Kapitel 12

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Schnaufend wie eine Dampflokomotive stützte Polen sich auf einen zierlichen Beistelltisch und versuchte wieder zu Atem zu kommen.Diese langen Flure würden selbst einen Olympiasportler an die Grenzen seiner Leistung bringen.Wenigstens war auf seinen Weg ins Haupthaus von keinerlei Zwischenfälle unterbrochen worden.Er war auch fast in der Eingangshalle angekommen.Polen war erschöpft,durstig,verängstigt und mehr als bereit zu gehen.Nur noch die Treppen hinunter und dann konnte er endlich dieses Haus und dessen Existenz endlich vergessen.Das gab ihn die nötige Kraft sich wieder aufzurappeln und langsam Richtung Treppe zu wanken.Er drehte um ein paar Ecken und atmete erleichtert auf als die Umgebung wieder vertraute Formen annahmen.Um diese Ecke würde endlich der Ausgang...Polen blieb ruckartig stehen.Auf dem Treppenabsatz versperrte ihn ein Riese den Weg.Das Mondlicht zeichnete eine deutliche schwarze Gestalt in das silbrige Licht.War das sein geheinmissvoller Verfolger?Inkstinktiv richtete er seine Taschenlampe auf die Person,obwohl sein Herz vor Angst aus der Brust zu springen drohte.Polen traute seinen Augen nicht.

Es war die gigantische Ritterüstung aus dem alten Saal.Wie war die hierhergekommen?War Deutschland vielleicht doch hier und spielte einer seinen humorlosen Streiche?Aber wie sollte man so ein schweres Ding ganz allein bewegen können?Troz seiner Angst schob er sich sich Schritt für Schritt vorwärts näher heran.Das konnte auch hoffentlich nicht sein Verfolger sein.Metall raschelt nicht.Links und rechts war immer noch genug Platz um an ihr vorbeizugehen.Er drückte sich links so nah wie möglich an das Geländer und hielt nervös das Schwert im Auge.Er setzte so leise wie möglich den Fuß auf die erste Stufe und verharrte.Außer seinen schweren Atem war es totenstill.Dann erklang ein leises Scharben von Metall auf Metall.Polen riss seinen Blick vom Schwert und sah gerade noch wie sich der Helm langsam in seine Richtung drehte.Reflexartig sprang er zurück,machte eine halbe Drehung und stürzte geradezu die Stufen zum dritten Stock hinauf.Polen schaute nicht zurück ob die Rüstung sich noch bewegte.Er wollte einfach nur noch weg.Weg von diesen Wahnsinn.Er sah im Dunklen eine Stufe und flog volle Länge mit der Stirn auf das harte Holz.Polen sah Sternchen und die Taschenlampe rollte ihn aus der Hand Hastig angelte er nach dem davonrollenen Lichtschein bevor er hinunterfallen konnte.Seine Finger bekamen gerade noch so die Handschlaufe zu fassen und er kam wieder strampelnd auf die Beine.Polen stürmte den Rest der Treppe hinauf,öffnete die nächstbeste Tür und schlug sie hinter sich zu.Hektisch griff er nach einen Stuhl und klemmte ihn unter die Türklinke.Er hatte keine Ahnung ob Rüstungen auch Treppen steigen konnten aber er wollte nichts herausfordern.

Der Einbruch(Contryhumans-Kurzgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt