44 | Ohne Schlaf

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Erzähler

,,Es liegt nicht an uns über das Verhalten der Vergangenheit zu richten. Wir müssen nach vorn sehen und versuchen mit den Geschehenen zu leben. Die Menschen, die wir lieben sind bei uns. Sie sind in unseren Herzen und unsere Erinnerungen an sie kann uns niemand nehmen. Denn Liebe ist stärker als alles andere auf diesem Planeten Und es gibt nichts, was die Kraft der Liebe unterbinden könnte. Nichts."

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Hermine starrt an die Decke des Zeltes. Schon wieder liegt sie wach da und schafft es einfach nicht einzuschlafen. Sie hatte heute das erste Mal seit langem wieder Gedanken an ihre Eltern zugelassen und zugelassen, dass sie über ihre Schuldgefühle spricht.

Das hatte sie niemals zuvor wirklich zugelassen.

Die Tränen, die ihr schon wieder über ihr Gesicht laufen, ignoriert sie einfach. Eigentlich begrüßt sie sogar sehr zu weinen, weil sie weiß, dass sie dadurch meist einschläft. Doch das scheint heute irgendwie nicht zu funktionieren.

Eine gefühlte Ewigkeit liegt sie schon hier und tut nichts anderes als zu weinen und zu starren.

Alle Anderen scheinen ruhig schlafen zu können. Nur sie wieder nicht. Welch Überraschung. Sie schnieft leise, als sie erneut an ihre Eltern denkt. Sie hatte es einfach nicht geschafft, die Erinnerungen wieder her zu stellen.

Ihr Zauber schien zu stark gewesen zu sein.

Hermine vermisst ihre Eltern. Sie vermisst wirklich sehr...Es tut ihr weh sie nicht mehr um sich zu haben. Sie nicht mehr umarmen zu können. Einfach keine Zeit mehr mit ihnen verbringen zu können. Es macht sie fertig, dass ihre Eltern sie nie wieder erkennen werden.

Dass sie nie Hermines späteren Freund kennenlernen werden, sie sie niemals heiraten sehen werden und sie niemals ihre Enkelkinder in den Armen halten können.

Hermine würde sie nie wieder sehen.

Sie schließt ihre Augen und versucht vergebens Schlaf zu finden. Normalerweise müsste sie doch jetzt schlafen können. Sie hatte über ihre Empfindungen gesprochen und sie ist nun einen Schritt weiter, das Ganze endgültig zu verarbeiten.

Aber gerade hat sie eher das Gefühl, dass dadurch, dass sie geredet hat, alles nur noch schlimmer gemacht hat. Es fühlt sich in Moment noch schlimmer an, als zuvor. Sie hat wieder das Gefühl sie würde von allem erdrückt werden.

Sie versucht sich vergeblich zu beruhigen, als plötzlich jemand ihren Namen zischt.

Vor Schreck setzt sie sich sofort auf und sieht sich um, um zu schauen woher das Geräusch gekommen war. Ihr Blick gleitet durch das gesamte Zelt. Harry und Ginny, sowie Blaise und Pansy und Neville und Luna liegen friedlich jeweils nebeneinander und scheinen ruhig zu schlafen.

Ron etwas abseits allein ebenfalls.

Ihre Augen schweifen weiter und bleiben an Eisgrau hängen, welches ihr durch das etwas eindringende Mondlicht entgegen strahlt. ,,Komm' her." flüstert er und klopft leise neben sich. Sie schüttelt den Kopf. ,,Spinnst du, Draco? Wenn die Anderen das sehen!" zischt sie und macht eine Handbewegung, die auf ihre Mitschüler zeigt.

,,Scheiß' doch auf die Anderen! Glaubst du ich will mir die ganze Nacht anhören müssen wie fertig du bist, wie du weinst und wie du nicht schlafen kannst? Nein, verdammt. Also beweg' deinen süßen Hintern hier her, sodass du wenigstens etwas zur Ruhe kommst. Ich konnte das vorhin schon nicht sehen wie du da gesessen hast und vollkommen dir und deinen Emotionen ausgesetzt warst."

Hermine beginnt leicht zu lächeln.

Sie schätzt es sehr, dass er sich nun solche Sorgen um sie macht, wobei er nicht dazu verpflichtet ist. Sie muss gestehen, dass sie sein Verhalten vorhin auch schon sehr süß fand, wie er sich darum bemüht hat, sie irgendwie zu beruhigen, sodass sie nicht irgendwie einen Nervenzusammenbruch bekommt.

Er sieht sie abwartend an und klopft wieder neben sich. Sie schüttelt amüsiert den Kopf und steht also auf. Sie will gerade ihren Schlafsack nehmen, als sie ihn leise lachen hört. ,,Ohne deinen Schlafsack. Jetzt komm' er."

Sie zuckt also die Schultern und geht zu ihm. ,,Sag' mir nicht, du willst, dass wir in einem Schlafsack schlafen." Er grinst nur als Antwort. ,,Ist das denn überhaupt möglich so fett wie du bist?" provoziert sie und sieht gespielt kritisch erst auf seinem Bauch, dann auf den Schlafsack.

Er zieht sie näher heran. ,,Wirst du jetzt auch noch frech?" Die Gryffindor leckt sich über die Unterlippe. ,,Ich würde es niemals wagen auch nur annähernd dir gegenüber frech zu werden." Der Malfoy zieht eine Augenbraue hoch, seine zuckenden Mundwinkel verraten ihn aber.

,,Ich beginne ihre verruchte Art zu genießen, Miss Granger." säuselt er und streicht ihre Wange entlang. Sie beißt sich leicht auf die Unterlippe. ,,Nun, dann beginnen sie damit, Mr. Malfoy. Ich denke ich kann sie nicht daran hindern, oder?" Er leckt sich über die Unterlippe, antwortet ihr aber nicht.

Stattdessen legt er seine Stirn an Ihre und sieht sie einfach nur an. Sie tut es ihm gleich und auch im Moment nichts anderes tun zu wollen. ,,Wir sollten langsam schlafen. Schlaf ist schon fast ein Fremdwort für uns, nicht?"

Sie lacht leise. ,,Ich soll mit einem Fettsack wie dir in einem engen Schlafsack schlafen? Wie wollen wir das bitte machen?" Er zieht eine Schnute. ,,Hey! Ich bin nicht fett! Ich bin attraktiv bis zum geht nicht mehr." Sie legt den Kopf leicht schief. ,,Das wage ich anzuzweifeln."

Dracos Schmollmund vergrößert sich. ,,Dafür, dass du mich jetzt beleidigt hast, bekomme ich einen Kuss." Lässig schüttelt Hermine den Kopf. ,,Das kannst du vergessen, Draco. Erstens: Wir sind unter unseren Mitschülern und zweitens: Ich sagte dir schon, dass du, falls du eine Art Sucht zu solchen Dingen hegst, dir therapeutische Hilfe zulegen solltest."

Er verdreht leicht die Augen. ,,Ein Kuss. Nur Einer." Hermine seufzt. ,,Nein." Der Blonde schnieft kurz gespielt beleidigt auf. ,,Du bist gemein, wirklich. Du hast mich gar nicht lieb." Er schließt seine Augen und schnieft leise gespielt beleidigt, um seiner Stimmung Ausdruck zu verleihen.

Er spürt wie sie ihm die Wange entlang streicht und sie er sich daraufhin entspannt. Da ist immer diese Wärme. Egal wie oft, wann, wo oder wie lange sie ihm berührt, da ist dann dieses Gefühl, was eine Zeit lang einfach nicht weggehen will. Egal, was er bis jetzt versucht hat.

,,Warum sagst du ständig sowas?"

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt