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PoV Manu
Sie standen um mich herum, sie hatten mich umzingelt. Ich zitterte ununterbrochen. Sie kamen immer näher. Ihr Grinsen war unheimlich und unnormal breit. Schützend schlang ich meine Arme um mich. Tränen rannen mir meine Wangen hinab. "Manuel." Die Stimme klang bedrohlich, obwohl sie durch das viele Blut im Mund der Person eher einem Röcheln glich. Der blauhaarige streckte seine verbrannte Hand nach mir aus. "Manuel", kam es von der einzigen Frau im Raum. Auch sie streckte ihre mit Blut und Gehirn befleckte Hand nach mir aus. Ich schrie. "Manuel." Der junge Mann mit der ebenfalls verbrannten Haut und dem Loch in der Stirn, aus dem das Blut und das Gehirn floß, b.z.w. hing, streckte seine Hand nach mir aus. Seine Hand sah am schlimmsten aus. Die Haut war an einigen Stellen von den Knochen geschmolzen oder hing in Fetzen herunter. Mein Atem verschnellerte sich. "Manuel." Die vierte und letzte Person hob ihre Hand. Ihre Haut war als einzige nicht verbrannt, dafür zierten einige Fußabdrücke den Körper des Mannes. Durch meinen schnellen Atem wurde mir schwindelig. "Manuel, du kannst uns nicht entkommen", riefen sie im Chor. Ich schrie erneut. Sie kamen näher. "Manuel." Mein Atem wurde noch schneller. "Manuel."
"Haut ab, haut einfach nur ab, lasst mich einfach in Ruhe!", schrie ich, während ich um mich schlug. Plötzlich stieß ich gegen etwas. Erneut entwich ein Schrei meiner Kehle. Ich hatte die zerfletterte Hand gestriffen. "Manuel, wir werden uns dich einverleiben und dann kommen wir mit unseren neuen Körpern zurück und töten deinen geliebten Patrick Mayer." Sie lachten. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib. "Mach das es aufhört." Grinsend kamen sie noch näher. Dichtgedrängt standen die vier um mich herum und sperrten mir somit jede Fluchtmöglichkeit ab. Dass ich mich vor Angst sowieso nicht bewegen konnte, war eine andere Sache. "Du bist bist so gut wie tot." Lachend griffen sie nach mir und zogen an meiner Haut, Kleidung und Haaren. Mein schneller Atem und das viele Schreien ließen schwarze Punkte vor meinen Augen tanzen. Die Punkte wurden immer mehr und größer. Verschwommen sah ich die verzerrten Gesichter der vier. Mir wurde immer schwummriger. "Schlaf schön, Manuel." Dann fiel ich in Ohnmacht.

PoV Paluten
Hoffentlich war es noch nicht zu spät, hoffentlich konnte ich Manu noch retten. Ich rannte so schnell ich konnte zurück, dabei die anderen menschlichen Fußstapfen im Schnee ignorierend. Die kalte Luft brannte in meinen Lungen und auf meiner Haut, da ich in der Trance barfuß und ohne Jacke weggerannt war. Außer Atem kam ich an unserem Haus an. Unsanft stieß ich die Haustür auf und rannte ins Wohnzimmer. Geschockt blieb ich stehen. Ich kam zu spät. Ich taumelte auf die Gestalt am Boden zu. Mit Tränen in den Augen ließ ich mich auf den Boden fallen und zog den leblosen Körper in meine Arme. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in dem schmalen Körper. "Es tut mir so leid, es ist alles meine Schuld, aber jetzt ist alles vorbei. Ich bin bei dir und ich verspreche dir, ich werde nie wieder zu diesem Monster werden, es ist tot, du hast es zum Glück getötet." Ich schluchzte. Plötzlich stieß ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich verkrampfte mich. Es sollte niemand außer Manu und mir hier sein. Ich drehte mich um. "Es ist noch nicht zu spät. Er lebt noch", kam es von der Person hinter mir. Meine Hand wanderte zu dem Handgelenk der Person in meinen Armen und tatsächlich, ein leichter, aber regelmäßiger, Puls war zu spüren. "Ich kann ihn noch retten!" Ich sprang auf und rannte ins Schlafzimmer, wo ich meine Arzttasche heraus holte und anfing meinem Geliebten das Leben zu retten.

Found in the nightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt