31 -Rückschlag

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"Wir haben es geschafft." Stolz sprach Daenerys. Wir befanden uns in einem kleinen Raum in der großen Pyramide. "Setzt euch doch bitte." Jorah, Grauer Wurm, Ser Barristan, Aron, Missandei, Daario und ich setzten uns an den Tisch, jedoch blieb meine Tante stehen. "Es gibt Neuigkeiten euer Gnaden." Daenerys schaute zu Jorah. "Joffrey Baratheon ist tot." Ihr Gesichtsausdruck erhellte sich sofort. "Ermordet auf seiner eigenen Hochzeit." Fügte Jorah hinzu. Ich konnte es nicht fassen. Joffrey ist tot. Ich wusste nicht, ob ich glücklich oder sauer sein sollte. Glücklich, dass er fort war aber sauer, dass ich es nicht getan habe.

"Und wir haben die meereenische Flotte eingenommen." sagte Ser Barristan, doch wurde sofort von Daario Naharis unterbrochen. "Die Zweitgeborenen haben sie eingenommen." Daenerys Blick wurde sauer. "Wer hat euch befohlen dies zu tun?" fragte sie streng. "Niemand." sagte Daario, nahm sich eine Frucht vom Tisch, schob sie sich in den Mund und setzte sich. Angewiedert schaute ich ihn an.

Daenerys schien die Aussage nicht zu gefallen und sie fragte ihn: "Warum habt ihr es denn gemacht?" Daario schien die Situation nicht ernst zu nehmen. "Ich hörte ihr mögt Schiffe." sagte er gelassen. Daenerys schien kurz nachzudenken, doch fragte dann: "Wie viele Schiffe?"

"93, euer Gnaden." antwortete Ser Barristan Selmy. Ihr vorheriger ernster Blick änderte sich zu einem neugierigen. "Wie viele Männer können sie befördern?"

"9.300, wenn man die Schiffsbesetzung nicht mitzählt" Ihr Blick glitt von Ser Barristan zu Ser Jorah. "Wäre das genug, um Königsmund einzunehmen?" fragte sie Jorah. "Die Lennister haben mehr." sofort erlosch ihre Hoffnung wieder.

"Sie haben Joffreys Kriege für Jahre geführt. Sie sind müde und nun ist er tot." fügte Barristan hinzu und machte meiner Tante somit neue Hoffnung. "8.000 Unbefleckte, 2.000 Zweitgeborene, segeln in die Schwarzwasserbucht und stürmen ohne Vorwarnung die Tore."

Auf Daenerys Gesicht bildete sich ein Lächeln. Sie schaute sofort zu Jorah. Er wirkte ein wenig unsicher. "Es ist schwer zu sagen aber es könnten genug sein." Diese Antwort gefiel ihr. "Aber wir kämpfen nicht, um euch Königin von Königsmund zu machen. 10.000 Männer können nicht ganz Westeros erobern." Bevor Jorah fortfahren konnte, unterbrach Barristan ihn wieder.

"Die großen Häuser werden sich unserer Königin anschließen."

"Die großen Häuser werden sich auf die Gewinnerseite stellen. So wie sie es schon immer gemacht haben." Entgegnete Jorah.

"Es gibt noch mehr Neuigkeiten." Jorah stand von seinem Stuhl auf und schaute bedrückt zu der Königin. "Aus Yunkai. Ohne die Unbefleckten, die für Ordnung sorgten, haben die Meister die Stadt wieder an sich gerissen. Sie haben die freien Menschen wieder versklavt und geschworen an euch Rache zu nehmen." Daenerys drehte sich von uns weg und schaute aus dem Fenster. Es muss hart für sie sein, dass alles wofür sie gekämpft hat umsonst war. Doch die schlechten Nachrichten nahmen noch kein Ende.

"Den Rat, den ihr Astapor einstelltet, wurde von einem Schlachter namens Cleon vernichtet. Er hat sich selbst als neuen König erklärt."

Es herrschte eine kurze Stille in dem Raum. "Bitte lasst mich alleine." Wir alle standen auf. "Ihr nicht Jorah." Er blieb stehen und wir gingen aus dem Raum.

"Was sollen wir jetzt machen?" Aron hielt mich an und zog mich in eine Ecke. "Wir werden warten was sie entscheidet." Er schaute mich unglaubwürdig an. "Wir sind Kämpfer, wir müssen etwas tun." Er legte eine Hand auf meine Schulter, die ich aber wegschob. "Wir werden warten. Wir sind nicht hier, um zu morden. Wir sind hier, um Daenerys nach Königsmund zu bringen und meiner Familie zu helfen. Essos ist nicht unsere Priorität." Aron schaute mich geschockt an. "Rhea...."

"Rhaenys. Mein Name ist Rhaenys." Ich konnte in seinen Augen Fassungslosigkeit erkennen. "Was ist mit dir? So bist du doch gar nicht." Ich schaute auf meine Füße. "Ich bin es Leid Menschen zu ermorden. Solange es nicht nötig ist, werde und will ich darüber nicht nachdenken. Tyllina kann jeden Tag ihr Kind bekommen und es gibt nur einen Platz, an dem sie mit ihm leben soll und das ist Winterfell. Wir müssen schnell nach Westeros mit Daenerys." Ich spürte Arons intensiven Blick auf mir, den ich aber ignorierte.

"Wenn Goldregen, Mondfang und Sonnensturm bloß schon größer wären." Ich schloss kurz meine Augen. "Was wäre dann?" Ich öffnete meine Augen wieder und schaute Aron direkt in die Augen.

"Dann würde ich mit ihnen nach Westeros fliegen." Er sah mich weiterhin eindringlich an. "Willst du etwa alle verbrennen?" Geschockt über seine Frage entfernte ich mich von ihm.

"Natürlich nicht. Bei den sieben Höllen. Wie kannst du so etwas von mir denken? Sie würden Angst verbreiten ja aber ich würde sie nur als Drohung nutzen. Ich bin doch keine Verrückte."

Ich erkannte, dass Aron seine Frage leid tat, doch trotzdem setzte dieser Moment eben einen Keil zwischen uns. "Ich werde jetzt gehen." Daraufhin drehte ich mich um und ging zu Tyllina. Wie kann einer meiner engsten Freunde nur so etwas Schreckliches von mir denken?

Sichtlich verletzt betrat ich Tyllinas Zimmer. "Rhea, was ist los?" Ihr konnte ich nichts vor machen, doch wollte ich nicht zugeben, dass mir gerade vieles auf dem Herzen liegt.

"Ich wollte mal nach dir schauen. Wegen dem Baby und so." Sie lächelte. "Ja es könnte jeden Tag kommen. Ehrlich gesagt habe ich ein bisschen Angst davor. Ich fühle mich noch nicht bereit für all das. Früher hatte ich keine Angst, weil ich Robb hatte aber er ist fort."

Sofort versuchte ich Tyllinas Zweifel zu ersticken. "Du hast mich und Merton."

Grauwind sprang auf das Bett und machte sich bemerkbar. "Und Grauwind hast du auch bei dir. Vergiss nicht die Drachen. Wir sind alle eine große Familie."

Rains Of WinterfellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt