16 - Der Schmerz bleibt ewig

288 15 0
                                    

Hohe Flammen umgaben den großen Haufen, der Lady Stark umgab. Ihre Überreste konnten wir nicht nach Winterfell bringen, denn es war kein Stark mehr dort. Weshalb wir ihre Überreste zu verbrannten.

Nun standen wir zu dritt um die riesigen Flammen. Noch immer schockiert von dem was passierte. Wie konnte man seine Gäste auf eine so brutale Weise ermorden?

"Sie haben es getan, weil sie wussten, dass sie Robb niemals auf dem Schlachtfeld geschlagen hätten." Mein Blick ging zu ihr. Tyllina hatte Recht. "Ja, er war zu mächtig für sie." Nun schaute sie vom Feuer ab und schaute mich an. "Diese Welt muss besser werden." Ich stimmte ihr zu. "Wir werden Merton am Hafen treffen." Sie schaute mich fragend an. "Weshalb am Hafen und wieso ist er alleine unterwegs?"

"Er ist nicht alleine. Er hat Grauwind, der ihn beschützt. Wir werden Westeros verlassen."

"Wieso werden wir Westeros verlassen? Wohin willst du?" Ich schloss meine Augen für einen kurzen Moment und antwortete ihr dann. "Ich habe Familie in Essos. Diese Familie weiß nichts von meiner Existenz, doch sie werden uns helfen."

Nun schauten mich Aron und Tyllina gleichzeitig an. "Wer ist eure Familie in Essos? Ich dachte ihr seid Eddard Starks Bastard? Genauso wie euer Bruder." Ich schüttelte nur langsam meinen Kopf. "Es gibt so vieles, das ihr nicht wisst. Ich werde euch alles erklären, doch lasst uns erstmal zu Merton. Er macht sich sicher Sorgen." Tyllina schaute mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. "Ich werde mit euch kommen, My Lady." Aron stellte sich gerade hin. "Wir kennen euch doch gar nicht. Ich vertraue keinen Fremden." Sagte Tyllina ernst. Ich konnte sie verstehen. Ja Aron hatte uns gerettet, doch trotzdem wusste ich kaum was über ihn.

"Wenn ihr mit uns reisen wollt, müssen wir euch vertrauen können. Erzählt mir wer ihr seid, woher ihr kommt und welchem Haus ihr folgt. Ich möchte die Wahrheit."

Aron schaute verlegen auf den Boden. "Mein Name ist Aron Wasser. Ich bin Robert Baratheons Bastard." Meine Augen weiteten sich. "Wieso habt ihr mir das nicht früher gesagt?" Er schaute schuldig auf den Boden. "Ich musste unsichtbar werden. Nachdem der König starb ließ Cersei Lennister alle Bastarde töten, da euer Vater die Wahrheit über die Königskinder wusste. Ich hatte Angst, dass mich jemand erkennt und mich zurück nach Königsmund bringt. Außerdem diene ich keinem Haus wirklich." Überrascht schaute ich in seine blauen Augen.

"Was habt ihr dann auf der Hochzeit gemacht?" Fragte Tyllina. "Ich habe mich unter die Soldaten gemischt, denn auf Soldaten achtet niemand wirklich." Verständnisvoll schaute ich erst zu ihm und dann zu Tyllina. "In Essos wäre ich sicherer als hier und außerdem wäre es dort auch sicherer für euch My Ladys. Die Frey und Lennister Soldaten werden niemals aufhören euch zu suchen."

Das wussten Tyllina und ich auch. Für mich würde es sowieso zu gefährlich hier werden. "Wir werden nun zu Merton reiten. Anschließend werde ich euch meinen Plan erzählen."









"Wir werden bald da sein." Sagte ich zu Tyllina. Einige Stunden sind seit der "roten Hochzeit" vergangen. Wir erblickten das große Meer und rochen die frische Seeluft. "Fällt er nicht auf, wenn er mit einem riesigen Schattenwolf durch die Gegend läuft?" Ich wusste, dass Tyllina über Merton sprach. "Weißwasserhafen gehört zum Norden. Die Starks haben noch immer Verbündete im Norden. Sie werde ihm nichts tun." Zufrieden nickte Tyllina mir zu und staunte über das Meer. "Ich habe noch nie das Meer gesehen." Lächelnd schaute ich zu den tosenden Wellen. "Das werdet ihr in den nächsten Wochen genug sehen." Kam es von Aron. Ich lächelte ihm zu.

Wir ritten den Weg entlang bis zum Hafen. Wir schauten uns um, doch konnten Merton nicht finden. "Wo ist er?" Fragte Tyllina panisch. "Er hat sich bestimmt versteckt." Ich versuchte sie zu beruhigen. Wir suchten noch einige Zeit weiter, doch wir konnten ihn nicht finden.

"Rhea ich mache mir Sorgen. Wo kann er sein?" Wir stiegen von unseren Pferden ab und mir entwich ein kleines Stöhnen, da meine Verletzungen noch immer weh taten. "Alles in Ordnung My Lady?" Ich nickte Aron zu. "Wir müssen Merton finden und dann nach Essos segeln."

"Wo genau nach Essos?" Fragte mich Tyllina. "Ich hörte Geschichten von Dothraki und gesichtslosen Männern. Essos scheint gefährlich zu sein." Ich konnte Tyllinas Ängste nachvollziehen. Dothraki würde ich auch nicht gerne treffen wollen. "Wir werden erst zu den Schattenlanden hinter Asshai gehen und dann weiter nach Yunkai." Die beiden schauten mich fragend an. "Ist Yunkai nicht eine Sklavenstadt?" Fragte mich Aron. "Sie war es aber ist es nicht mehr." Ihre verwirrten Blicke blieben gleich, doch bevor einer was sagen konnte, forderte ich sie auf nach Merton zu suchen.

"Ich gehe die Männer unten am Hafen fragen und Lady Stark könnte..." Doch bevor Aron weiter reden konnte, erblickten wir einen Schattenwolf auf uns zu laufen. "Grauwind komm zurück!" Schrie ein Junge, der sich als Merton herausstellte. Als er uns sah wurde sein Blick fröhlich und er lief auf uns zu. "Tyllina! Rhea!" Er lief Tyllina in die Arme und sie schließ ihn in eine dicke Umarmung. Danach kam er zu mir. "Du bist hier." Flüsterte er in mein Ohr. "Ich hab es dir versprochen." Wir lösten uns wieder und Merton erblickte Aron. "Aron du bist auch gekommen." Der Schwarzhaarige nickte und Mertons Blick glitt zu mir. Ich verdrehte nur meine Augen und lächelte Merton dann an.

Grauwind kam auf mich zu und ich kraulte ihn am Kopf. "Hallo mein Großer, wie ich sehe hast du gut auf Merton Acht gegeben." Der riesige Wolf schleckte meine Hand ab und ging dann zu Tyllina. Er legte sich vor sie auf den Boden. "Ich denke er merkt, dass du Robbs Kind in dir trägst." Sagte ich und ihr Blick wurde trauriger.

"Was ist mit Robb und Catelyn Stark passiert?" Fragte nun Merton. "Sie haben es nicht geschafft." Antwortete Aron und Merton wurde ein wenig traurig. "Ein Teil von ihm wird immer bei uns bleiben." Tyllina streichelte ihren Bauch. "Ich kann es kaum erwarten zu erfahren was es wird." Sagte ich. "Habt ihr schon Namen?" Fragte Merton. "Wenn es ein Junge wird, wollten wir es Eddard nennen, doch nun bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich denke die ganze Zeit daran es Robb zu nennen." Meine Augen wurden leicht glasig. Ich vermisste Robb jetzt schon unglaublig.

"Und wenn es ein Mädchen wird?" Fragte ich. Sie schmunzelte leicht. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Junge wird. Falls es aber nicht der Fall ist wird sie Rhea Stark heißen." Gerührt schaute ich zu ihr.

"Aber es ist egal wie es heißen wird, denn der Schmerz bleibt ewig." Sagte Tyllina.

Rains Of WinterfellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt