Kapitel 17

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Sofort erstarrte er auf der Stelle.Der Raum war zu finster um etwas genaueres zu erkennen.Doch in der Mitte des Raumes leuchteten fünf Männer in SS-Uniformen und standen über einen Tisch gebeugt da und schienen zu diskutieren.In der Lust lag ein seltsames Gebrabbel was sich wie eine rückwärts abgespielte Kassette anhörte.Polen schlug ein Schwall eiskalter Luft entgegen und er musste sich schwer zusammenreißen um die Tür leise und langsam zu schließen.Sofort trat er mehrere Schritte zurück.Nein,nicht die auch noch!Das konnte doch nicht wahr sein.Er war in einen verlassenen,verfluchten Haus voller Phantome und er war in einen Stockwerk voller untoter Nazi.Geister eingesperrt.Polen fing an zu hyperventilieren.Dabei hatte er gedacht solchen in dieser Menge nie wieder begegnen zu müssen.Er hatte gedacht der Alptraum sei vorbei.Panisch keuchend ließ er die Taschenlampe auf der Suche nach irgendeiner Art von Wunder durch den Raum flitzen.Doch da war nichts,nur der Geruch von Schimmel und etwas was verdächtig süßlich nach Verwesung roch.

Er hielt sich die Nase zu doch er konnte den Gestank geradezu schmecken.Polen kannte diesen Geruch nur zu gut.Während des zweiten Weltkrieges hatte er nichts anderes als das in der Nase gehabt.Jeden Tag,jede Nacht.Dunkle Erinnerung krochen aus den tiefsten Windungen seines Gehirnes und Tränen traten ihn in die Augen,bevor es sie zurückhalten konnte.Die gleiche Hoffnungslosigkeit legte sich wie eine Decke um ihn,wie früher.Polen schniefte leise.Seine Gefühle von Todesangst und Panik brachen hervor und verstärkten seine Hoffnungslosigkeit nur noch mehr.Er sackte in die Hocke und schluchtzte immer hemmungsloser.Es wurde immer kälter um ihn herum.Ein leises Schlurfen...

Eine riesige Schlange von Menschen...Eine schnaufende Lokomotive...Verzweifelte und verwirrte Rufe.Kinderweinen.Gebrüllte Befehle...Polen überwachte das Geschehen mit eisiger Ruhe.Ihre Schreie bedeuteten ihn nichts.Er war klüger als sie.Sie würden sowiso alle...

Eine leichte Erschütterung ließ Polen auffahren.Seine Wange schmiegte sich an den groben Teppich.War er umgefallen?Wieder ein Schlurfen.Direkt neben ihn schwebte ein grauer mannshoher Schemen.Der Geruch von Verwesung war nun so penetrant,dass es ihn die Sinne vernebelte.Mit einen hohen Kreischen schoss Polen in die Höhe und spurtete in purer Panik in die entgegengesetzter Richtung.Weit nach zu den nächsten Doppeltüren.Und umsomehr er sich von dem Schemen entfernte desto schwächer wurde der Gestank.Blitzschnell warf er sich durch die Tür,schlug sie schleppend hinter sich zu und rutschte unter den nächsten Tisch.Es wurde wieder still.Vorsichtig linste er aus seinen Versteck hervor.

Wieder ein Ausstellungsraum.Harkenkreuze überall.Dazu noch weitere Propaganda.Er konnte sich bildlich vorstellen wie 3.Reich mit seinen breiten,gehässigen Grinsen Gäste hier herumführte und mit seinen Schätzen prahlte.Wieder überall Vitrinen.Die Luft schien verhältnismäßig rein,also schob er sich langsam unter den Tisch hervor.Furchtsam warf er einen Blick hinein.Schmuckstücke in verschiedenen Größen lagen dort.Ketten,Juwelen,Broschen,Sigelringe...alles was irgendwie glitzerte.Seine Angst verschwand für ene Millisekunde,als er über den Wert der Juvelen nachdachte,besinnte sich aber wieder.Etwas fühlze sich falsch an sie zu nehmen.Zwischen den blutroten Bannern an den Wänden hingen Gemälde in verschiedenen Größen und Kunststilen.Wieder ein seltsames Gefühl sie irgendwo schon mal gesehen zu haben.Vorsichtig schlich er herum und suchte fiberhaft sein Gedächnis woher er diese Dinge kannte.Seine auf äußerste gespannten Sinne nahmen leise Schritte wahr.Sofort sah er auf und sah sich hektisch um.Doch niemand war zu sehen.

Als er versuchte etwas im Dunklen auszumachen,fiel sein Blick in einen der Vitrinen und es fiehl ihn wie Schuppen von den Augen.Ein paar der Schmuckstücke hinter Glas gehörte ihm.Wie hypnotisiert starrte Polen die Vitrinen zwei Reihen weiter an.Jetzt verstand er auch warum er das ganze ihm so bekannt vorkam.Das Gemälde dort gehörte auch ihm,das andere direkt daneben hatte er mal vor langer Zeit bei seiner Schwester Ukraine gesehen.Jeder Gegenstand hier war warscheinlich Diebesgut dass das 3.Reich gestohlen hatte.Dabei hatte er gedacht das sein Familienschmuck im Chaos des Weltkrieges verloren gegangen waren,dabei hatte das raffgierige Reich die ganze Zeit die Juwelen hier gebunkert.Seine Furcht verwandelte sich in entschlossene Wut.Polen stapfte hinüber zu der Vitrine und suchte noch im Gehen nach dem Schloss.Schnell hatte er das Schloss geknackt und seine Hände zitterten als er den Deckel anhob.Egal das er in einen Horrorhaus festsaß.Es gehörte ihm,also es war sein Recht damit zu tun was er wollte.Das erste was er griff,war eine Kette mit starken Silbergliedern und einen silbernen Adler auf roten Rubin.Als er nach einen Ring greifen,wollte fielen ihm die Schritte wieder ein.Sofort fokussierte er sich auf jedes Geräusch was um ihn passierte.Die Schritte waren lauter geworden.Sofort tauchte er unter die Vitrine ab und hielt sich die Hand über den Mund.Wieder das Klappern von Stiefeln.Dazu ein Flüstern.Vorsichtig sah er auf.

Der Einbruch(Contryhumans-Kurzgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt