Kapitel 6

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Polen wanderte weiter durch den Ostgang und suchte nach einer Vase.Seine Schritte hallten unangenehm laut duche die hohen Hallen obwohl er weiche Laufschuhe trug.Die Wände fungierten wie das innere einer Strandivari und verstärkten jedes kleinste Geräusch.Polen hatte das nie gemocht.Früher war das oft zu seinen Verhängnis geworden als er versucht hatte zusäzuliches Essen aus der Küche zu schmuggeln.Jeder Laut sprang sofort hoch an die an die struckverzierte Decke und jagte zwischen den glas-und juvelenbesetzten Kronleuchtern herum.Polen hatte schon damals den Verdacht das Deutschland früher ziemlich geltungsüchtig war.Riesige finster Gebäude die auf einen hinabstarrten wie ein Insekt.Ihm schauderte.Schließlich machte er von einen kleinen Tisch mit einer zierlichen weißen Vase bemalt mit chinesischen Drachen halt.Man hätte sie glatt zwischen den ganzen goldenen Löwen,Wappen und riesigen Potraits übersehen können.Er versetzte dem Porzellan einen kleinen Dreh und ein Klicken ertönte.Ein Stück der Wandverkleidung hatte sich verschoben.

Zum Glück hatte er nicht alles vergessen als er hier gearbeitet hatte.So wie die Dienstbotengänge.Diese wurden extra eingebaut um die Diener so schnell und effizient wie möglich ihre Arbeit erledigen zu lassen.Sie durchzogen die Wände wie ern Nervensystem und man konnte blitzschnell von einen Ort zum anderen gelangen.Kurzentschlossen schob er das Stückchen Wand auf und schob sich hinduch.Polen verschloss die Verkleidung hinter sich(wenn man sie nur ein bisschen offenließ,gab es harte Strafen)und schob sich im Krebslauf durch den unverkleideten Gang und Tonnen von Spinnenweben auf die andere Seite.Hustend und mit silbernen Fäden bedeckt stolperte er wieder ins Haupthaus.

Schnell befreite er sich von dem Staub und Schmutz der Jahrhunderte und nieste mehrmals heftig.Polen war jetzt in einen privateren Bereich gelandet.Dot war deutlich weniger Protzerei an und um die Wände deswegen wirkte der Gang leerer als die anderen.Wenn er jetzt noch die richtigen Geheimgänge nahm,währe er blitzschnell bei den Ausstellungsräumen.Er brauchte die Räume auch nicht zu durchsuchen.Die Bettwäsche dort hatte er für sen Leben dort genug gewechselt.In den meisten Schlafzimmern hatte auch noch nie ein Mensch darin genächtigt,dennoch bestand Preußen auf frische Bettwäsche in jedem Zimmer weil man ja immer auf alles vorbereitet sein sollte.Er war ein einziger Sklaventreiber gewesen."Wie gut das er jetzt tot ist.",dachte Polen grimmig und zog seine dünne Addidas-Jacke enger um die Schultern.Es war merklich kühler geworden.Im Eilschritt lief er zurück Richtung Eingangshalle.Die erdrückende Stille fing ihn langsam an zu deprimieren.Früher war hier alles viel lebendiger gewesen.Täglich kamen irgendwelche Adeligen,Waffenfabrikanten oder andere wichtige Personen vorbei um Taktiken zu planen oder Politik zu diskutieren.Ab und zu wurde ein strategisches Fest veranstaltet wo sogar etwas wie Fröhlichkeit von den ausländischen Gästen ausging.Doch richtig zum Leben erwachte das Haus nie und jetzt war es verlassener als je zuvor.Es war ihm ein Rätsel warum Deutschland immer noch hierherkam und dabei noch behauptete das der Aufenthalt noch heilsam für seine Seele sei.Für eine verdrehte Seele vielleicht...aber diese Leere machte Polen nervöser als je zuvor.Es behagte ihn auch nicht das seine Schritte so laut hallten.Vielleicht nur die Gewohnheit.   

Der Einbruch(Contryhumans-Kurzgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt