"Wir sollten uns ein Schiff suchen und möglichst zeitnah nach Essos segeln." Die drei stimmten mir zu. "Sind wir nicht auffällig, wenn wir mit einem Schattenwolf in Essos rumlaufen und vor allem wird es Grauwind gut gehen in der Hitze?" Ich konnte Arons Bedenken nachvollziehen, doch Grauwind zurücklassen ist keine Option.
"Es ist keine Option Grauwind hierzulassen." Sagte ich und Aron stellte dies auch nicht weiter in Frage.
Wir gingen zu verschiedenen Schiffen, doch bis jetzt war niemand bereit uns mitzunehmen. Wir waren fast am Aufgeben, als ich noch ein Schiff entdeckte. Es war kleiner als die anderen, doch immer noch groß.
"Guten Tag, fahren sie nach Essos? In die Schattenlande?" Der Capitain sah mich unglaubwürdig an. "Was wollt ihr in den Schattenlande? Niemand war mehr dort seit Jahren." Nun schauten mich meine Begleiter auch misstrauisch an. Sie konnten auch nicht ahnen was ich vor hatte. "Das tut nicht zur Sache. Würden sie uns hinbringen?" Der rothaarige Capitain musterte mich noch immer skeptisch. "Es wird teuer."
"Kein Problem ich habe genug Gold." Der Capitain schüttelte seinen Kopf. "Ich spreche nicht von Gold." Er schaute neben Tyllina und erblickte Grauwind. "Ist das ein Schattenwolf an eurer Seite?" Er deutete mit seinem linken Zeigefinger auf Grauwind. "Ja das ist er. Er ist nicht zu verkaufen." Der Capitain wurde grimmig. "Na schön, dann müsst ihr euch eine neue Mitfahrgelegenheit suchen." Langsam wurde ich sauer. "Ihr wisst schon wer hier vor euch steht oder?" Der Rothaarige drehte sich um. "Es gibt nur eine Familie mit Schattenwölfen und die sind alle tot."
"Nein sind sie nicht. Die junge Dame hinter mir ist Tyllina Stark." Doch er scheint unbeeindruckt. "Das ist mir egal. Ich komme nicht von hier und die Politik hier interessiert mich auch nicht."
"Was würden sie noch als Zahlungsmittel akzeptieren?" Er schaute sich um und erblickte die Pferde. "Die drei Pferde." Meine Blicke glitten zu Brave, Silber und Flamme. War es das wert? Schweren Herzens musste ich es mit ja feststellen. "Einverstanden." Sagte ich. Wir gingen zu den Pferden und verabschiedeten uns. "Danke für alles mein Großer. Du warst ein treuer Gefährte." Ein letztes Mal streichelte ich über sein weiches Fell, bevor ich ihn in die Hände des Capitains gab. "Dann alle am Board. Wir legen in Kürze ab."
Wir vier stiegen an Board des Schiffes, Tyllina dicht gefolgt von Grauwind. "Mein Schiff ist nicht so groß deswegen müsst ihr euch eine Kabine teilen. "
"Das ist kein Problem. Es ist selten, dass es überhaupt Kabinen für Mitreisende gibt." Der Capitain zeigte uns unsere Kabine und verschwand dann. "Es sind zu wenig Betten hier." Erkannte Merton. In dieser Kabine standen zwei Betten, die nicht gerade die größten waren. Der Platz an sich ist auch begrenzt.
"Merton und ich könnten uns ein Bett teilen auch wenn es ziemlich eng wird." Mein Blick ging automatisch zu Aron. "Ich werde auf dem Boden schlafen." Sagte er. Verwundert schaute ich ihn an. "Es ist kein Problem für mich. In Königsmund habe ich schon auf schlimmeren Untergrund geschlafen." Er lächelte uns zu, doch trotzdem fühlte ich mich schlecht. "Die Reise wird ca zwei Wochen dauern. Wenn die Götter uns gnädig sind noch weniger." Wir alle ließen uns auf die Betten nieder und starrten in die Luft.
"Was wollen wir jetzt die ganze Zeit machen?" Fragte Merton. Wir zuckten unsere Schultern, doch dann kam Tyllina zu Wort. "Rhea du wolltest uns erzählen was du in Essos vorhast." Nun lagen alle Blicke gespannt auf mir. "Wir müssen in den Schattenlanden etwas besorgen, das wir als Geschenk nutzen könnten." Tyllina schaute mich fragend an. "Und das wäre?" Ich atmete tief ein und mir wurde klar, dass es an der Zeit war die Wahreheit zu sagen.
"Laut Legenden gibt es in den Schattenlanden noch versteinerte Dracheneier. Ich möchte von dort welche holen, um sie Daenerys Targaryen als Zeichen des Friedens zu geben. Ihr alle habt die Gerüchte über sie und ihre drei Drachen gehört." Meine Begleiter schienen nicht zu verstehen worauf ich hinaus möchte. "Ein Friedensangebot? Wofür und was hat das mit deiner Familie zu tun?" Merton war schon ziemlich klug für seine neun Jahre.
"Sie soll nicht denken, dass ich ein Thronräuber bin." Ich sah in die fragenden Gesicher meiner Freunde und wusste nun, dass es kein Zurück mehr gab. Ich schaute sie entschuldigend an und nahm eine Haarsträhne in die Hand, die wieder ihre normale Farbe hatte. Die drei schauten geschockt auf mein weißes Haar. "Du bist.. eine Targaryen?" Tyllinas geschocktes Gesicht machte mir zu schaffen. "Wieso hast du nichts gesagt?" Ich hörte in ihrer Stimme wie verletzt sie war. "Das ändert aber nichts daran wie ich bin. Es ist doch egal woher ich komme oder wer meine Eltern sind." Traurig schaute ich sie an. "Du hast ein höheres Anrecht auf den eisernen Thron." Sagte Merton. "Nicht ganz. Jon ist männlich." Ich schaute auf den Boden und wurde traurig als ich an Jon dachte.
"Wer sind eure Eltern, Prinzessin?" Ich schaute auf und erblickte Arons besorgten Augen. "Lyanna Stark und Rhaegar Targaryen."
"Lyanna wurde doch von ihm vergewaltigt." Ich schüttelte meinen Kopf. "Sie haben in einer geheimen Zeremonie geheiratet. Mein echter Name ist Rhaenys Targaryen."
Ich erkannte das Staunen in ihren Gesichtern. "Ich weiß was man über die Targaryens sagt. Ich möchte, dass Daenerys auf dem Thron sitzt. Ich bin der festen Überzeugung, dass sie die Welt zu einem besseren Ort machen wird. Sie hat Astapors Sklaven befreit. Wir werden die Lennister stürzen und Rache erhalten." Ich sah, dass Tyllina sich noch immer unsicher war.
"Vertraust du mir Tyllina?" Sie nickte.
"Dann wird alles gut werden. Das verspreche ich euch."
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Rains Of Winterfell
FanfictionRhea Schnee lebte mit ihrem Zwillingsbruder Jon Schnee gemeinsam auf Winterfell. Doch nach Ned Starks Tod schickte Lady Stark sie fort. Ganz auf sich allein gestellt zieht sie durch die Welt auf der Suche nach einem Platz, an dem sie bleiben kann. A...