"..dann kam Rhea und rettete uns." Beendete Merton seine Erzählung darüber, wie wir uns kennenlernten. "Ich hab bei den Zwillingen gemerkt, wie mutig und stark du bist, doch dachte ich, dass es ein Ausnahmezustand ist." Scherzte Aron.
"Ich trainierte seit dem ich vier Jahre alt bin mit meinem Bruder. Ich bin eine Kriegerin." Sagte ich lachend. "Nun bist du dran. Was hast du gemacht, bevor du aus Königsmund fliehen musstest?" Fragte Tyllina ihn. "Nun ja, ich habe in einer Schmiede gearbeitet. Viele von Robert Baratheons Bastarden lebten dort. Sie haben bei uns Zuflucht gesucht und diese auch bekommen." Aron wurde traurig. "An was denkst du?" Fragte ich.
"An Aurora-.. ähm ich meine.. ich wollte nicht."
"-Aron es ist alles gut." Unterbrach ich ihn. "Ich wollte nicht, dass du dich unwohl fühlst." Ich nahm seine Hand in meine. "Du musst nicht darüber reden, wenn du es nicht möchtest." Aron sah mich traurig an. "Es ist in Ordnung. Ich vertraue euch." Aron schaute auf den Boden. "Aurora war meine kleine Schwester." Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus."Als wir mitbekamen was vor sich geht, waren wir nicht an einem Ort. Ich lief zu der Schmiede, um sie zu holen.." Aron machte eine kurze Pause. Uns allen fiel auf, wie schwer es für ihn sein musste. "...ich kam zu spät. Die Lennister Soldaten kamen mir zuvor. Ich konnte mich nicht einmal verabschieden."
Es herrschte eine intensive Stille auf unserem Schiff. Niemand traute sich etwas zu sagen. Die Meeresluft schlich sich in unsere Lunge. Der Wind wehte durch unsere Haare und das Rauschen des Meeres bereicherte unsere Ohren.
Ich konnte an Arons Gesicht erkennen, dass er dieses Ereignis noch immer nicht verarbeitet hatte. Wie denn auch? Tyllina und Merton hatten mit Sicherheit den Tod ihrer Eltern bis zum heutigen auch noch nicht verarbeitet.
Ich stand auf und lehnte mich an den Rand des Schiffes. Vertäumt schaute ich in die Ferne und musste an Jon denken. Ob ich ihn jemals wiedersehen werde? Eine Traurigkeit machte sich in mir breit. Er wird die Mauer niemals mehr verlassen dürfen. Wenn er mich doch jetzt bloß sehen könnte. Ich war stärker geworden und das würde ihn stolz machen. Das wusste ich. Ich würde auch gerne wissen, wie er auf die Drachen reagieren würde. Ich weiß, dass er seinen Augen nicht trauen wird. Unbewusst lächelte ich und dachte an die Zeit in Winterfell zurück, meine Heimat. Unser Leben war unbeschwert, doch wir hätten es besser wissen sollen. Die Welt ist grausam und niemand ist sicher.
Als ich mich wieder zu meinen Freunden gesellen wollte, landete Goldregen neben mir. Der kleinste meiner drei Kinder schaute mich mit seinen bernsteinfarbenden Augen an. "Hallo mein kleiner." Ich streichelte Goldregen über den Kopf und ihm schien es zu gefallen. "Sind dir deine Brüder zu schnell?"Goldregen gab leise Laute von sich. Ich wusste, dass Drachen kein festes Geschlecht haben, doch so viel es mir leichter über sie zu sprechen.
"Eines Tages wirst du riesig sein und die Lüfte regieren. Jeder ist einmal klein und vielleicht schwächer als andere. Ich war auch mal klein und hilflos. Und nun siehe wie stark ich bin. Du bist mein Kind und du wirst großartige Taten vollbringen." Goldregen kam näher und legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Ich werde dich immer beschützen. Nun flieg zurück zu deinen Brüdern." Goldregen nahm seinen Kopf von mir. Er schaute mich noch einmal an, spreizte seine Flügel und hob ab.
Ich schaute ihm noch nach und widmete mich dann einer Stimme, die ich vernahm. "Land in Sicht! Ich sehe die Tore von Yunkai." Sofort begab ich mich an das Deck des Schiffes und erblickte die riesige Stadt. Die Stadt, in der sich meine Tante befand.
"Ich kann nicht glauben, dass wir es tatsächlich geschafft haben." Sagte ich. "Die Stadt sieht unglaublich aus." Gab Merton von sich. "Wir werden vom Hafen, jedoch einen halben Tagesmarsch brauchen. Wenn wir uns beeilen dann noch weniger." Sagte Aron.
"Ein wenig Zeit haben wir noch. Wir sollten uns ein wenig herrichten. Wir sollten einen guten Eindruck bei meiner Tante hinterlassen."
Ich begab mich in unsere Kajüte und zog mir ein Kleid an, welches mir die Bewohner der Schattenländer geschenkt hatten. Es war ein schneeweißes Kleid mit kurzen Ärmeln und schwarzen Stickereien an meinem Ausschnitt. Das Kleid ging mir bis zum Boden und saß perfekt an meinem Körper. Den Anhänger, den ich von Surias bekam, trug ich ebenfalls. Meine Haare fielen mir locker über die Schulter, bis unter meine Brust. Eine Frisur würde Tyllina mir noch machen.
Als ich fertig war und das Deck des Schiffes betrat, sah ich die Blicke meiner Freunde. "Du siehst aus wie ein Gott." Sagte Merton und meine Gedanken gingen automatisch an die Völker der Schattenländer. "Vielen Dank Merton." Er grinste. "Du siehst auch nicht schlecht aus." Er freute sich.
Tyllina hatte ein wunderschönes grünes Kleid an. "Seid ihr bereit?" Fragte ich in die Runde.
"Jetzt gibt es kein zurück mehr."
"Wir möchten Königin Daenerys sprechen." Die Wächter der Tore versperrten uns den Weg. An ihren Rüstung konnte ich erkennen, dass es Unbefleckte waren. "Was wollt ihr von unserer Königin?"
"Mein Name ist Rhaenys Targaryen. Königin Daenerys ist meine Tante. Ich möchte mich ihr anschließen." Ich drehte mich zu meinen Freunden und sie sahen leicht verängstigt aus. Sie verstanden schließlich kein valyrisch und wussten nicht was ich mit den Wächtern besprach.
"Sagt ihr, dass ich meine drei Begleiter, einen Schattenwolf und drei Drachen habe. Sie soll sich nicht bedroht fühlen." Eine Zeit lang sagten die Männer nichts. Ich wurde ungeduldig und schaute sie böse an.
"Sagt eurer Königin, dass wir hier warten und eine Audienz verlangen."
"Es gibt keine Drachen außer die unserer Königin. Euer Wolf ist zu gefährlich und ihr seid Schwindler." Genervt ging ich ein Schritt auf die Männer zu.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Goldregen, Mondfang und Sonnensturm angeflogen kamen. Sie landeten vor mir und fauchten die Wärter an.
"Ich bin keine Schwindlerin. Sagt Königing Daenerys, dass wir uns ihr anschließen wollen. Wir kommen aus Westeros und sind hier, um ihr zu helfen." Die Männer schienen kurz zu überlegen. Dann ging einer von ihnen in die Stadt hinein.
"Sie werden ihr Bescheid geben." Teilte ich den anderen mit. Nervös schaute ich das große Tor an. Der Moment war endlich gekommen. Ein paar hundert Meter weiter befand sich meine Tante.
Ich schaute zu Tyllina und sah, dass sie sich im Fell von Grauwind festhielt. Sie schien nervös und angespannt. Auch Merton stand unsicher neben seiner Schwester. Als nächstes schaute ich zu Aron. Er schien ruhig zu sein, doch ich fühlte, dass auch er nervös war. Er erblickte mich und schenkte mir ein Lächeln.
Einige Zeit später öffnete sich das Tor und ein Mann kam heraus. Dicht gefolgt von anderen Unbefleckten.
"Die Königin ist bereit euch und eure Begleiter zu empfangen."
Hey Freunde. Danke, dass ihr soweit in der Geschichte seid. Ich will auch nicht lange stören. Und zwar geht es um die Drachen.
Die Drachen von Rhea sind ungefähr immer eine Staffel jünger als die von Daenerys (Meistens immer so ein Zwischending) . Das heißt, wenn die Ereignisse aus Staffel 6 kommen, werden sie ca ein wenig größer sein als Drogon in Staffel 5 usw. Ich hoffe es gefällt euch 😊
Bei Fragen könnt ihr mich auch immer gerne privat anschreiben. Ich werde jedem antworten :)- Lea 💗
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Rains Of Winterfell
FanfictionRhea Schnee lebte mit ihrem Zwillingsbruder Jon Schnee gemeinsam auf Winterfell. Doch nach Ned Starks Tod schickte Lady Stark sie fort. Ganz auf sich allein gestellt zieht sie durch die Welt auf der Suche nach einem Platz, an dem sie bleiben kann. A...