67 | Zuhause...

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Erzähler

Eine Weile tanzen beide so umher. Bis sich schließlich der Turmeingang öffnet, was beide aus dem Augenwinkel wahrnehmen und Personen den Turm betreten. Augenblicklich distanziert sich die Gryffindor von dem Blonden, was er auch absolut zulässt, was sie erstmal kurz verwirrt.

Dann dreht sie sich in Richtung der Menschen, die ihnen anscheinend Gesellschaft leisten wollen, erstarrt aber sofort, als sie die Personen erkennt. Sie kann sich nicht mehr bewegen und starrt die Menschen nur an, als wären sie Merlin höchstpersönlich.

Was bei Godric Gryffindor...?

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Hermine kann nur dastehen und starren. Ihre Augen füllen sich augenblicklich mit Tränen, als sie erkennt, wer da wirklich vor ihr steht. Sie will irgendwas tun, aber sie kann nicht. So sehr ihr Gehirn auch Befehle gibt sich zu bewegen, bei ihren Muskeln scheint das nicht anzukommen.

Draco ist der Erste der etwas tut. Er sieht erst zu der Brünetten, ehe er anfängt zu lächeln und auf die Menschen auf der anderen Seite des Raumes zuläuft. Als er sie umarmt, fällt ihr die Kinnlade herunter und ihre Augen werden nur noch größer und glasiger.

Der Blonde umarmt erstmal lächelnd die Frau, die ihn ebenfalls leicht lächelnd empfängt, obwohl ihre Aufmerksamkeit eher der anderen, jungen Frau im Wohnzimmer gilt. ,,Hallo Jean." meint der Malfoy und grinst sie an. Sie lächelt zurück. ,,Hallo Draco."

Als nächstes umarmt er, diesmal allerdings eher zurückhaltender, den Mann daneben. Er erwiedert diese Geste ebenfalls etwas distanzierter. ,,Hallo Peter." meint Draco höflich als er wieder vor ihm steht und setzt ein höfliches, kleines Lächeln auf. Etwas anders als bei seiner Frau gerade eben. Er jedoch tut es ihm gleich. ,,Hallo Draco." grüßt er den Slytherin.

Dieser nickt beiden nochmal zu, ehe er sich an die Dritte im Bunde wendet, ihr aber lediglich ein dankendes Kopfnicken schenkt. Sie erwiedert dies. Er kehrt zu der Braunhaarigen auf der anderen Seite zurück und stellt sich kurz vor sie. Er beugt sich leicht vor, sodass sein Mund vor ihrem Ohr schwebt. ,,Fröhliche Weihnachten, Hermine." flüstert er, beugt sich wieder zurück, lächelt sie an und verschwindet anschließend in die Küche.

Sie steht immer noch nur da und realisiert, dass diese Personen vor ihr wirklich ihre Eltern und McGonnagal sind. Sie realisiert, dass ihre Eltern direkt vor ihr stehen und es ihnen nicht anders als ihr zu ergehen scheint. Auch sie haben Tränen in den Augen.

Die Gryffindor wartet auf irgendein Zeichen. Auf irgendeine Geste oder ähnliches als Zeichen, dass es wirklich ihre Eltern sind und dass sie sich wirklich an sie erinnern können. Und dieses Zeichen bekommt sie. Ihre Mutter, als auch ihr Vater breiten ihre Arme aus. ,,Hermine." bringt ihre Mutter nur hervor, bevor sie beginnt zu weinen.

Und auch Hermine fängt an zu weinen und rennt direkt in die Arme ihrer Eltern. Augenblicklich wird sie in eine herzerwärmende Umarmung gezogen. Es dauert nicht lange, bis alle drei sich weinend in den Armen liegen und alles andere in ihrer Umgebung ausblenden.

Sie haben sich wieder.

Das ist das Wichtigste.

Als Draco wiederkommt sind sie zu Boden gegangen, umarmen sich aber immer noch. ,,Ich hab' euch wieder." schluchzt die Gryffindor und weint noch stärker, als vorher. Als Antwort drücken ihre beiden Elternteile sie nur noch näher an sich heran.

Der Slytherin lächelt mit der Situation zufrieden und stellt sich neben McGonnagal, die geduldig neben der Familie steht. Er wendet sich an sie. ,,Danke, dass sie sie hergebracht haben." meint er und sieht sie dankend an. Sie beantwortet seine Aussage mit einem Lächeln. ,,Gern geschehen. Wie ich sehe ist ihre Überraschung geglückt." erwidert sie und schweift mit dem Blick zu den Dreien.

Er sieht ebenfalls zu der nun wieder vollständigen Familie. ,,Ohne ihre Hilfe wäre ich nicht einmal annähernd so weit gekommen. Ich habe zu danken, dass sie sich die Zeit dafür genommen haben mit mir die Orte durchzugehen, wohin viele Muggle vor dem Krieg geflohen sind, mit mir nach Australien gegangen sind und ihre Eltern ausfindig gemacht haben. Ganz zu schweigen, dass sie bei meinem kompletten Plan mitgemacht haben und sie sogar hier her nach Hogwarts gebracht haben. Vielen Danke. Wirklich, Professor McGonnagal."

Die Schulleiterin schmunzelt. ,,Ihr Plan war aber auch sehr gut durchdacht. Sie scheinen sich darüber sehr viele Gedanken gemacht zu haben und ich muss sagen, dass mich das sehr beeindruckt und doch gleichzeitig überrascht hat. Ich weiß nicht, warum sie das getan haben, aber mit Sicherheit nicht, weil ihnen Miss Granger egal ist..."

,,Sie war aufgelöst, weil sie ihre Eltern sehr vermisst hat. Da kam für mich nur eine Möglichkeit in Frage und zwar, dass sie ihre Eltern wiederbekommen soll. Sie hat es nicht verdient so zu leiden, sie war einer derjenigen, die dafür gesorgt haben, dass der ganze Wahnsinn um Voldemort ein Ende hat. Außerdem bin ich ihr mindestens das schuldig."

,,Sie haben ihre Eltern nicht obliviiert."

,,Ich habe sie jahrelang schikaniert, wegen nichts. Ich habe ihr Leben in Hogwarts mehrere Jahre zur Hölle gemacht. Ich gehörte zu dem Grund, weshalb sie ihre Eltern obliviiert hat, ich gehörte zu den Todessern, Professor McGonnagal. Mindestens das bin ich ihr schuldig. Eigentlich noch so viel mehr, aber ich kann nicht alle meine Fehler aus der Vergangenheit lindern. Ich kann versuchen aus ihnen zu lernen und das Beste aus der Gegenwart und der Zukunft zu machen, aber ich kann sie nicht rückgängig machen. Ich kann nur versuchen sie nicht wieder zu begehen und ein besserer Mensch zu werden."

Die alte Dame lächelnd zufrieden. ,,Sie haben gelernt und verstanden, Mr. Malfoy." Er seufzt leise. Das hat er tatsächlich. Seine Mundwinkel zucken leicht, als er daran denkt, auf welchem Wege er denn wirklich dazu gekommen ist, zu verstehen.

Sein Blick fällt vollständig auf die kleine Familie vor ihm und er ist erneut wirklich gerührt von der Tatsache, dass sie ihre Familie wieder hat und alle drei Beteiligten mehr als glücklich damit wirken. Er seufzt erneut leise, als er daran denkt, dass er so eine Familie niemals hatte, allerdings auch nie etwas anderes wollte und auch immer noch will.

Nur leider hatte er nicht das Glück in eine wundervolle Familie reingeboren zu werden. Und in diesem Moment wünscht er sich, dass er ein Teil ihrer Familie ist. Und in diesem Moment spürt er zum ersten Mal wirklich deutlich den Wunsch einer festen Beziehung zu der Gryffindor.

Denn Hermine ist derzeit der einzige Halt in seinem Leben und in genau diesem Augenblick verspürt er auch zum ersten Mal diese Angst, sie am Ende des Schuljahres gehen zu lassen. Sie zu ihren Eltern zurückkehren zu lassen.

Sie zu ihrem Zuhause zurück zu lassen.

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt