PoV Manu
Ich öffnete meine Augen. Ich lag in dem Doppelbett von Palle und mir. Ich spürte die warme Decke über mir und zwei starke Arme um mich. Mein Blick wanderte runter um die Arme zu identifizieren. Lächelnt schloss ich meine Hände um die der Person hinter mir. Diese Hände konnten nur einer Person gehören. Verträumt spielte ich mit den leicht rauen Händen. Ein Murren ließ mich zurück in die Realität gelangen. Vorsichtig drehte ich mich in den Armen um. Nun konnte ich das schlafende Gesicht des älteren betrachten. Zärtlich strich ich über sein Gesicht. Plötzlich bewegte sich der Kopf des brünetten und seine Augen öffneten sich. "Guten Morgen." Er lächelte mich an. "Morgen." Ich fing an zu Grinsen. "Gut gelaunt?"
"Solange du lieb bleibst ja." Sein Lächeln verlagerte sich auf eine Seite. "Keine Angst, als du Gestern nach mir gerufen hast, ist diese bösartige Art, die in mir war, gestorben." Ich nickte. Ja, gestern... Meine gute Laune und die Glücksgefühle, die meinen ganzen Körper durchströmt hatten als Palle sein Augen geöffnet hatte und mich angelächelt hatte, waren mit diesem einen Satz und den damit verbundenen Erinnerungen verschwunden. Palle bemerkte dies, weshalb er mich näher an sich zog. "Es tut mir leid", hauchte er. "So unendlich leid." Er küsste immer wieder beruhigent meinen Haaransatz, während er meinen Kopf und Rücken kraulte. Deswärend schloss ich meine Augen und zeichnete mit dem Zeigefinger kleine Kreise auf Palles Brust. So lagen wir da, die Nähe des jeweils anderen genießend, bis ein lautes Geräusch durch das Haus hallte. Erschrocken fuhr ich hoch. Alle Arlarmglocken läuteten. Palle lachte. "Beruhige dich, Manu." Er zog mich zurück an seine Brust. "Alles ist in Ordnung, das sind nur Navy, Kira und Mokuba."
"Was?" Ich richtete mich wieder auf und blickte den braunäugigen entsetzt an. "Ich dachte, wir sind hier alleine und es würde niemals jemand zu uns kommen."
"Manu, ganz ruhig. Sie haben uns gefunden, zum Glück."
"Was heißt hier 'zum Glück'? Ich dachte, wir wollten nichts mehr mit dem Untergrund zutun haben." Langsam wurde ich laut. "Sie haben dir das Leben gerettet, mal wieder, weil ich, wie immer, zu dumm war." Ich strich Palle durchs Haar. "Du bist nicht zu dumm."
"Doch", antwortete er mit fester Stimme. "Palle..."
"Nein, Manu, ich mache immer nur alles kaputt." Ich setze mich auf Palles Hüfte und pinnte seine Hände neben seinem Kopf fest. "Palle, du-..." Weiter kam ich nicht, da Palle mich unterbrach. "Meinet wegen bist du mindestens fünf mal fast ums Leben gekommen, ich kann mich selbst nicht beherrschen, zerstöre alles, bring jedes Lebewesen um und drehe durch. Ich habe so unendlich viele Menschenleben auf dem Gewissen. All diese grausamen Taten zehren an meiner Psyche. Manu, ich bin nicht gut für dich. Ich sollte mich umbr-..." Ich unterbrach ihn, in dem ich ihm eine klatschte. "Jetzt sei endlich still!", schrie ich unter Tränen. Verwundert blickte er mich an. "Verstehst du es nicht? Wenn ich dich nicht haben wollen würde, dann würden wir hier jetzt nicht gemeinsam sitzen." Ich schniefte. "Wenn ich nicht bei dir sein und bleiben wollen würde, dann hätte ich dich vor drei Jahren nicht gesucht, dann hätte ich nicht zwei Jahren lang versucht mich an dich zu erinnern und dich wieder zu finden, dann hätte ich mich vom Untergrund ferngehalten, dann hätte ich im vergangenen Jahr nicht an meinem Leben festgehalten, immer wieder versucht zu dir zurück zukommen und vor allem hätte ich mich nicht von dir markieren lassen." Ich wurde zum Ende hin leiser. "Manu~" Palle hob seine Hand, doch ich schlug sie weg. "Hast du es immer noch nicht verstanden!? Egal was du tust, egal was mit anderen Lebewesen machst und egal was du mit mir machst, ich bleibe auf ewig bei dir." Das Ende hauchte ich. "Wieso?" Palles Stimme war nur ein Flüstern. Ich wüschte mir noch einmal über die Augen, dann beugte ich mich etwas runter. "Weil ich dich liebe, Patrick Mayer." Er riss seine Augen auf, während ich mich weiter runter beugte, bis sich unsere Lippen berührten. Zart bewegten sich unsere Lippen gegen einander. Ich steckte all meine Gefühle in diesen Kuss. Mein ganzer Körper kribbelte. Vorsichtig lösten wir uns wieder voneinander. "Ich liebe dich auch, Manuel Büttinghaus." Ich lachte kurz vor lauter Glücksgefühlen, die meinen Körper in diesem Moment durchströmten. Palle setzte sich auf und legte seine rechte Hand an meine Wange. "Ich liebe dich so unglaublich doll." Wir küssten uns erneut. "Ich kann von deinen Lippen einfach nicht genug bekommen."
"Dann küsse mich", hauchte ich. Erneut trafen unser Lippen aufeinander. Als wir uns lösten, lehnten wir unsere Stirn gegen die des jeweils anderen. Diesmal kicherten wir beide. "Du spendest mir immer wieder neue Kraft und gibst mir Zuneigung. Danke, du bist der beste Mensch der Welt, Manuel Büttinghaus." Palle zog seinen Kopf zurück. Mit dem Daumen strich er mir über meine Wange. "Warum weinst du denn schon wieder?" Ich fasste mir an die freie Wange und tatsächlich, sie war nass. Mein Blick wanderte wieder von meiner Hand zum perfekten Gesicht meines Gegenübers. Ich lachte wieder kurz. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, wahrscheinlich weil ich gerade so unfassbar glücklich bin." Auf diese Antwort hin, musste auch der ältere lächeln. So starrten wir uns lange Zeit an, bis der schöne Momente von der aufgedreht Tür zerstört wurde. "Kira hat gekocht, wollt ihr auch was?" Mokuba stand gut gelaunt im Zimmer. "Wir kommen gleich", seufzte Patrick. "Oke, bis dann." Und schon war der etwas kräftiger gebaute Mann wieder verschwunden, ohne zu bemerken, dass er unseren Moment zerstört hatte. Palle seufzte. "Dann wollen wir mal." Ich nickte, während ich von seinem Schoß rutschte. "Willst du dich auch umziehen?", fragte der brünette, der vor unserem gemeinsamen Kleiderschrank stand. "Nein, ich bleib so."
"Oke." Er wühlte etwas im Schrank. Plötzlich sprach er erneut: "Sag mal, sieht du immer noch 'Dat Adam'?" Entsetzt blickte ich seine Kehrseite an. Der brünette wühlte weiter im Schrank, als ob die Frage das normalste der Welt gewesen wäre. Ich zögerte kurz, dann beantwortete ich ihm die Frage ehrliche, auch wenn es in mir Unbehagen hervor rief: "Ja."

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Found in the night
FanfictionFortsetzung von Lost in the night Palle ist nun schon seit 2 Jahren aus Manus Leben verschwunden. Dieser hat Palle aber schon zum Gröstenteil vergessen. Manu führt eigentlich ein glückliches Leben, doch die Qual etwas wichtiges vergessen zu haben, p...