78 | Müdigkeit und Provokationen

1.2K 68 27
                                    

Erzähler

Hermine gibt einen leicht belustigten Laut von sich und beugt sich noch weiter zu ihm herunter, sodass er ihren Atem an seinen Lippen spüren kann. Quälend langsam streicht sie ihm über seine rechte Wange und legt schließlich ihre Lippen auf seine.

Er stöhnt leise auf. Verdammt nochmal wie kann ein anderer Mensch so die Kontrolle über einen selbst übernehmen und dabei noch so verflucht unschuldig und vor allem auch sexy wirken?

---

Langsam bewegt sie ihre Lippen auf den seinen und grinst dabei die ganze Zeit. Obwohl er müde ist, erwidert er ihren Kuss, weil er ihr ja sowieso nicht widerstehen kann. Er umfasst ihr Gesicht mit seinen Händen, um sie noch näher an sich ziehen zu können.

Er fährt mit seiner Zunge sanft über ihre Unterlippe und knabbert genüsslich an ihr herum, wodurch sie ihm Einlass gewährt. Als sich ihre Zungen begegnen, seufzt er auf. Man kann sagen, was man will, aber Hermine Granger zu küssen ist jedes Mal aufs Neue ein Erlebnis.

Dieser Kuss ist nicht wie die Ersten, die sie teilten. Nicht wie die, als sie das erste Mal miteinander schliefen, nicht wie der in Hogsmeade, nicht wie der im Vertrauensschülerbad und auch nicht wie die, als sie an Halloween miteinander schliefen.

Eher wie der im Wald, nachdem sie Sex hatten. Dieser Kuss ist nicht wild, eher langsamer und genussvoller, allerdings nicht weniger leidenschaftlich. Dieses Gefühl von purer Dankbarkeit und auch leichter Zuneigung, wenn er es nicht falsch interpretiert, welches sie ihm gerade vermittelt, ist für den Malfoy unglaublich.

Genau dieses Gefühl hatte er versucht ihr im Wald zu übermitteln und jetzt versucht sie scheinbar das Selbe.

Er würde diesen Kuss wirklich gern noch weiter vertiefen, so wie er es im Wald getan hatte, aber die Müdigkeit übermannt ihn, weshalb er etwas zurückhaltender wird, was ihr natürlich nicht entgeht und dazu führt, dass sie sich löst.

Sie geht vollständig von ihm herunter und steht auf. Leicht panisch greift er nach ihrem Handgelenk und hält sie somit fest. ,,Wohin willst du?" fragt er und öffnet seine Augen, die er zuvor geschlossen hatte, um sie ansehen zu können und ihre Reaktion zu sehen.

Hermine legt den Kopf leicht schief, ehe sie grinst. ,,Beruhig' dich, Draco. Ich gehe schon nicht weg. Ich wollte nur eben mein Kleid ausziehen, damit ich nicht damit schlafen muss. Das könnte doch recht unbequem werden." schmunzelt sie beruhigend und entzieht ihr Handgelenk, damit sie anfangen ihren Reißverschluss rücklings zu öffnen.

Draco sieht ihr dabei zu. Er hatte gerade eben wirklich Angst sie könnte gehen. Er ist echt müde und würde er nicht schlafen wäre er die nächsten Tage ein Zombie und das passt einfach nicht in seine Planung. Er kann ohne sie nicht mehr vernünftig schlafen. Es geht einfach nicht mehr.

Dass er natürlich so überreagiert, ist peinlich.

Er will eigentlich gar nicht wissen, was sie jetzt über ihn denken muss, wenn er schon bei einer so kleinen Lappalie durchdreht. Außerdem fragt er sich, was das dann gegen Ende des Schuljahres werden soll, wenn er sie nicht einmal jetzt gehen lassen kann.

Hermine grinst fies, als sie den Reißverschluss geöffnet hat, sich die Träger ihres Kleides von den Schultern streift und es schließlich zu Boden fällt. Augenblicklich dreht der Blonde seinen Kopf woanders hin und unterdrückt ein Stöhnen.

Dieses Biest...

Sie weiß genau, was sie machen muss, um ihn um den Verstand zu bringen und es ärgert ihn, dass er nichts dagegen tun kann. Damals hatte er niemals im Leben erwartet, dass Hermine Granger so einen Körper unter ihrer Schuluniform versteckt und nie hatte er erwartet, dass sie so liebend gern provoziert.

Er schließt die Augen. Er ist müde, will eigentlich schlafen und sie hat nichts besseres zu tun, als sich vor ihn zu stellen und sich extra sexy auszuziehen. ,,Willst du eigentlich in deinem Anzug schlafen? Meinst du nicht, dass es etwas unbequem werden könnte und du zusätzlich das edle Teil nicht nur unnötig zerknitterst?"

,,Ich habe genug Anzüge. Das kann ich verkraften." murmelt er müde und streckt sich ausgiebig. Er hört sie lachen, ehe er spürt wie sie seine Hand greift und zieht. Er brummt und droht aus dem Bett zu fallen. Wohl oder übel setzt er sich also auf und lässt sich von ihr hochziehen und vor sich hinstellen.

Die Brünette schmunzelt. ,,Wenn du jetzt im Stehen einschläfst..." lacht sie und streift ihm das Jackett von den Schultern, legt es zusammen und legt es provisorisch erstmal auf seinen Schreibtischstuhl. ,,Dann bist du schuld, wenn ich umkippe und mich verletze." entgegnet er murmelnd und gähnt.

Sie lacht kurz, bevor sie zu ihm zurückgeht und ihm das Hemd aufknöpft. Wenn er sich selbst nicht ausziehen will, dann muss sie das eben tun, weil sie ihn definitiv nicht im Anzug schlafen lassen will. ,,Machst du das ganze eigentlich mit Absicht? Dass du mich gerade ausziehst und mich gerade verführen willst, weil du ganz genau weißt, dass ich müde bin?"

,,Sowas würde ich niemals tun. Ich weiß nicht, was du von mir denkst..." säuselt sie und zieht ihm das Hemd aus. Er grinst und sieht sie trotzdem er hundemüde ist, belustigt an. ,,Natürlich nur Gutes, Schätzchen." Sie erwiedert sein Grinsen, welches er aufgesetzt hat. ,,Ich hoffe doch."

Nachdem sie ihm auch schließlich die Hose, seine Schuhe und auch ihre Schuhe ausgezogen hat, drückt sie ihm einen Kuss auf die Lippen und stupst ihn anschließend lachend aufs Bett. Er lacht mit, greift gerade noch rechtzeitig ihr Handgelenk und zieht sie mit, sodass sie auf ihn drauf fällt.

Mit der anderen, freien Hand tastet er nach seiner Bettdecke und zieht sie über die beiden Körper. Anschließend schlingt er seine Arme um sie und drückt sie fest an sich. ,,Du bist trotzdem wirklich fies, Honey." flüstert er und schließt erneut die Augen. Sie lacht leise und kuschelt sich an ihn heran. Egal, was hier gerade passiert, es ist verdammt süß.

Natürlich steckt sie jetzt noch tiefer ist der Sache, da sich ihre Gefühle durch die Tatsache, dass er ihr ihre Eltern wiedergebracht hat und sich so verhält, die ganze Zeit nur noch mehr verstärken, aber um nichts auf dieser Welt würde sie diese Ereignisse hergeben wollen.

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt