Kapitel 11

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Draußen war die Luft rein.Langsam betrat er den Gang und bog nach rechts ab.Weiter hinten endete dieser in einer großen Flügeltür zu dem kleineren Festgebäude hinter dem Haupthaus.Dieses hatte nur drei Stockwerke und war für öffentliche Zwecke verwendet worden.Dort wurden politische Beziehungen mit verschwenderischen Festen gepflegt,die Nachbarn mit dem Reichtum eingeschüchtert und strategische Hochzeiten abgehalten.Er erinnerte sich an die Hektik die für die Bediensteten an diesen Tagen herrschte.Wie die französischen Damen mit ihren ausladenden Kleidern durch den Tanzsaal wirbelten.Wie sich die adeligen untereinander begafften und ihn wie Dreck behandelten.Er hatte es stets gehasst.Aber vielleicht hatte einer dieser Danen zufällig ihre Halskette vergessen?Als er die Türklinke betätigte,rührte sie sich nicht.Abgeschlossen.Kein Problem.Im Gegensetz zur Eingangstür war das Schloss für einen großen Bartschlüssel gemacht.Polen wählte seine stärksten Drähte,klemmte die Taschenlampe zwischen die Zähne und beugte sich hinunter.Gerade hatte er die Drähte hineingeschoben,da hielt er inne.Ein schwaches Echo lag in der Luft.Das bekannte Echo von Schritten.Polen ging mit Fibereifer ans Werk.Das Schloss war nicht wirklich kompliziert,doch der Draht rutschte ihn ständig durch die schweißnassen Finger.Das Geheinmis des Schlösserknackens ist Geduld und Zeit.Das hatte er jetzt beides nicht.Verzweifelt stocherte er in den Tiefen des Schlosses herum und betete das endlich das erlösende Klicken zu hören war.

Die Schritte maschierten erbarmunglos über das Parkett und Polen wollte garantiert nicht wissen wer oder was gleich um die Ecke kommen würde.Endlich griff der Draht und er drehte ihn ernergisch herum.Es klickte.Polen riss erleichtert die Drähte heraus,schlüpfte durch den Spalt und knallte sie scheppernd hinter ihm zu.Die Person wusste warscheinlich sowieso das er da war.Schnell rannte er den Gang entlang und stürzte in das erstbeste Zimmer.Auch hier waren alle Möbel mit Laken verdeckt.Ohne sich weiter umzusehen,stürzte er auf das Himmelbett in der Mitte des Raumes zu und kroch darunter.Der Staub der Jahrhunderte fuhr ihm direkt in die Nase und drohten ihn zu ersticken.Gedämpft hörte er draußen die Flügeltür knarzen und wieder zufallen.Er konnte nur darum beten das die Person nicht eins und eins zusammenzählen würde und gleich den erstbesten Raum nehmen würde...Wieder Schritte.Dann ein leises Klick als die Tür zu seinen Raum geöffnet wurde.Polen's Herz stockte.Schnell presste er die Hand vor dem Mund und versuchte nicht zu keuchen.Hatte es ihn gesehen?Sah man das sich jemand im dem Raum befand?Der Juckreiz in seiner Nase wurde immer schlimmer und Polen hielt die Luft an.Aber er konnte jetzt nichts mehr tun als zu beten.Nach einer grausamen langen Pause raschelte Kleidung als würde sich sein Verfolger umschauen.Die Tür quitschte als sie aprupt geschlossen wurde.Dann schienen  sich die Schritte wieder zu entfernen.Polen schnappte heftig nach Luft.Was wollte der vom ihn?Er hatte schon viele Einbrüche begangen und hatte sich genausooft verstecken müssen,aber dieses mal stimmte etwas nicht.Etwas lief hier nicht wie es sein sollte.Polen blieb noch einige Zeit im Staub liegen,bis er sich endlich traute unter dem Bett hervorzukriechen.Immer wieder hilte er inne um zu lauschen,doch alles war wieder totenstill.Schwerfällig richtete er sich auf und nieste fünfmal heftig.Jetzt reichte es ihm.Auf dem Weg nach draußen sackte er noch einen halbwegs wertvollen Becher von der Anrichte ein.Polen presste das Ohr gegen die Tür,aber keinerlei Geräusche waren zu hören.So als hätte sich sein Verfolger in Luft aufgelöst.Schnell trat er hinaus und hastete zurück Richtung Ostgang den ganzen Weg zurück.Hinter ihm auf dem Innenhof flackerten die Lichter aus dem alten Tanzsaal in einen grünlichen Schein.       

Der Einbruch(Contryhumans-Kurzgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt