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PoV Paluten
Ich versteifte mich. Das konnte ich sein. Ich erhob mich langsam. "Wo sind sie?" Ich drehte mich zu Manu um. Diesem war das ganze sehr unangenehm, weshalb er seine Hände zwischen seine Oberschenkel geklemmt hatte und diese aneinander rieb. Ich ging zu dem brünetten. "Hey, alles gut, ich beschützte dich. Wo sind sie." Ich fuhr mit meinen Fingern durch sein langes, glattes Haar. Er blickte zu mir hoch. Ich lächelte ihn an. Zögerliche hob er den Arm. Sein Finger deutete auf den Sessel, der neben der Grünlilie stand, die sich mittlerweile wieder erholt hatte. "Da sitzt Luna." Sein Finger fuhr weiter zu der anderen Seite vom Fenster. "Da steht Marley." Ich verkrampfte mich wieder, wodurch sich meine eine Hand in Manus Schulter krallte. "Und wo sind Taddl und Ardy?", brachte ich zwischen zusammen gebissenen Zähne hervor. Unsicher schaute Manu mich an. "Beide stehen jeweils auf einer Seite des Kleiderschrankes." Ich lachte kurz um mich selbst zu beruhigen. "Das heißt wohl, sie stehen alle jeweils in einer Ecke des Zimmers." Manu nickte langsam. "Wieso verhältst du dich so komisch, Patrick?"
"Komisch?" Meine Stimme war deutlich höher als normalerweise. Wieder lachte ich. "Alles bestens, mir geht es bestens." Manu richtete sich im Bett weiter auf, sodass nur noch seine Unterschenkel die weiche Matratze berührten und wir auf Augenhöhe waren. "Du hast Angst", stellte er fest. "Waaas?"
"Es ist in Ordnung." Er strich mir ein paar Schweißperlen von der Stirn, griff er noch meiner linken Hand und hielt sie an seine Brust. "Es ist oke, ich habe auch Angst. Spürst du, wie mein Herz rast?" Ich beruhigte mich etwas. Manu lächelte mich an. Auch ich brachte ein Lächeln zu stande. Plötzlich ließ Manu sich nach hinten fallen, sodass ich mit um fiel. Schnell drehte er uns um, sodass ich unten lag und er auf meiner Hüfte saß. "Wir werden mit den viern schon vertieg, schließlich haben wir sie schon einmal besiegt." Er küsste mich. "Wir schaffen das schon gemeinsam." Ich nickte. Erneut küsste er mich, dann stieg er von mir herunter. Ich betrachte ihn genau, während er sich streckte. Sein Körper war abgemagert. Jeder Knochen war gut zusenden und trotzdem war er wunderschönen. Ich wollte ihm gerade ein 'Ich liebe dich', schenken, das mir allerdings im Halse stecken bleib, als er erneut sprach: "Und mach dir bitte keine Vorwürfe, dass ich sie wieder wegen dir sehen." Ich riss meine Augen auf. "W-was?"
"Als du mich vergewa-... sagen wir... als wir einseitig einvernehmlichen Sex hatten, da hat mich das irgendwie wieder an 'Dat Adam' erinnert und schon konnte ich sie wieder sehen." Auch wenn er so locker sprach, traf es mich sehr stark. Er wollte es nicht aussprechen und auch nicht so nennen. Mein Körper wurde von meinen Schniefern geschüttelt. Manu drehte sich zu mir um. "Als gut?" Ich schüttelte den Kopf. "Nicht so schlimm, wir kriegen das alles gemeinsam hin."
"'Nicht so schlimm'? Ich habe dich vergewaltigt und meinet wegen siehst du wieder diese Monster." Ich schluchzte. "Es ist oke, weine ruhig." Manu nahm mich in den Arm. Ich krallte mich an ihn. Mein Schluchzen und meine Schreie waren wahrscheinlich im ganzen Wald zuhören, doch mir war das egel. Es tat gut, alle schlechten Erinnerungen und Gedanken mit meinen Tränen aus meinem Körper zu waschen. Manu hielt mich die ganze Zeit über in seinem Arm. Sein, mittlerweile, gleichmäßiger Herzschlag beruhigte mich mit der Zeit, sodass ich nach vielen Stunden in Manus Armen einschlief.

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Ich melde mich auch mal wieder

Found in the nightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt