zusammen

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Ich kann nicht einschlafen, denk' nur an deine Augen
Wir hab'n uns kenn'ngelernt, ich kann's immer noch kaum glauben
Es ist passiert und du kamst in mein Leben
Und für dein Leben, würd' ich jetzt mein's geben
Ohne dich ist mein Leben voller Scherben
Ehrlich gesagt: Für dich würd' ich sterben
Du bist so wunderschön, so wie ein Rosenblatt
Gott dachte an Rosen, als er dich geschaffen hat

Capi

Es waren schon 2 Wochen vergangen.
Ich kam nicht drauf klar, dass ich es schon wieder zuließ, sie für so ein lange Zeit mal wieder unbewacht zu lassen.
Schon das letzte Mal, beziehungsweise diese 3 Wochen hatten mir klar gemacht, dass ich einfach nicht anders ohne sie konnte.

Und jetzt verhielt ich mich wieder wie ein Spast und wartete sogar darauf bis sie sich wieder bei mir meldete.
Ich seufzte.
Hatte ich etwa immernoch nicht begriffen, dass Yulia ein kleiner Sturkopf war wie ich und erst wartete bis sich die andere Person bei einem meldete?

Vielleicht war ich ja auch einfach nur feige.
Ja, ich war eine Pussy.
Ich hatte mich nicht bei ihr gemeldet, obwohl es doch meine Schuld war oder nicht?
Immerhin konnte ich ja ihre Reaktion nachvollziehen, dass sie sich so aufgeregt hatte.
Ich meine, man bekommt halt nicht jeden Tag gefragt wie diese einmalige Sache gehießen hatte.
Vorallem weil wir ja zusammen waren.

Also nahm ich all meinen Mut zusammen und entschloss mich dazu, zu Yulia zu fahren.
Ich schrieb ihr nicht, dass ich vorbeikommen würde, weswegen meine Befürchtung, dass sie nicht Zuhause sein wurde sich vergrößerte.
Ich wollte nicht Bescheid geben, weil ich nicht wusste wie sie reagieren würde.

Würde sie zustimmen oder mich verweisen?
Ich hatte keine Ahnung.
Ich stieg ins Auto und atmete noch einmal tief durch.
Du schaffst das, dachte ich.

Als ich dann losfuhr, fing wieder meine Paranoia an.
Ich hätte schwören können überall dieses Gesicht von diesem Arsch zu sehen.
Dieses Arsch, dass gerade meine Beziehung mit meinem schwarzhaarigen Engel zerstörte.
Deine Aggression musst du aber auch unter Kontrolle kriegen, sagte innerlich.

~

Dann war ich endlich angekommen.
Ich parkte das Auto an der gleichen Stelle wie an dem Tag wo ich Daryna und Yulia gesehen hatte.
Beziehungsweise gestalkt.
Diese Angst, dass wenn sie mich oder mein Auto sehen und sie mich dann abweisen würde, kämpfte sich durch mein Gehirn.

Mein Gott, Vladislav. Mach dir nicht so viele Gedanken.
Ich stand nun vor ihrer Tür.
Ich zögerte und wollte gerade kehrt machen.
,,Meine Fresse, mach kein Drama und mach auf!", fauchte ich mich flüsternd an.

Aha. So weit waren wir schon gekommen, dass ich Selbstgespräche führen musste.
Dieses Mädchen brachte mich noch um den Verstand.

Ich drückte mit zitternden Händen auf die Klingel.
Ein gedämpftes Geräuch kam aus ihrem Haus und ich hörte Schritte, die sich der Tür näherten.
Fuck, dachte ich.

Als sie die Tür aufmachte, spürte ich ein leichtes Zucken in ihrem Gesicht.
Es war so klein, dass ich es fast nicht bemerkt hätte, hätte sie nicht ein Pokerface aufgesetzt.

,,Yulia, ich-"
,,Tschüss, Vladi", verabschiedete sie sich und wollte gerade die Tür schließen, als ich mit meinem Fuß sie davon abhielt.
Es tat etwas weh, weswegen ich etwas zusammenzuckte aber das war mir jetzt egal.

,,Lass uns reden, Yulia."
,,Es gibt nix zu bereden, Vladislav", entgegnete sie stur.
Ich seufzte und schubste sie leicht nach hinten und willigte mir damit Verschaff in ihr Haus.
,,Hallo? Was soll das?!", fragte sie aufgebracht.

Ich ignorierte sie und merkte wie es sie aus Wut kochen ließ.
,,Ich will ganz normal reden, okay?", versuchte ich klarzumachen.
,,Was denn? Dass du mich mal wieder hängen gelassen hast? Oder dass du so eine Pussy bist und dich über einen One Night Stand beschwerst?", fragte sie genervt.

Ich seufzte wieder.

Yulia

Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte.
War ich froh darüber, dass er da war oder sauer sein weil er sich erst wieder nach paar Wochen meldete?
Ich meine, wer war denn bitteschön so dreist?

Er trat einen Schritt auf mich zu.
Ich musterte ihn unauffällig und zog dabei seinen Duft ein.
Wie ich ihn vermisst hatte.
Dann näherte er sich immer mehr bis ich gegen die Wand gedrückt wurde.
Wir standen so nah zueinander, dass noch das dünnste Blatt nicht zwischen uns passen konnte.

Mein Herz raste wie wild und ich hatte das Gefühl, dass es jeden Moment aus meiner Brust pochen würde.
Was machte er nur mit mir?
Ich wollte ihn rausschicken und für seine Taten bestrafen, aber wie konnte ich das nur?
Ich liebte ihn und das würde sich einfach nicht ändern.

Ich zitterte an den Fingern, doch versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
Dann spürte ich seine Finger auf meiner Wange, später wie er mit ihnen eine Strähne hinter mein Ohr strich.

,,Du bist so wunderschön", hauchte er mehr für sich als für mich.
Ich schluckte.
Ich schaute abwechselnd von seinen Lippen zu seinen Augen.
Ich wollte ihn küssen. Jetzt!
Aber irgendwas hielt mich davon ab.
Als wäre irgendeine Wand zwischen uns und eine Stimme die versuchte mich dazu umzustimmen in fortzuschicken.

Er streichelte meine Wange. Gänsehaut machte sich über mich breit.
Wie gern ich doch meine Lippen auf seine legen wollte.
Es fühlte sich wie Folter an.

,,Yulia. Wann begreifst du denn, dass ich dich über alles liebe? Diese ganzen Fragen und der Stress kommt nur aus Eifersucht und Sorge. Vorallem aber auch Liebe", erklärte er.
Nochmal spürte ich Gänsehaut an meinen Armen.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, denn seine Nähe ließ mich verrückt werden.

Doch ehe ich handeln konnte, legte er seine Lippen auf meine.
Ich schloss die Augen und ein Glücksgefühl durchfuhr mich.
Gleichzeitig kam Angst hoch.
War ich ihm etwa so wichtig, wie er es beteuerte?

Geht gleich weiter
Lesenacht
1/3❤
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Ist es nur ein One night stand? || - capital braWo Geschichten leben. Entdecke jetzt