37 | Mögen?

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Erzähler

Nur nebenbei bemerkt er, dass die Brünette ihre Position verändert und sie sich dreht, sodass sie nun oben liegt. Sie umfasst sein Gesicht fester und intensiviert ihr ganzes Tun, in dem sie das Gefühl, mit dem sie ihn küsst, nochmal verstärkt.

Draco würde jämmerlich lügen, würde er behaupten, dass ihn die Sache kalt lässt. Im Gegenteil. Dieses Gefühl, welches sie ihm gerade vermittelt, ist unbeschreiblich für ihn und er würde es im Moment auch nicht hergeben. Für nichts.

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Denn das, was Hermine ihm gerade mitteilen will und mitteilt, ist Sicherheit und Verständnis. Verständnis für seine Lage, seine Situation und seine Gefühle. Während sich sein linker Arm sich um ihre Taille schlingt, vergräbt er seine rechte Hand in ihren Haaren und durchwuschelt diese vergnügt.

Die Granger lächelt leicht in den Kuss hinein, als sie merkt wie sehr er sich wirklich darin fallen lässt. Sie vertieft ihn noch weiter, in dem sie mit ihrer Zunge sanft über seine Unterlippe fährt und beginnt dieses ganze Szenario in dieser Situation merklich zu genießen.

Sie hat keine Ahnung, aber dieser Kuss ist definitiv etwas besonderes. Sowohl für sie, als auch für ihn.

Ihre Haare beginnen gerade der Schwerkraft nachzugeben, als sie sich von ihm löst.

Nur flattert öffnet sie ihre Augenlider und betrachtet den jungen Mann unter sich, der es ihr gleich tut. Er scheint nicht weniger überrascht über diesen plötzlich und vor allem gefühlvollen Kuss zu sein und doch scheint Überraschung bei beiden nicht die Emotion zu sein, die überwiegt.

Draco fühlt sich in diesem Moment irgendwie leicht benebelt. Er sieht die hübsche Brünette eigentlich nur an, als ihn wieder dieser für ihn im Augenblick nicht erklärbare Drang danach aufkommt sie abermals küssen und berühren zu wollen.

Also nimmt er diesmal ihr Gesicht in seine Hände und zieht sie wieder zu sich herunter. Hermine ist wieder einmal etwas überrascht und schaut erstmal kurz etwas dümmlich aus der Wäsche, als er seine Augen schließt und es scheint als würde er dieses Mal derjenige sein, der sein ganzes Gefühl reinpackt.

Für Außenstehende mag es sogar schon vielleicht so ausstehen, als ob der Blonde schon fast abhängig von der Granger ist. Weil er einfach auf jede ihrer Aktionen so empfindlich reagiert, dass es schon fast gruselig ist. Und auch er selbst muss sagen, dass es für ihn mittlerweile auch schon fast so erscheint, als sei er tatsächlich abhängig von ihr.

Ja Draco Malfoy hat es sich mittlerweile womöglich wirklich eingestanden. Hermine Granger hat eine derart starke Wirkung auf ihn, dass man schon von einer Art Abhängigkeit sprechen kann. Er braucht ihre Berührungen, ihre Küsse, ihren Sex und ja vielleicht auch ihr Vertrauen und ihre anderen gutmütigen Eigenschaften.

Und ja vielleicht gesteht er sich ein, dass er sie vielleicht sogar mag.

Aber eben auch nur vielleicht.

Im letzten Monat ist wirklich viel passiert und der Malfoy kann sich nicht erinnern, dass er sich jemals so gegenüber einem Menschen verhalten hat und dass jemals jemand ihn so sehr eingenommen und auch eben schon verändert hat.

Doch es stört ihn nicht.

Und diese Tatsache ist wohl das, was ihn am meisten überraschen sollte. Dass er eben zulässt, dass jemand eine gewisse Macht über ihn hat und ihn mehr und mehr verändert. Doch er tut es nicht. Er tut es einfach nicht.

Es ist Hermine Granger und er glaubt nicht, dass sie irgendwelche bösen Absichten hätte. Denn er hatte es ihr ja gerade gesagt, dass er sich fragt wieso sie das alles tut, doch ehrlich gesagt hatte sie ihm jeden Zweifel genommen, als sie ihn einfach geküsst hat.

Vorerst.

Draco hat immer noch sein Motto "Vertrauere niemandem zu 100%" und er wird es auch erstmal nicht ablegen, auch wenn die Gryffindor wirklich Gutmütigkeit in Person ist, etwas Skepsis schadet nie.

Aber all das ist jetzt nicht wichtig. Für den Slytherin zählt nur dieser Moment.

Und er nutzt diesen Moment.

Er dreht sich, sodass er wieder oben liegt und genießt dieses Gefühl, welches nun wieder durch seinen Körper fließt. Er fährt mit der Zunge über ihre Unterlippe und fragt nach Einlass, den sie ihm wohlwollend gibt.

Erst nach einer Weile lösen sie sich wieder und er legt seine Stirn an ihre. Diese Situation braucht keine Worte. Zumal sie beide sowieso nicht wüssten, was sie hier und jetzt sagen sollten. Sie liegen also einfach nur da, haben die Augen geschlossen und lehnen ihre Stirn an die des jeweils anderen.

,,Wir sollten vielleicht wirklich langsam zurück zu den Anderen, oder was meinst du?" haucht sie schließlich und öffnet ihre Augen. Er tut es ihr gleich. ,,Was hältst du davon, wenn wir einfach hier bleiben und nie wieder diesen Wald verlassen? Er scheint sich irgendwie positiv auf und auszuwirken. Also wieso nicht?"

Sie schmunzelt. ,,Ich kann dir in dieser Behauptung kein Unrecht geben, aber wir müssen zurück, Draco. Wir werden da nicht drum herum kommen." Er seufzt theatralisch. ,,Ich wüsste aber viel bessere Sachen, die wir stattdessen tun könnten."

Er beugt sich wieder mehr zu ihr herunter. Hermine beginnt zu lachen und wirft ihn förmlich herunter. ,,Such' dir Hobbys, du notgeiles Slytherin-Frettchen!" Er zuckt entschuldigend die Schultern. ,,Ich meinte damit wir die Nähe des Anderen genießen können! Was denkst du von mir?" lacht auch er leicht.

Also wirklich.

Die Brünette zieht eine Augenbraue hoch und steht auf, während sie sich den Dreck von den Sachen klopft. ,,Ich glaube, dass du das gar nicht wirklich wissen willst." entgegnet sie nur und schaut ihn herausfordernd an. Er erhebt sich ebenso und zieht sie leicht zu sich.

,,Vielleicht ja doch."

Sie verdreht die Augen. ,,Vielleicht ja auch lieber nicht..." säuselt sie. Er leckt sich über die Unterlippe. ,,Bekomme ich bevor wir zurückgehen noch einen Kuss?" meint er und sieht die kleine Hexe aufmerksam an.

Diese schüttelt den Kopf. ,,Vergiss' es. Du hattest gerade eben einen. Und wenn du dezent süchtig nach Sex und ähnlichem sein solltest, dann solltest du dir vielleicht therapeutische Hilfe suchen."

Draco schmollt nur. ,,Ach komm' schon. Es ist doch nur ein Kuss..." Er setzt einen Hundeblick auf und zieht einen Schmollmund, um seine beleidigte Stimmung zu unterstützen.

Sie hebt nur eine Augenbraue und sieht ihn standfest an. ,,Deine Stimmungsschwankungen sind wirklich der Hammer. Die haben wirklich einen Preis verdient."

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt