Kapitel 7

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Nach einer gefühlt endlosen Strecke kam endlich der Torbogen in Sicht das wie ein Maul schwarze Finsternis gähnte.Er war wieder an den Treppen angelangt.Polen leuchtete nochmals das Geländer hinunter in die Halle.Nur um sein schlechtes Bauchgefühl zu beruhigen.Da war nichts.Natürlich nicht.Immer noch um sich schauend,lief er auf die Treppe zum zweiten Stock zu.Als er den Fuß auf sie setzte,knackte sie laut auf.Wie ein Schmerzschrei des Hauses hallte das Knacken schaurig durch den Raum.Polen zog die Luft durch die Zähne.Die Architekten wussten jedenfalls wie man einen zu Tode erschreckte.Die Treppe knarze noch ein paar mal schaurig als er sie hinaufging aber was erwartete man auch von einen alten Haus.Wieder entschied er sich für den östlichen Korridor und seine Schritte folgten ihm.Waren die Schmuckstücke jetzt nochmal in einen der Flügel oder in einen Bereich der alten Burg?Hatte er sie schonmal putzen müssen?Während Polen noch hin und herüberlegte,hörte er etwas was ihn stocken ließ.Waren das jetzt gerade seine Schritte gewesen?Es hatte sich so angehört als würde es von einen der oberen Stockwerke kommen.Angestrengt lauschte er in die Dunkelheit,bis ihm die Ohren dröhnten doch da war nichts außer die bedrohliche Stille.Warscheinlich hatte sich das Echo seiner Schritte in den oberen Stockwerken verfangen.Langsam setzte er sich wieder in Bewegung,nicht ohne noch einmal hinter sich zu schauen.

  Der 2.Stock war größtenteils genauso aufgebaut wie das darunter.Bloß mit den Unterschied das einige Bereiche mit der alten Burg verschmolzen was die eigentliche Symmetrie des Hauses ziemlich wiedersprach.Als Polen die erste Tür öffnete war der Raum fast so groß wie sein eigenes Haus.Grobe Steine kennzeichneten den früheren Grunriss und verliehen dem Raum Atmospäre.Hier waren Dinge aus den Mittelalter ausgestellt.Banner von den einzelnen Staaten des Heiligen Römischen Reiches,Teile von verrosteten Waffen,riesige Teppiche.Polen schaute durch die Schmuckvitrinen doch das meiste war verbogen oder unansehlich.Er staunte über die Fülle und Menge der Dinge die ausgestellt waren.Wie lange hatte es wohl gedauert all diese kleinen Dinge zusammenzutragen,zu ordnen und zu verzeichnen?Warscheinlich Jahre.Polen kam an ganzen drei Reihen voller kirchlicher Schätze vorbei.Aufwendige goldene Kreuze und feingemalte Bilder von Heiligen lagen hinter dicken Glas und funkelten im Wiederschein der Taschenlampe.Obwohl ein paar gutverkäufliche Stücke darunterwaren,würde Polen es nie wagen sich daran zu vergreifen.

Hinter einer riesigen Karte des Heiligen Römischen Reiches samt jeden Wappen aufgemalt war,ging die andere Hälfte mit dessen Vorgänger,dem teutonischen Orden weiter.Nicht so wie davor,kannte Polen diesen üblen Typen sogar.Ihre Interaktion hatte stark zwischen Verbündete und Erzfeinde geschwankt.Glücklicherweise konnte er sich später wehren und schlug ihn vernichtend.Er lächelte als er an die weißen Gewänder dachte,die damals über das blutgetränkte Schlachtfelder hinwegrannten.Jetzt erinnerte nur noch dieser Raum an seinen Schrecken.Gewaltige Schwerter und die typischen weißen Kutten mit den schwarzen Kreuzen darauf.Sogar eine komplette Pferderüstung war ausgestellt.Diese war in Zeiten des Mittelalters teurer gewesen als das Pferd darunter.Sonst war nichts dabei was in seinen Beutel passen würde.Nur sperrige Ritterüstung,verschlissene Tische und Ölgemälde.Nur aus Neugier näherte er sich die Rüstung die ganz am Ende an der Wand standen.Sie war die prächtigsten von allen.Das Metall war trotz einiger Kratzer und Macken vergangener Kämpfe immer noch vollständig und glänzend.Kein Rostfleck war darauf zu sehen.Das Schwert,worauf sich die globigen Handschuhe stützten,war fast so groß wie er selbst.Polen sah zu den behörnten Helm hinauf und versuchte hinter den Sehschlitzen etwas auszumachen.Seinen alten Wiedersacher nochmals in die Augen sehen.Ohne recht zu wissen warum,streckte Polen die Hand nach vorne in Richtung Rüstung.Fast wiederstebte es ihm es anzufassen.Schließlich versetzte er ihr einen kleinen Schubs und zog sofort die Hand zurück.Das Metall war eiskalt.Nicht wie "normales" Eisen in einen kalten Raum.Schneidend kalt.Polen trat einige Schritte zurück,drehte sich um und verließ den Raum.Fast war es ihm als würde ihn ein Blick im Nacken sitzen.


Der Einbruch(Contryhumans-Kurzgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt