Beau:
Seufzend und ziemlich ungeduldig beobachte ich meine beste Freundin aus einiger Entfernung während ich mit der einen Hand mein Bier und mit der anderen ihre Schuhe halte da diese niemals in meine Tasche passen würden.
Immerhin schien Karen sich noch bestens zu amüsieren was ich nicht im geringsten anders erwartet hätte während sie schon wieder mit einem, mir fremden, Junge tanzt der ihr dabei, meiner Meinung nach, viel zu nah ist. Ich kann es einfach nicht leiden zu sehen das andere ihr so nah sein können nur weil sie einen Schwanz haben und genauso besoffen sind wie Karen während ich sie gerade nur beobachten kann.
Einige Stunden sehe ich mir das durchgängig an und gehen nur manchmal dazwischen wenn es für meinen Verstand zu viel wird, auch wenn jedes bisschen Kontakt zu anderen schon zu viel für mein Herz ist. Doch ich bin nunmal nicht Karen's Mutter und selbst wenn könnte ich nichts machen. Schließlich ist sie volljährig und niemand kann ihr noch etwas verbieten.
Erst als es langsam anfängt zu dämmern beschließe ich das es genug ist und ich Karen nicht weiter melancholisch anstarren sollte, das tue ich nämlich schon deutlich länger als ich es annähernd sollte. Doch jetzt kann ich sie immerhin wirklich hier weg bringen. Es ist sowieso praktisch niemand mehr da und von denen die es noch sind bin ich die einzige die noch geradeaus schauen kann.
„Wir sollten gehen, es wird langsam hell", sage ich in Karen's Ohr nachdem ich sie kurz angetippt habe und dann von dem derzeitigen Typen weggezogen habe wobei sie mir angestrengt hinterhertaumelte weshalb ich meinen Arm so um sie lege das ich sie gut stützen kann wobei mich erneut eine angenehme Wärme überkommt.
Doch dafür ist jetzt wirklich nicht die Zeit weshalb ich Karen vorsichtig aus dem Raum lenke und mein Bestes gebe sie aufrecht zu halten während ich noch eine Flasche Wasser mitnehme. Immerhin beschwert sie sich gerade nicht das sie noch weiter bleiben möchte sondern hängt sich einfach nur an mich während sie etwas zu laut eine Melodie summt und sich so an mich hängt das ich schon das Gefühl bekomme sie zu tragen. So gut wie möglich schleppe ich sie so den kurzen Weg zum Auto, wobei ich wirklich unglaublich froh bin das wir so nah geparkt haben, bevor ich Karen auf den Beifahrersitz hieve und ihr die Flasche Wasser in die Hand drücke.
„Trink das aus", meine ich ernst und sehe sie abwartend an während sie mich mit großen Augen anschaut bevor sie den Kopf schüttelt.
„Ich will nicht, Wasser ist eklig", lallt sie und schiebt ihre Unterlippe wie ein schmollendes Kleinkind vor während ich nur meine Augenbraue hochziehe und sie etwas strenger anschaue. Wenn Karen betrunken ist benimmt sie sich, sobald wir alleine sind, wie ein bockiges Kleinkind und ich gehe einfach so mit ihr um wie sie es dann verdient hat auch wenn ich es eigentlich unglaublich süß finde.
Karen seufzt ergeben nachdem ich sie weiter stumm angeschaut habe und versucht dann halbherzig die Flasche zu öffnen was sie, oh Wunder, nicht schafft und sie mir zurückgibt. „Die geht nicht auf, ich kann nichts trinken", lallt sie wieder bevor ich die Flasche öffne und sie ihr wieder zurückgebe. „Jetzt ist es offen also trink. Du weißt doch das du mir morgen dankbar dafür sein wirst", murmelte ich leise bevor ich mich über die beuge und sie anschnalle während sie wiederwillig einen kleinen Schluck trinkt und danach die Zunge rausstreckt und die Flasche angeekelt anschaut.
Ich seufze nur und richte mich wieder auf. „Du musst heute noch die ganze Flasche trinken, also beeil dich lieber wenn du bald schlafen willst", meine ich nur dazu bevor ich die Beifahrertür schließe und auf der Fahrerseite einsteige wobei ich zufrieden bemerke das Karen noch weitertrinkt und wenigstens ein Viertel schafft bevor sie wieder absetzt und mich unzufrieden anschaut.
„Stell dich nicht so an, du musst das trinken und wenn ich dir das mit einem Trichter einflößen muss", brumme ich da es mich, so süß Karen auch ist, langsam wirklich nervt und ich wirklich müde bin weshalb ich gerade nur noch ins Bett und schlafen will.
„Das ist unfair", protestiert Karen bevor sie mir die Flasche hinhält: „du trinkst ja auch nichts von dem Zeug warum muss ich das dann?". seufzend nehme ich die Flasche an und trinke ein paar Schlucke daraus was mir vor dem Fahren vielleicht auch ganz gut tut bevor ich ihr die Flasche zurückgebe wobei ich wirklich froh bin das ich inzwischen nicht mehr rot werde wenn ich nach ihr aus etwas trinke auch wenn mein Herz noch immer etwas höher schlägt.
„Jetzt habe ich auch was getrunken und weil ich jetzt fahren muss musst du jetzt den Rest für mich trinken", erkläre ich ihr bevor ich den Schlüssel ins die Zündung steckte und Karen leicht anlächele: „Komm schon, trink noch etwas für mich".
Karen sieht mich kurz etwas böse an bevor sie tatsächlich noch ziemlich viel aus der Flasche trinkt und danach wieder angeekelt ihr Gesicht verzieht. „Das ist immer noch unfair, ich mache das nur weil du meine aller- allerbeste Freundin bist und ich dich echt sehr lieb habe", lallt sie danach vor mich hin und bemerkt vermutlich gar nicht wie viel diese, eigentlich nicht so positiv gemeinten, Wörter mich vollkommen durcheinander bringen und mich überglücklich machen. Natürlich verletzt es mich manchmal das sie nicht auch mehr in mir sieht aber trotzdem bin ich unglaublich glücklich darüber weil sie mir eben auch als Freundin unglaublich viel bedeutet und ich eben wieder weiß das sie mich auch gerne in ihrem Leben hat.
Leicht grinsend parke ich schließlich aus und fahre die leeren Straßen entlang Richtung Karen's Zuhause während sie vor sich hin döst und ich immer wieder darauf achten muss das sie die offene und noch immer etwas gefüllte Flasche nicht fallen lässt. Vor ihrem Haus parke ich wieder in der Einfahrt und greife nach meiner Tasche in der die Sachen für den kommenden Sommer sind bevor ich aussteige und Karen erneut mit mir ins Haus schleppe wobei ich darauf achte das wir so leise wie möglich sind was natürlich nicht ganz so gut funktioniert.
Erleichtert lasse ich Karen in ihrem Zimmer aufs Bett sinken bevor sie sich einfach hinlegt und sofort einschläft ohne die Flasche noch auszutrinken oder sich umzuziehen. Seufzend nehme ich ihr also die Flasche weg und trinke selbst noch etwas bevor ich die Flasche für morgen neben das Bett stelle und Karen danach vorsichtig, um sie nicht aufzuwecken, das Kleid ausziehe und ihren Zopf löse bevor ich ihr ein bequemes Shirt überziehe.
Nachdem ich sie soweit wie möglich fertig gemacht habe gehe ich selbst noch ins Bad um mich dort umzuziehen und abzuschminken bevor ich noch eine Tablette für Karen mitnehme um sie im Zimmer auf ihren Nachttisch lege bevor ich mich zu ihr ins Bett lege. Dabei halte ich so viel Abstand wie möglich um nicht vollkommen durchzudrehen, damit ich wenigstens noch ein paar Stunden schlafen kann auch wenn ich weiß das ich ihr ab morgen vermutlich näher sein werde als jemals zuvor, was mich schon durch Gedanken unglaublich nervös macht. Seufzend drehe ich mich von meiner besten Freundin weg und schließe meine Augen bevor ich irgendwann ohne es genau zu merken in unruhigen Schlaf sinken, in dessen Träumen immer wieder meine beste Freundin auftaucht, schon allein weil ich von ihrem besonderen Duft umgeben bin und ihm hier einfach nicht entkommen kann.
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Maybe it's not forever
Teen FictionNach ihrem Abschluss wollen Karen und Beau, jahrelange beste Freundinnen, ihren letzten Sommer mit einem Roadtrip nach Schottland richtig ausklingen lassen und ihre Freundschaft nochmal stärken bevor sie einer offenen Zukunft ins Gesicht sehen müsse...