Teil 14

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"Kannst du es?", fragte sie.

Ich ging auf sie zu und nahm den Föhn. "Bestimmt.", lächelte ich und fing an ihr die Haare zu föhnen. Ich frage mich, ob Alessia auch dieses entspannte Gefühl bekommt? Ich habe es zumindest gefühlt und wer weiß, vielleicht sie auch. Ich habe ihre Haare geföhnt und die nassen Strähnen wurde immer trockener.

"Bist du auch beruhigt und entspannt?", fragte ich aus neugier.

Sie wurde an den Wangen rot und nickte.
"Ich wusste es. Es gibt dir ein tolles Gefühl, wenn jemand anderes dir die Haare föhnt."

"Ja, besonders wenn es jemand ist, dnn mnns schss.", hörte ich sie sagen und verstand am Ende ihres Satzes nichts, da sie nuschelte.
Ich lachte nur, obwohl ich nur die Hälfte verstanden hatte.

"Aber derjenige, der föhnt hat auch Spaß. Eben hat Inna mir auch die Haare geföhnt, deshalb wusste ich, dass du es bestimmt auch entspannt finden wirst.", berichtete ich lächelnd.

"Warte? Welche Inna? Unsere Inna? Und was hat sie in deinem Zimmer verloren?"

"Inna ist mein Dienstmädchen. Sie wird sich um mich kümmern."

"Und du hast es zugelassen? Das sie dir einfach die Haare föhnt und frisiert?!", schrie Alessia und guckte verärgert.

Sie stand auf und riss mir den Föhn aus den Händen. Dann machte sie den Föhn aus.
"Bist du ein Kind, dass du nicht mal deine Haare selbst föhnen kannst??!", regte sie sich auf.

"Relax. Wessen Haare habe ich eben geföhnt?"

Sie wurde rot und setzte sich wütend hin. Dann machte sie den Föhn an und föhnte ihre Haare selbst. Ich stand einfach ohne ein Wort zu sagen neben ihr.

Als sie fertig wurde, kämmte sie ihre Haare und ging aus ihrem Zimmer. Sie ging in den großen Saal auf einem Tisch zu und ich folgte ihr brav. Auf dem Esstisch lagen viele Gerichte und Speisen, die sehr köstlich aussahen. Einige sah ich sogar zum ersten Mal. Ist-Ist das ernsthaft alles nur für sie? Alessia hat sich hingesetzt und nichts gegessen. Warum isst sie nichts? Da machte sie einen Anruf.

"Papa, wo bist du?"

Es herrschte für eine gute kurze Zeit Stille.

"Okay."

Dann machte sie wieder einen Anruf.

"Mum, willst du mit mir essen?", hörte ich sie sanft fragen.
Es herrschte kurze Stille im Saal.

"Ach echt, dann Bye Mum."

Das ging ja schnell. Als ob ihre Eltern keine Zeit haben mit ihr zu essen? Sie haben sich doch erst heute wieder gesehen? Sollten sie dann nicht zumindest zusammen essen?

"Hey, willst du mit mir essen...?", kam es nun schüchtern von ihr.
Ich sah mich um. Außer uns beide ist hier weit und breit keine andere Menschenseele.

"Meinst du mich?", fragte ich.

"Ja, wer den sonst?!! Sieht du sonst noch einen Blödeimer außer dir hier?- Nein, eben!"

"Tut mir leid. Aber ich habe kein Appetit mehr, Madam.", antwortete ich verärgert, versuchte aber trotzdem freundlich zu bleiben.

"Was habe ich mir auch sonst dabei gedacht? Das überhaupt jemand mit ihr essen will, wäre ja ein Wunder."
Sie schnappte sich den Gabel und fing an zu essen.
Ich stöhnte genervt. Es ist nicht einfach sozial zu sein. So setzte ich mich ihr gegenüber und fing an zu essen. Eigentlich tat sie mir tief im Innern sogar leid.

"Danke für die Einladung, Alessia.", lächelte ich im Hinblick auf das Essen.

"Du Idiot."

Ich hob den Kopf und sah sie an. "Hättest es doch von Anfang an machen können.", lächelte sie.
Es war das eine Lächeln, was ihr gut steht und sie deshalb so gut wie nie zeigt.

ᴜɴᴅᴇʀ ᴘʀᴏᴛᴇᴄᴛɪᴏɴ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt