Kapitel 23

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Taleria P.O.V.

Ich wurde schon sehr früh, von Aragorn geweckt.
„Steh auf! Wir müssen aufbrechen.", meinte er und verließ wieder das Zimmer.
Schnell zog ich mich für die Riese um und packte das nötigste in einen kleinen Rucksack. Draußen war es noch dunkel und außer uns war niemand zu sehen.
Aragorn ging schnellen Schrittes in Richtung Thronsaal. Die kühle Nachtluft ließ mich etwas frösteln, was mich wieder daran erinnerte, dass es ja eigentlich Winter war.
Schon alleine bei dem Gedanken an die verschneiten Nebelberge, welche wir noch überqueren müssten, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken.
Aragorn blieb den ganzen Weg über still und ich konnte das Gefühl nicht loswerden, dass etwas nicht stimmte. Seit dem Vorfall mit diesem leuchtenden Baum, sprach er nur sehr selten mit mir. Meistens ging er mir ohnehin aus dem Weg.
Als ich die Stille schon fast nicht mehr aushielt, kamen wir endlich am schweren Eichentor an. Im Dunkeln konnte ich die Schnitzereien, mit denen sie versehen war, nicht erkennen.
Aragorn stieß das Tor sofort auf und eilte in den Thronsaal. Ich wusste nicht warum, aber er schien es sehr eilig zu haben.
Im Thronsaal warteten auch schon meine Großeltern und Gandalf. Irgendwie enttäuschte es mich, dass Élor nicht gekommen war.
„Da seid ihr ja! Wir müssen uns beeilen, wenn wir es noch vor Sonnenaufgang aus dem Wald schaffen wollen.", begrüßte uns Gandalf.
„Mit eurem Proviant solltet ihr bis zu den Hallen von Moria kommen.", teilte uns meine Großmutter mit und deutete auf die vorbereiteten Taschen. Galadriel kam mit traurigem Lächeln auf mich zu, dann nahm sie mich in den Arm und flüsterte mir zu: „Pass auf dich auf und gehe keine großen Risiken ein. Wir glauben an dich."
Bei ihren Worten musste ich lachen. „Du kennst mich noch nicht gut genug, wenn du das von mir verlangst."
Wieder lächelte Galadriel. „Nach diesem Krieg haben wir alle Zeit der Welt, um die verlorenen Jahre nachzuholen."
Sie klang so zuversichtlich, doch ihre Augen verrieten, dass sie nicht frei von Zweifeln war.
Wir alle wussten, dass wir keine allzu große Chance hatten, doch wir mussten es versuchen.
Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und eine Wache kam herein gerannt.

„Mein Herr! Die Orks haben die Stadt angegriffen. Die Wachen können die Treppen nicht mehr lange halten!"
„Was? Wie konnten sie unbemerkt durch den Wald kommen?", rief Celebron aufgebracht. „Schickt alle Männer zu den Treppen und bringt die Frauen und Kinder in den Thronsaal! Kein Ork darf unsere Stadt betreten!"
Aufregung machte sich in mir breit. Ich hatte schon so oft gegen die Schergen Saurons gekämpft und ich konnte es kaum erwarten ein paar weitere aus dem Weg zu räumen.
„Taleria!" Meine Großmutter pachte mich an einem Arm. „Du musst jetzt gehen. Falls wir die Stadt nicht halten können, bist du unsere einzige Hoffnung."
„Was? Nein, ich will euch helfen!" Ich versuchte mich loszureißen, doch Galadriels Griff war zu stark.
„Geh mit Gandalf und Aragorn. Richtet den Zwergen Morias aus, dass der Krieg bevorsteht und wir sie brauchen." Ich wollte ihr widersprechen, doch der Blick, den meine Großmutter mir schenkte, ließ keine Widerrede zu.
Schließlich nickte ich und nahm die Tasche, welche Aragorn mir zuvor vor die Füße gelegt hatte.

Nun wandte sich Galadriel zu Gandalf: „Nehmt den Weg durch bân merethrond, aber achtet darauf, dass euch niemand sieht! Je weniger Leute wissen, dass ihr uns verlasst, desto sicherer seid ihr." Sie machte eine kurze Pause, dann sagte sie noch leise: „Bringt sie mir zurück, Mithrandir"
In ihren Augen konnte ich Angst erkennen. Angst um mich, aber auch Angst vor dem Krieg.
Die Tatsache, dass sogar Galadriel am Gelingen unseres Vorhaben zu zweifeln schien, bereitete mir ein mulmiges Gefühl im Magen.
„Taleria! Wir müssen aufbrechen.", riss mich Aragorn aus meinen Gedanken.
ich wollte mich noch von meinen Großeltern verabschieden, doch Aragorn nahm mich an der Hand und zog mich in den hinteren Teil des Thronsaals. Dort lag der Eingang zu bân merethrond, dem riesigen Festplatz, auf dem es vor ein paar Tagen nur so von feiernden Elben gewimmelt hatte. Gandalf führte uns die lange Treppe hinab.
„Beeilt euch! Wir haben nicht viel Zeit.", drängte er uns und beschleunigte seine Schritte, als wir unten ankamen.
Bis jetzt war ich erst zweimal hier unten gewesen. Jetzt, wo alles im Dunklen lag, wirkte es fast schon angsteinflößend. Der Zauberer führte uns in einen entlegeneren Teil des Platzes und öffnete eine kleine Tür. Ohne ein Wort bedeutete er uns ihm zu folgen und verschwand darin.
Kurz darauf war auch Aragorn durch die Tür getreten und ließ mich alleine zurück.
Ich wollte ihm folgen, doch ich zögerte. Wenn ich durch diese Tür ging, war das der erste Schritt zu Aislinn. Der erste Schritt zu Sauron und ich wusste, dass er bestens vorbereitet war. Erneut spürte ich, wie der Zorn langsam wieder aufkochte. Ich würde ihm alles heimzahlen, war er mir angetan hatte. Aislinn, Kili, Thorin...und Thranduil.
Ich atmete einmal tief durch und folgte meinen Freunden.

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Ich weiß, ich weiß. Ein Monat ist eindeutig zu lange :(
Ich bin zurzeit in Australien, was es etwas schwieriger macht zu uploaden, da mein Internet der totale Mist ist, aber ich bemühe mich wirklich!

Das Kapitel ist etwas langweilig, tut mir leid :/

Bye Bye

Die Zukunft der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt