Der Einbruch(Contryhumans-Kurzgeschichte)

Kapitel 19

Das Licht in der Kabine flackerte als diese sich im Schneckentempo nach unten bewegte.Polen war dieses Mak knapp entkommen.Aber es blieben noch die anderen Gespenster mit denen er fertig werden musste.Und vielleicht noch andere Stockwerke.Er wusste nicht ob er noch lange durchhalten konnte.Seine Beine brannten von den ganzen plötzlichen Spurts und seine Lungen stachen aus Protest der ungewohnten Belastung.Falls er hier jemals lebend rauskam,musste er unbedingt mehr tranieren.Der Fahrstuhl wackelte als dieser langsam zum stehen kam.Jetzt musste es schnell gehen.Sobald die Türen aufsprangen,drückte er sich von der Wand ab und rannte zur Treppe.Panisch hielt er nach Geistern Ausschau,doch zum Glück war nichts zu sehen.Polen spürte etwas beängstigendes.Die Atmosphäte hatte sich geändert.Sie war angespannter,mehr wütender,so als würden ihn tausend Augen anklagend anstarren.Jetzt war seine einzige Chance.

Er war im zweiten Stockwerk angekommen und nahm die nächste Treppe.Hastig trampelte er die Stufen hinunter und fokussierte sich auf die Eingangstür.Gleich war er angekommen.Da packte ihn etwas mitten im Lauf am Fußgelenk und riss ihn zurück.Heftig fiel er mit der Nase voraus auf das Holz und ein Stechen schoss ihn bis zum Gehirn hinauf.Er rutschte den Rest des Weges hinunter bis er im ersten Stock zur Ruhe kahm.Etwas warmes rann ihn über das Gesicht.Und so etwas wie ein leises Kichern?Polen presste sich den Ärmel auf die Nase und versuchte seine aufkommenden Kopfschmerzen auszublenden.Er rappelte sich und stöhnte vor Schmerz als seine ländierten Knochen und Muskeln protestierten.Taumelnd schaute er zurück doch da war natürlich nichts.Warscheinlich hatten sie es jetzt auf ihn abgesehen.Versuchten sie ihn zu töten?Egal!Vorsichtig schaute er zurück hinunter in die Eingangshalle und sie war leer.Er atmete erleichtert auf.Er begann die nächste Treppe hinunterzulaufen,diesmal aber langsamer und Polen hielt sich gut am Geländer fest,bevor wieder einer dieser Idioten versuchte ihn wieder die Stufen hinunterzuwerfen.Die Kerle hatten einen grauenhaften Sinn für Humor.Er schlich so leise wie möglich die Stufen hinunter bis er innehielt.Das Geräusch...Die vertrauten Schritte,die ihn schon ganz am Anfang verfolgt hatten.Ganz nah.Polen fing an unwillkürlich zu zittern.Einfach nicht beachten.Es war nur ein weiteres harmloses Phantom,nichts weiter...Er atmete tief ein und aus und zwang sich weiterzugehen.Die Schritte hallten durch die gesamte Eingangshalle und es klang als würden sie von überall herkommen.Polen presste ängstlich die Augen zusammen und betete das was immer das auch war,verschwinden würde.Blind tastete er sich weiter die Treppe hinunter.Sein Herz klopfte ihn bis zum Hals und erwartete das jeden Moment eine eiskalte Hand sich um seinen Hals schließen oder eine Klinge über seine Haut streichen würde.Er wollte das Haus nicht mehr sehen.Aber er musste die Augen öffnen wenn er weiter wollte,egal wie sehr er sich davor fürchtete.

Polen blieb stehen und lauschte ein letztes Mal.Die Echos schienen langsam zu verhallen.Ob ihn das beruhigen sollte,wusste er nicht.Er schaute auf den Boden und öffnete seine Augen einen winzigen Spalt.Es war noch genauso dunkel wie davor.Keine Hände die aus den Boden sprossen.Er war fast die Treppe hinunter.Polen schaute auf und sein Herz stoppte.Vor der Eingangstür stand die größte Gestalt die er je gesehen hatte.Eine schwarze Uniform,die mit der Dunkelheit verschmolz.Polen konnte sich vor Schock nicht bewegen.Er war wie gefangen,auch wenn er sich selbst innerlich zuschrie zu rennen.Das Gesicht lag im Schatten und das einzige was er deutlich sah,waren zwei kleine weiße Punkte die sich durch die Finsternis bohrten.Sie starrten ihn direkt in die Augen,tiefer und tiefer bis in seine Seele hinein.Dann bewegte sich etwas.Ein Mund der davor noch nicht dagewesen war.Ein Mund mit langen scharfen Zähnen.Polen drehte sich herum und rannte die Treppe hinauf.