Magnus PoV
Nachdem ich das Mädchen und ein paar weitere Patienten behandelt hatte, sagte Dr. Trueblood den Rest würde sie selbst schaffen und hatte mich nach Hause geschickt. Dies ließ ich mir nicht zweimal sagen. Sofort machte ich mich auf den Weg in die Umkleidekabine und zog mich rasch um. Ich holte noch schnell meinen Rucksack aus dem Spind, bevor ich schließlich das Krankenhaus verließ.
Glücklich pfeifend lief ich mitten durch den Park in Richtung meines Apartments. Es war fast Winter, die Wiesen blühten nicht mehr neon-grün und die Bäume waren schon fast nackt, trotzdem sah die Umgebung schön aus. Das dunkelgrüne Gras und die rot-bräunlichen Blätter, die auf dem Boden lagen, ließen alles zwar sehr trüb, dennoch 'beruhigend' wirken.
Als ich dann endlich zuhause angekommen war, sprang ich noch eben unter die Dusche. Nach der sehr entspannten Dusche, schlüpfte ich in einen kuscheligen oversized Hoodie und eine gemütliche Jogginghose. Es dauerte noch etwas, bis ich in die Bar gehen würde, weswegen ich den Fernseher einschaltete.
Meine Lieblings-Serie 'The Vampir Dairies' lief gerade. Ich legte eine der weichen Kuscheldecken, die auf meinem Sofa lagen, über meine Beine und lehnte mich zurück. Als die Werbung begann griff ich nach meinem Handy, um ein paar meiner Nachrichten zu checken. Ich hatte nur eine von meiner Mom bekommen, doch hatte ich keine wirkliche Lust ihr zu antworten.
Ich war so in mein Handy vertieft, dass ich garnicht auf die Zeit oder die Serie geachtet hatte. Schließlich blickte ich auf die Uhr und bemerkte, dass das Date von mir und Alec in circa einer halben Stunde war. Ich legte mein Handy beiseite und begab mich ins Badezimmer.
Ich ließ etwas Wasser in eine Schale laufen, die ich mit meinen Händen geformt hatte und wusch mein Gesicht. Mit einem weichen Handtuch trocknete ich es wieder ab, trug ich mir einen dünnen, schwarzen Eyeliner auf und richtete meine Haare. Dann schlüpfte ich in meine blaue Jeans mit jeweils einem Loch an jedem Knie und warf mir ein enges, körperbetonendes Shirt über. Nun nahm ich noch meine Jeansjacke vom Kleiderständer und verließ mein Apartment.
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Es waren nun schon dreißig Minuten vergangen, in denen ich an der Theke saß und auf ihn gewartet hatte. Ich wollte mir selbst nicht eingestehen, dass ich von Anfang an Recht gehabt hatte, doch musste ich es wohl oder übel einsehen. Ich sollte ihm lediglich zum Spaß dienen und mehr wollte er nicht. Vermutlich würde er auch nicht mehr auftauchen.
Maia war gerade ein paar Drinks am Mixen, als sie zu mir rüber kam. "Hey Mags, du siehst echt traurig aus. Alles gut?", fragte sie. Mein Blick wanderte für einen kurzen Moment zu ihr hoch, doch ich senkte ihn sofort wieder.
"Sieht man mir das echt so an?", stellte ich bedauernd eine Gegenfrage, um nicht direkt drauf antworten zu müssen. Sie sah mich bemitleidend an und nickte nur. Verbittert seufzte ich auf.
Sie legte ihre freie Hand auf meine Schulter und sagte mit aufmunternder Stimmer, "Sie wird schon noch kommen." "Er.", verbesserte ich sie und setzte gerade an noch etwas zu sagen, doch sie sah mich verblüfft an und hielt mich mit einem kaum hörbaren 'Sorry', davon ab.
Ich beachtete es nicht und fuhr fort, "Aber glaube ich nicht. 'Er' ist schon eine halbe Stunde zu spät." Deprimiert nippte ich an meinem Drink und leerte ihn. "Noch ein doppelten.", sagte ich ohne sie an zu sehen.
Rasch nahm sie ein neues Glas heraus und schüttete eine orangebraune Flüssigkeit hinein. Als Dankeschön nickte ich ihr kurz zu, legte 2€ Trinkgeld hin und verschwand mit meinem Drink in eine der Sofaecken.
Doch anstatt meinen Drink in Ruhe zu trinken starrte ich auf die Gemälde, die an der Wand hingen und fuhr langsam und gleichmäßig den Rand meines Glases mit meinem Zeigefinger entlang.
Eines der Bilder zeigte einen wunderschönen Mann mit schwarzen Haaren und blauen Augen. Er erinnerte mich an Alec, was mich nur noch trauriger und wütender zugleich machte. Also senkte ich meinen Blick und analysierte die Rillen des Tisches. Meine Augen wurden feucht und ich stand den Tränen nahe, doch schnell nippte ich an meinem Drink, um sie gnadenlos mit ihm runter zu schlucken.
Ich vergrub mich noch mehr in der dunkele Ecke und quetschte mich tiefer in das weiche Leder der Couch. Im Sekundentakt leutete die Glocke, die über der Bartür hing. Jedes mal betrat oder verließ jemand die Bar. Die letzte halbe Stunde hatte ich nur auf die Tür gestarrt, doch jetzt hob ich meinen Kopf kein einziges mal mehr.
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Bane's Anatomy [Überarbeitet]
FanfictionEin etwas größerer Mann, als ich es war, stand genau Brust an Brust vor mir. Verwirrt musterte ich ihn. Seine pechschwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht und ließen seine hellblauen, funkelnden Augen hervorstechen. Seine kantigen Gesichtszüge ließen...