Kapitel 33

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„Niemals werde ich dich wieder verletzten, bitte gib uns noch eine Chance."

„Woher soll ich wissen,dass später nicht wieder etwas sein wird, und du mich dann wieder verlässt?" fragte ich ihn.

„Dafür gibt es keine Garantie, auch nicht dafür das wir für immer zusammen bleiben, aber ich kann dir eine Sache garantieren, und zwar das ich dich damals geliebt habe und es immernoch tue, so schnell habe ich es auch nicht vor nicht zu tun." Enes sprach traurig aber auch ernst, es war eine Mischung aus beiden Emotionen.

„Gib mir Zeit."

„Gib du mir noch eine Chance." er sah mich flehend an.

„Dräng mich nicht, ich sagte ich brauche Zeit." langsam ging ich Richtung Ausgang.

„Beantworte mir nur die eine frage, liebst du mich denn noch?" man hörte den Schmerz aus seiner Stimme, irgendwie auch die kleine Hoffnung das ich „Ja" sagen würde.

„Du kannst sie dir selber beantworten, vergeht liebe denn so schnell?" mit diesen Worten machte ich mich auf dem Weg nachhause.
Diesmal liefen keine Tränen, ich war frei von dem Gefühl, welches sich seit Wochen spürbar machte.

Zuhause angekommen rief ich meine beste Freunde damit sie sofort kamen, um Ihnen alles zu erzählen.

Nichtmal nach 20minuten saßen die 3 auf meinem Bett und Couch verteilt, und hörten mir aufmerksam zu.

„Und dann bin ich gegangen.." vollendete ich meine Erzählung.

„Er liebt dich, dass hat er bewiesen." sagte Eda, Ceyda nickte ihr zustimmend zu.

„Ist aber kein Grund sie zu verletzen, er hätte auch anders handeln können, oder sonst was, Leyla wäre nichts passiert, dafür hätten wir beide sorgen können." kommentierte Yasin missbillig.

Es war klar das die beiden sich nicht mochten, bzw. nicht gut mit ein ander klar kamen, jedoch hatte Yasin irgendwo irgendwie recht.
Man hätte es anders machen können, zwar hat er seine Gründe wieso er es nicht anders gemacht hat, aber wie gesagt es hätte anders kommen können, dieser Schmerz hätte uns beiden erspart bleiben können.

„Können wir darüber reden, was ich jetzt machen soll, statt darüber wie es hätte sein können?" fragte ich verzweifelt.

Alle drei inklusive mir fingen an zu überlegen, so sehr ich ihm verzeihen will, ihm in die Arme fallen und küssen will, in seine schönen Augen mich verlieren will, nachts mit ihm über Gott und die Welt reden will, über seine dummen anmach Sprüche lachen will, so sehr ich alles will, es gibt immer ein Hintergedanken der mich davon abhält.
Jedes Mal kommen mir seine schmerzhaften Worte in den Sinn, seine Taten.

Auch wenn alles sein musste um mich zu beschützen, es tat trotzdem weh, ich hatte sowieso schon Schwierigkeiten Leuten zu vertrauen.

„Ich finde du solltest ihm eine Chance geben, immerhin würdest du selbst auch wollen das er dir eine gibt." sagte Ceyda.

Eda's Meinung war, dass „Liebte deckt die Fehler andere, man sieht über sie hinweg, es ist nicht dumm oder naiv - es ist liebe." als sie dies sagte, sah sie Yasin an, der nur auf den Boden starrte.

„Ich würde ihm trotzdem gerne ein aufs Maul hauen." er kratzte sich am Kinn.

Ich verdrehte die Augen,kicherte dennoch ein kleines bisschen.

„Mal gucken, ich muss es einfach auf mich zukommen lassen." seufzend lehnte ich mich an Ceyda, und schloss für paar Minuten die Augen.

-
Letzte Woche vor den Sommerferien, ich zog mir ein weißes t-Shirt an dazu ein pinken Rock mit Blümchen Muster, mein Oberteil tat ich in mein Rock, dieser ging mir bis zur Mitte der Oberschenkel.

Ich machte lipgloss, Wimperntusche und Parfüm rauf, band meine Uhr um mein Handgelenk, nahm die kleine Tasche vom Boden und lief raus.

Da wir in der letzten Woche nichts machen würden, hatte ich eine kleine Tasche mit.

„Tschüss Anne." rief ich und lief die Stufen runter.

Enes stand vor meiner Tür - unerwartet.
Er war am Auto gelehnt und tippte an seinem Handy, als ich in seinem Blickwinkel erschien, steckte er es weg und sah mich lächelnd an.

„Was machst du denn hier?" fragte ich verwirrt.
„Ich bringe dich zur Schule, wenn du willst natürlich."

„Ehm..ja klar." zögernd öffnete ich die Tür und setzte mich auf den Beifahrer Sitz.

„Du siehst wunderschön aus." gab er mir das Kompliment, meine Wangen erröteten sich.
Ich flüsterte ein „Danke"

„Hast du was vor nach der Schule ?" unterbrach Enes die Stille.

„Nein eigentlich nicht, obwohl ich wollte mit meinen Eltern reden." erzählte ich ihm.

„Worüber?"

„Ich will in den Sommerferien nach Dubai."

„Mit wem." fragte er neugierig.

„Vielleicht mit Emre mal gucken." ich zuckte mit den Schultern, und versuchte mir ein grinsen zu verkneifen.
Er spannte sein kiefer an, was neben bei extrem heiß aussieht.
Er spielte mit seinen Kiefermuskeln, sein Griff wurde fester um das Lenkrad.

„Aha, was ist das zwischen euch beiden?" fragte er kühl, versuchte seine eifersüchtig zu überspielen.

„Nichts wir verstehen uns sehr gut." das ‚sehr' betonte ich.

Er murmelte etwas unverständliches, darauf erwiderte ich nichts, die ganze Zeit zog er wütende Grimassen welche mir verdeutlichen sollten, dass es ihm nicht gefiel, ich fand dies aber recht amüsant.

„Wieso grinst du?" fragte er mich und sah mich von der Seite an.

„Ach nur so, danke fürs fahren vielleicht sieht man sich ja noch." schnell stieg ich aus und wollte Richtung Schule- Eingang laufen, wurde aber von ihm zurück gezogen.

„Nicht so schnell, du weißt das ich es wieder versuchen will." der zeigte mit seinen Finger auf mich und dann auf sich, um mir zu verdeutlichen was er meint.

„Ja ist mir schon bewusst." ich biss mir auf die Unterlippe.

„Und du weißt auch, das du mich verrückt machst, wenn du mir solche Sachen sagst." er drückte mit seiner Hand an meinem Rücken so das sich unsere Brust berührte.

„Möglicherweise." ich zuckte mit den Schultern.
Er kam mir näher, mein Herz schlug nun doppelt so schnell.

„Spiel nicht mit dem Feuer mein Herz." flüsterte er mir ins Ohr.

Diese Geste hinterließ eine Gänsehaut, die ich seit langem nicht mehr bekommen hatte.

„Das spiel hat doch erst angefangen, Enes." flüsterte ich zurück, sah ihn frech an und lief davon.

Kurz bevor ich in die Schule rein ging drehte ich mich um, er stand immernoch da, seine Hände in den Hosentaschen, er zwinkerte mir zu und stieg darauf hin ins Auto.

Ich war verletzt ja, ein Leben lang auf ihn sauer sein konnte ich aber nicht. Wenn er wirklich versucht das mit uns beiden wieder hinzubekommen, soll es an mir nicht scheitern.

Verliebt in einen Rapper  ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt