu beunruhigen, doch ich seinen Augen sah man die Resignation die sagte das er nicht viel Hoffnung hatte.

„Aber das ist ein Marsch von 6 Tagen!", schrie Sam seine Verzweiflung hinaus und Tränen der Verzweiflung schossen ihm in die Augen. Schnell lief Lona zu dem aufgelösten Hobbit hinüber und ging vor ihm in die Hocke.

„Hey Sam, gib nicht gleich die Hoffnung auf. Weißt du, mein Bruder und ich haben schon viele Reisen hinter uns und wenn ich eine Sache gelernt habe dann ist das, dass man nie die Hoffnung aufgeben sollte. Manchmal trifft man ganz unverhofft auf die Lösung und alles wendet sich zum guten, egal wie aussichtslos die Situation auch erscheinen mag."

„Bist du dir auch wirklich sicher?", fragte Sam.

„Ganz sicher", erwiderte Lona, „Vertrau auf die Valar, sie lassen niemanden sterben, den sie noch brauchen und ich vermute, dass sie mit Frodo noch großes vor haben." Sam nickte tapfer, schluckte einmal schwer und blinzelte die Tränen weg. Aragorn war inzwischen aufgestanden und hatte sich Frodo über die Schulter geworfen. Der kleine Hobbit war inzwischen aschfahl im Gesicht, sein Atem kam nur noch röchelnd und stockte immer wieder und es schien als wäre er nicht mehr in der Lage sich zu bewegen.

„Kommt jetzt, wir müssen so schnell wie möglich aufbrechen", sagte Aragorn ungeduldig zu den übrigen Hobbits die vor Angst schlotterten und nicht so aussahen als würden sie jetzt noch ein schnelles Tempo halten könnten und die allesamt geknickt und mit hilflosen Gesichtern im Staub saßen. Lona sah zu den Hobbits und meinte schließlich zu Aragorn:

"Lauf du vor, ich komme mit den Kleinen hinter dir her."

„Aber was ist wenn die Nazgul wieder kommen, und das werden sie? Man kann sie nicht so einfach abhängen wie einen Ork, dafür sind sie zu sehr von der Macht des Bösen erfüllt", fragte der Waldläufer besorgt.

„Mach dir da mal keine Sorgen, durch die Verletzung haben sie Frodo gebrandmarkt und werden seiner Spur überall hin folgen. Genau genommen sind wir sicherer je weiter ihr weg seid", erwiderte Lona. „Aber wir werden trotzdem so schnell wie möglich zu euch aufschließen", fügte sie noch schnell hinzu. Aragorn nickte, dann drehte er sich um und verschwand wortlos in der Dunkelheit.

Sobald Aragon weg war, drehte sich die Elbe zu den drei verbliebenen Hobbits herum.

„Jetzt ist eindeutig die falsche Zeit um herum zu sitzen und Trübsal zu blasen. Kommt schon, auf mit euch!", wies sie die Hobbits an.

„Aber du hast doch gesagt die Nazgul...", warf Pippin dazwischen, doch Lona unterbrach ihn.

„Die Nazgul sind nicht die einzige Gefahr die hier draußen lauert. Wölfe und Diebe können im Ernstfall genauso tödlich werden, wie Saurons schwarze Diener." Wie von der Tarantel gestochen, sprangen die drei Hobbits auf.

„Na los, worauf warten wir noch?", wollte Merry wissen und sah die Elbe unter ihnen an, als ob sie alleine an der Verzögerung schuld wäre. „Warum steht ihr dann noch hier, los lauft!"

Die Hobbits liefen durch den Wald, Lona immer einen halben Schritt hinter sich. Sie blieb immer hinter ihnen und spornte sie so an noch schneller zu laufen, schließlich mussten sie Aragorn einholen. Dieser war, trotz seiner Last, mit seinen langen Beinen und durch seine Berufung als Waldläufer immer noch sehr schnell. Die drei Hobbits, keuchten und japsten, der Schweiß lief ihnen den Rücken hinunter, doch Lona dachte gar nicht daran das Tempo zu drosseln. Sie vermutete, dass sie Höchstleistungen aus ihnen heraus kitzelte von denen sie vorher nicht wussten zu denen sie fähig waren.

Gwathwen - Schattenmädchen (HdR)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt