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PoV Manu
Der Kuss war wunderschönen und intensiv. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken, während seine Hände Platz an meiner Taille fanden und mich näher an sich zogen. Keiner von uns beiden wollte den Kuss unterbrechen, doch dies geschah, als wir keine Luft mehr bekamen. Keuchend blickten wir uns in die Augen. Sofort trafen unsere Lippen wieder aufeinander. Erneut trennte uns erst wieder der Luftmangel. "Ich liebe dich auch", sprach Palle. Ich bereue es kein Stück dich damals in der Gasse gefunden zu haben. Jeder meiner einzelnen Entscheidungen, die mich hierher gebracht haben, bin ich dankbar. Ich liebe dich so sehr, Manuel Büttinghaus." Ich lehnte meine Stirn gegen seine, während ich ihn ununterbrochen anlächelte. "Wir bleiben für immer zusammen." Wir küssten uns erneut, doch dieses mal war der Kuss anderes. Dieses mal war der Kuss sanft und unglaublich leidenschaftlich. "Dafür werde ich schon sorgen", führte Palle meinen Satz weiter, als wir uns lösten. Er lächelte mich an, als ob diese Aussage das normalste der Welt wäre. Dass ich mich dabei unwohl fühlte, ignorierte er gekonnt. Zwischen uns entstand Stille. Palle schwieg aus dem Grund, dass er zufrieden mit der Situation war und ich schwieg weil ich Angst hatte. Angst vor der Situation, Angst vor Palles Aussagen, Angst vor Palles Einwirkung und Angst vor ihm selbst. Palle kraulte die ganze Zeit über meinen Kopf, während dieser in seiner Halsbeuge lag. Verzweifelt versuchte ich ein Thema zu finden, um dieser Situation zu entfliehen. Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren und meine Atem verschnellerte sich stetig, was zur Folge hatte, dass mir schlecht wurde und mein Magen sich schmerzhaft zusammen zog. Mein Magen, das war eine gute Idee. "Ich hab hunger." Palle gab mich wieder frei. Dann lass uns was Essen. Er drehte sich um und ging ins Haus, was ich ihm gleich tat. Ich folgte ihm in die altmodisch eingerichtete Küche. "Heute gibt es Gemüse, da ich noch kein Tier gefangen habe." Ich nickte. "Kannst du mittlerweile eigentlich kochen?" Ich nickte erneut. "Hast du das Sprechen verlernt?" Palle klang genervt. Heftig schüttelte ich meinen Kopf. "Manu", knurrte Palle. Schnell antwortete ich ihm in einem Satz: "Ja ich kann mittlerweile ordentlich kochen."
"Dann können wir uns das in Zukunft teilen." Eine kurze Stille entstand, die Palle unterbrach. "Dann hilft mir jetzt beim Kochen." Gemeinsam machten wir uns an die Arbeit. Um so länger wir brauchten, des so entspannter wurde die Stimmung. Als wir mit dem Kochen fertig waren, setzen wir uns den dunklen Holztisch und begannen zu essen. "Hast du, nachdem ich weg war, viele deiner Mahlzeiten bestellt?",fragte Palle. "Zu Anderen ja, bis mir das zu langweilig wurde und dann habe ich selber gekocht und wurde immer besser", antwortete ich ihm. Wir aßen weiter. "Hattest du eigentlich das Konto, von welchem die Meite bezahlt wurde und von dem ich das Geld zum Leben benutzt habe, betrieben und dort monatlich Geld eingezahlt?" Palle nickte auf meine Frage. "Selbstverständlich, ich hätte dich doch niemals verwahrlosen lassen." Er lächelte mich an, was ich erwiderte. Wir aßen zu Ende und begaben uns dann wieder nach draußen. Dieses mal gingen wir in den Garten, wo wir die Blumen, das Gemüse und die Kräuter betrachteten. Ich lehnte mich bei Palle an, während er einen Arm um mich legte. Die Stimmung blieb den restlichen Tag angenehm. Am Abend legten wir uns gemeinsam in dem Doppelbett schlafen. So schön der Tag zum Schluss auch gewesen sein mag, so furchtbar war die Nacht, ein Albtraum nach dem anderem quälte mich, so dass ich am nächsten Morgen übermüdet und mit tiefen Augenringen aufwachte. Ich blickte rechts neben mich, konnte aber keinen Palle finden. Auch im restlichen Haus und in dem Garten war kein Palle aufzufinden. Wo war er nur?

Found in the nightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt