Kapitel 5: Kleine Geheimnisse.

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Kapitel 5:
Kleine Geheimnisse.

Sebastian: ‚Hey Max. Ich bin bereit, dir mein Geheimnis zu verraten. Es gibt etwas, das du über mich wissen musst und ich kann es dir einfach nicht mehr verschweigen. Du musst es einfach wissen, es wäre nicht fair, dir dieses Detail weiter vorzuenthalten.'
Max: ‚Das klingt verdammt ernst, wenn du es so ausdrückst...'
Sebastian: ‚14 Uhr bei mir. Ist das okay?'
Max: ‚Klar, bis später Schönheit.'

...

Ich schaffe es nicht, auch nur eine Minute ruhig zu sitzen. Nervös gehe ich in meinem Zimmer auf und ab, Max sollte gleich hier sein. Den ganzen Tag überlege ich schon, wie ich es ihm sage. Ich lege mir Wort für Wort zurecht, verwerfe meine gedanklichen Entwürfe immer und immer wieder. Es ist unmöglich, mich zu konzentrieren oder mich zu entspannen. Ich fühle mich wie ein Hamster auf Speed.

Ich schrecke zusammen, als es an meiner Zimmertür klopft.
„Komm rein..."
Max öffnet die Tür, schließt sie hinter sich gleich wieder. „Hey."
„Hi...", begrüße ich ihn unsicher.
Mein Freund setzt sich auf das Bett, sieht zu mir. Ich gehe schon wieder nervös im Zimmer auf und ab. Max streckt seinen Arm nach mir, hält mich am Handgelenk fest.
„Du machst mich ganz verrückt, wenn du so auf und ab läufst."
„Sorry..." Ich atme tief durch, löse mich von Max. Von meinem Schreibtisch hole ich meinen Ledersessel, setze mich hinein. „Max, ich muss dir jetzt etwas sagen, aber das ist schwer für mich."
„Okay, nimm dir Zeit, ich kann warten."
„Danke."

Eine Weile sitze ich einfach nur da, in meinem Kopf suche ich immer noch nach den richtigen Worten. Ich kann immer noch einen Rückzieher machen, aber das halte ich für die schlechteste Option.

„Max, egal, was ich dir jetzt sage, du hast zu mir gesagt, dass sich deine Gefühle nicht ändern. Richtig?"
„Richtig."
„Okay... Also... Max... Du hast mich gefragt, wieso mein Körper mich verunsichert."
„Ja. Was ist mit dir? Bist du krank? Sebastian, du machst mich total nervös", meint Max, in seinem Gesicht sehe ich deutlich, dass er verunsichert ist, auch wenn er versucht, es zu verstecken.

Jetzt oder nie!

Ich atme tief ein, ehe ich hektisch anfange zu sprechen: „Max, ich... Ich wurde als Frau geboren, also ich bin Transgender und ich habe noch keine Operationen. Ich habe bis jetzt nur Testosteron bekommen und ich binde meine Brüste ab und deswegen kann ich auch nicht schwimmen gehen und ich wollte nicht, dass du es mitbekommst, weil du ja schwul bist und nur auf Männer stehst. Deswegen habe ich auch immer solche Panik bekommen, sobald du mich angefasst hast und es tut mir leid, dass ich es dir so lange verschwiegen habe, aber ich habe immer auf den richtigen Moment gewartet und plötzlich waren wir uns so nah und haben uns geküsst und ich wusste nicht wann ich es sagen sollte, da ich einfach noch nicht bereit war." Ich spreche so schnell, dass ich mich selbst kaum verstehe. Ich atme tief durch. „Hasst du mich jetzt?"

Max blinzelt mich einige Male an, nickt dann kurz. Seine Lippen öffnen sich, doch er sagt kein Wort. Es wirkt, als müsste er meine schnellen Worte immer wieder in seinem Kopf wiederholen, um die Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten.

„Das... wow... Ähm... Fuck, was sage ich jetzt, ohne deine Gefühle zu verletzen..." Das war auf jeden Fall das Falsche... In meinem Brustkorb breitet sich ein kaltes Stechen aus, als wäre mein Herz gerade eingefroren. „Sebastian. Ich... Mann, alles, was mir gerade durch den Kopf geht, klingt so verdammt klischeehaft. Ich fühle mich gerade wie ein intoleranter Idiot..."
„Du willst mich nicht mehr, richtig? Ich verstehe das, Max. Vollkommen, immerhin bist du ja schwul und rein technisch bin ich ja noch eine Frau, also..."
„Ich... keine Ahnung, versteh mich nicht falsch, es ist ja nicht so, als würde ich dich jetzt plötzlich nicht mehr gern haben oder als wärst du jetzt plötzlich ein anderer Mensch, aber ich bin gerade verwirrt. Also ich verstehe schon, was du gerade zu mir gesagt hast, aber..."
„Aber?", frage ich vorsichtig nach.
„Ich wäre gerne dein Freund, wirklich gerne, nur... Okay, ich will dich nicht beleidigen, bitte, bitte fass das jetzt als einfachen, ganz neutralen Fakt auf: Ich befürchte, dass ich nicht mit dir intim werden kann, solange du keinen Penis hast. Weil... naja... ich bin echt verdammt schwul... Ich hab noch nie in meinem Leben eine Frau geküsst oder mit einer geschlafen und das werde ich auch garantiert nicht machen... Es geht einfach nicht..."

Ich lege meinen Kopf schief. Max windet sich vor mir, jedes Wort fällt ihm unfassbar schwer. Er sieht mich an, in seinen blauen Augen spiegeln sich viele Zweifel. Als er nichts mehr sagt, beschließe ich, das anzusprechen, was mich am meisten beschäftigt.

„Was heißt das jetzt für uns? Willst du... naja... warten? ... Also mit der Beziehung... Ich bekomme frühestens nächstes Jahr die erste Operation und die Heilungsphase wird auch nicht so einfach... Und es wird vermutlich noch Jahre dauern bis ich... naja ich bin."
„Ich weiß es nicht, Sebastian. Es tut mir leid, dass ich dir jetzt nicht sofort eine gute, befriedigende Antwort geben kann. Ich muss einfach darüber nachdenken. Aber ich kann dir versichern, dass ich dich nicht hasse. Ich weiß zwar nicht, was ich jetzt machen soll, aber ich hab dich immer noch sehr gerne."

Ich blicke resignierend auf meine Finger. Max ist nicht weggelaufen, er ist auch nicht ausgeflippt, aber dennoch, seine Reaktion stellt mich nicht zufrieden. Es war zu erwarten, dass ich für ihn jetzt uninteressant bin. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass er anders reagiert. Ab jetzt wird er mich immer als Frau wahrnehmen und wird nach und nach sein Interesse vollkommen verlieren. Ich habe mich nicht von meiner besten Seite gezeigt, also wird auch sein Interesse an meiner Persönlichkeit ihn nicht an mich binden. Wieso sollte mir auch irgendwas Gutes im Leben passieren?

Naja, es war schön, solange es gedauert hat, oder?
So ist das nun einmal, wenn man sich auf eine Illusion einlässt und die Realität einfach verdrängt.

„Es... ist okay, wenn du jetzt gehst und mich nicht wieder sehen willst...", flüstere ich in die Stille. „Ich hätte nicht lügen dürfen..."
„Du hättest nicht lügen dürfen? Was soll das denn bedeuten? Du hast mich nicht angelogen, du hast nichts falsch gemacht, du bist doch ein Mann. Yoba hatte einfach nur keine Penisse mehr und hat dir deswegen so ein weibliches Dings gegeben..."
„So ein weibliches Dings?", frage ich nach, Max zuckt mit den Schultern.
„Sorry... in meinem Kopf klang das besser... Ich bin gerade einfach ziemlich nervös und weiß nicht recht... aber...", entschuldigt er sich. Max atmet tief durch, auf seinem verunsicherten Gesicht breitet sich ein sanftes Lächeln aus. „Hey, ich will trotzdem mit dir zusammen sein, ich kenne dich als Sebastian und für mich bist du Sebastian. Komm mal her." Er breitet seine Arme aus, senkt sie dann allerdings gleich wieder. „Ich darf dich doch jetzt anfassen oder? Du musst dich ja jetzt nicht mehr verstecken."

Lächelnd stehe ich auf, Max klopft auf seinen Schoß. Vorsichtig setze ich mich auf seine Oberschenkel. Wir sehen uns in die Augen. Er legt seine Hände an meine Hüfte. Ich nähere mich seinen Lippen und gebe ihm einen vorsichtigen Kuss.
„Fühlt es sich jetzt seltsam an, von mir geküsst zu werden?"
„Nein, also... seltsam... Blödsinn. Sebastian, ich weiß, dass sich nichts geändert hat, aber ich brauche trotzdem ein bisschen Zeit, um das zu verarbeiten. Ich hab vorher noch nie einen Transgender-Mann geküsst und schon gar nicht gedatet. Aber es fühlt sich schön an, dir nah zu sein und ich hab dich wirklich gern, also will ich es ernsthaft versuchen. Ich wäre ein Idiot, wenn ich so einen hübschen, kleinen Emo wieder auf den Singlemarkt werfe."
„Ich dachte, dass du mich jetzt nicht mehr magst...", gebe ich erleichtert von mir.

Ich lehne meine Stirn in seine Halsbeuge. Die Nähe zu Max tut mir gut, ich fühle mich wirklich wohl bei ihm. Max legt seine Arme um meinen Rücken, er streichelt mich. Für eine Sekunde hält er an dem Bund meines Binders, doch dann küsst er meine Schläfe und drückt mich ein wenig näher zu sich.

„Sag mal... wegen der Operation... Ich kenn mich zwar nicht sehr gut mit Transgender-Personen aus, aber ich weiß, dass nicht jeder alle Operationen macht... Was willst du genau machen lassen? ... Die Frage ist doch okay, oder? ... Sorry, falls ich irgendwas Falsches sage. Ich will dich nicht beleidigen, das Thema ist so sensibel und ich kann manchmal ziemlich ins Fettnäpfchen springen. ...und zwar mit Anlauf."
„Schon gut, Max, du kannst mich fragen, was du möchtest. Also, ich will als erstes meine Brüste loswerden... dann hätte ich gerne alle Operationen im Intimbereich..."
„Verstehe...", meint Max. Er löst mich ein wenig von sich, um mich wieder ansehen zu können. Er lächelt mich an, küsst dann meine Stirn. „Ich würde dir gerne etwas Gutes tun, du strahlst immer noch so gestresste Vibes aus."
„Tu ich das?", frage ich irritiert. Ich hatte eigentlich den Eindruck, dass ich mich an seiner Seite ruhiger fühle. „Ich fühl mich eigentlich ganz wohl in deinen Armen."
„Yoba sei Dank", gibt Max erleichtert von sich. „Ich dachte kurz, dass es vielleicht ein bisschen seltsam wird, aber ich fühle mich auch ganz wohl, wenn ich dich so nah bei mir habe."
„Das ist doch gut, oder?"
„Schätze schon."

Zwischen uns breitet sich wieder diese seltsame Stille aus, Max legt seine Hände an meine Hüfte, er sieht kurz auf meinen Brustkorb, sieht mir dann wieder in die Augen. Es dauert ein wenig, bis er wieder etwas sagt.

„Ich will dich nicht abschieben oder vor dir weglaufen oder so... aber ich sollte mich wieder auf den Weg nach Hause machen. Ich muss noch kochen. Außerdem wollte ich heute ein wenig früher ins Bett, ich war gestern lange auf den Beinen."
„Oh..."
„Wenn du möchtest, kannst du mitkommen. Und wenn du bei mir bleiben willst, zum Beispiel über Nacht wäre ich damit auch mehr als einverstanden."
„Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist... Ich schlafe ohne Binder und... das könnte mir unangenehm sein... dir vielleicht auch...", antworte ich unsicher.
„Hm... Okay... Dann... sehen wir uns morgen wieder?", schlägt er vorsichtig vor. Ich nicke zustimmend, bekomme gleich einen Kuss auf die Stirn. „Mach dir nicht zu viele Gedanken um das Thema. Ich lasse das erst einmal sacken und dann können wir weiter machen wie bisher, nur eben ohne kleine Notlügen und ohne Geheimnisse. Ich bin einfach froh, dass du ehrlich zu mir bist und ich würde mir wünschen, dass wir das beibehalten. Ich hab mir schon so viele Gedanken und Sorgen gemacht und hatte Angst, dass du vielleicht krank bist und bald sterben musst oder so etwas in dieser Art... Ich bin verdammt erleichtert." Max atmet tief durch. „Ich hab dich wirklich gern, Sebastian."
„Bist du dir sicher?", frage ich nach, worauf mich Max aufmunternd anlächelt.
„Aber sicher bin ich sicher", antwortet er. „Oh und jetzt wo ich Bescheid weiß, kannst du auch aufhören, dich so zu quälen. Geh bitte ohne Hoodie oder Pullover aus dem Haus, wenn es so heiß ist. Und geh bitte, bitte, bitte endlich mit uns schwimmen. Du kannst ja ein Shirt zum Schwimmen anziehen. Es gibt keinen Grund, dich zu schämen oder dich vor uns allen zu verstecken und dich dabei zu Tode zu schwitzen. Ich kann mir vorstellen, dass es für dich nicht gerade angenehm ist, dich unter deinen Klamottenschichten zu verstecken. Ich will, dass du dich in meiner Gegenwart wohl fühlst. Keiner wird dich verurteilen oder anstarren. Wir sind hier in Pelican Town ganz unter uns. Und falls irgendjemand irgendeinen blöden Spruch auf Lager hat, breche ich dieser Person das Kiefer."
„Ich kann es versuchen, aber ich kann nichts versprechen... und wenn ich kurz davor einen Rückzieher mache, sei bitte nicht böse auf mich... Es ist wirklich schwer...", erkläre ich leise.
Max gibt mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Er beugt sich zu meinem Ohr. „Du bist übrigens immer noch perfekt", flüstert er leise. Lächelnd verwickle ich ihn in eine Umarmung. Er streichelt meinen Rücken, gibt mir noch einen Kuss auf die Wange.

„Ich mach mich jetzt auf den Weg nach Hause." Ich klettere von Max, er steht auf und gibt mir noch einen zarten Kuss auf die Stirn. „Du kannst immer noch mitkommen, wenn du magst. Letzte Chance."
„Danke für das Angebot, aber ich glaube, dass ich noch ein bisschen Zeit brauche."
„Okay, dann bis Morgen, Schönheit."

Wir verabschieden uns mit einem weiteren unschuldigen Kuss. Max ist leider genauso schnell weg, wie er gekommen ist.

...

Die nächsten Tage sind seltsam. Ich habe das Gefühl, dass Max mich trotz seinen netten Worten irgendwie meidet. Er ist zu müde um abends in den Saloon zu kommen. Er erzählt mir, dass er viel Arbeit hat und dass seine Pflanzen durch die Sommerhitze viel mehr Aufmerksamkeit und Wasser brauchen und dass das Gießen ihm den letzten Nerv raubt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sein Gemüse in der prallen Sonne gießt oder er in der prallen Sonne viel arbeitet. Das ist doch nicht gesund...

Es ist Hochsommer, verdammt noch mal, wenn er wirklich so viel und so schwer arbeitet, ackert er sich zu Tode und das nur um mir aus dem Weg zu gehen?!?!

...

Ein weiterer Tag an dem Max sich nicht meldet, vergeht. Ich bin ein wenig gekränkt, weil er mich ignoriert. Wenn er mich nicht mehr sehen will, kann er das doch auch sagen, anstatt mich so zu behandeln.

Gegen Abend nehme ich meinen ganzen Mut zusammen. Es hat wunderbar abgekühlt, die Temperatur ist wieder unter 20 Grad. Perfektes Sebastian-Wetter.

Als ich der Veranda immer näher komme, höre ich bereits laute Musik, ein Blick durch die geöffnete Tür bringt mich zum Grinsen. Max springt tanzend durch die Küche, er macht sich etwas zu essen.
Ich klopfe so laut ich kann, um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Mein Freund dreht sich erschrocken um, fängt dann aber schnell an zu lachen.

„Oh Yoba, Sebastian, sag nicht, dass du mich tanzen gesehen hast", lacht er.
„Doch, hab ich", entgegne ich ihm. Max schaltet die Musik leiser, er bittet mich hinein.
„Also, wie komme ich zu dieser Ehre?"
„Ich hab dich vermisst."
„Ja, sorry, ich hatte ein paar Probleme hier auf der Farm. Ich hatte irgendwie kein Wasser, bin dann ständig auf und ab gelaufen. Ich hab mir den Leiterwagen von Leah ausgeliehen und jeden Tag Wasser vom See im Wald angeschleppt. Abends war ich so fertig, dass ich fast im Stehen eingeschlafen wäre. Das Training in den klimatisierten Fitnessstudios in Zuzu City hat mich nicht auf so etwas vorbereitet."
„Und... wo hast du geduscht?", frage ich interessiert nach.
„Bei Emily. Ich hab mich im Saloon beschwert, als ich zu Mittag gegessen habe, weil ich ja ohne Wasser weder kochen noch abwaschen konnte. Sie hat mir sofort ihren Schlüssel gegeben und mir ihre Dusche angeboten", erzählt Max lächelnd.
Ich seufze. „Sorry, ich hab gedacht, dass du mich meidest... Es klang so komisch, als du mir gesagt hast, dass dich das Gießen und deine Pflanzen so fertig machen."
„Ja, tut mir leid, ich war einfach total erledigt, nach den ganzen Umständen, irgendwie hab ich es verpeilt, dich richtig aufzuklären. Ich wollte dich nicht vernachlässigen oder dir das Gefühl geben, dass ich mich davor drücke, mit dir zu reden oder mit dir Zeit zu verbringen. Die Hitze hat mich so ausgelaugt, dass ich ziemlich viel geschlafen habe. Ich hatte schon Angst, dass ich zu den ganzen Wasserproblemen auch noch einen Sonnenstich habe. Harvey meinte aber, dass ich okay bin und viel trinken soll. Ist ja auch alles egal, hast du Lust auf Spaghetti? Das ist das einzige Gericht, das ich zubereiten kann, das kein Frühstücksgericht ist."
„Ach, du hast also nur bedingte Koch-Skills."
„Ja, aber dafür kann ich das, was ich kann echt verdammt gut. Für meine Pfannkuchen würdest du freiwillig sterben", scherzt Max.
„Sterben also... dann solltest du mir morgen Früh unbedingt welche machen..."
„Das heißt... dass du hier schläfst?", fragt Max aufgeregt.
„Ja, Spontanentscheidung", stimme ich lächelnd zu.
„Das ist eine deiner besten Entscheidungen deines Lebens, mein Süßer."

Wir setzen uns und mein Freund serviert das mit viel Liebe zubereitete Gericht. Max hat nicht gelogen, dafür, dass er nicht kochen kann, sind seine Spaghetti wirklich ausgesprochen gut. Zwar nicht so gut wie meine, aber sie sind sehr köstlich. Ich schätze, dass seine Koch-Skills ausbaubar sind und ich bin gerne bereit, ihn dabei zu unterstützen.

Mein Freund bietet mir sein Bett an, er selbst würde auf der Couch schlafen, doch ich will lieber bei ihm bleiben, auch wenn es schwer sein wird, ihm nah zu sein.

Unendlich nervös und mit verschränkten Armen komme ich ins Schlafzimmer zurück. Ohne meinen Binder fühle ich mich entblößt und irgendwie nackt, vor allem wenn ich nicht alleine bin. Mich hat schon lange niemand mehr so gesehen. Dass mir Max' Shirt zu groß ist, ist auch keine Hilfe, ich fühle mich, als würde ich ein Kleid tragen.

„Hey Schönheit", begrüßt Max mich sanft. Er sitzt bereits im Bett, hat auf mich gewartet. „Du siehst wirklich sehr süß aus in meinen Klamotten."
Ich steige zu ihm ins Bett, setze mich gestresst neben ihn. „Danke..."
Mit einem liebevollen Handgriff löst er meine Arme von meinem Brustkorb, er nimmt meine Hände in seine, gibt mir einen sanften Kuss. Wie automatisiert drücke ich meine Schultern etwas nach vorne, um meine Brüste so gut es geht zu verstecken. Der weite Stoff sollte den Rest erledigen.
Max' blaue Augen mustern mich ein wenig, er lächelt mich an. „Ganz ehrlich? Du siehst nicht mal ansatzweise aus wie eine Frau, wenn du mich fragst."
„Ich bin ja auch keine Frau."
„Oh... ja, ich weiß, ich weiß. Du weißt schon... Also, was ich sagen wollte: Du siehst sehr männlich aus und deine Ängste sind unbegründet", bessert Max sich selbst aus. Ich weiß schon, wie er es gemeint hat, ich bin ihm nicht böse.
„Danke, Max."
„Bist du bereit für das Land der Träume?", fragt er, dreht sich dann auch schon zu der Lampe auf seinem Nachttisch.
„Ja, schätze schon."
Max schaltet das Licht aus. Vorsichtig kuschle ich mich an ihn. „Sebastian, sag mir bitte sofort, wenn ich dich irgendwie falsch anfasse. Sobald dir etwas unangenehm ist, musst du mir das sagen, ich kann es nicht riechen oder schmecken und sehen auch nicht, weil naja... es ziemlich dunkel ist..."
Ich grinse ein wenig. „Okay. Danke für dein Verständnis."
Er legt seine Hand an meine Seite, zieht mich ein wenig näher zu sich. Wir küssen uns liebevoll. Vorsichtig lege ich eine Hand an seinen Oberkörper, streiche über seine nackte Haut.

Ich bin so verdammt neidisch auf seinen Körper und seine männliche Statur...

[Stardew Valley] Mein großes Geheimnis. [Abgeschlossen!]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt