Kapitel 25

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Karen:

Einige Zeit später sind wir von der Schnellstraße runter und fahren einen wirklich ziemlich leeren Teil des Lochs ab während ich aufgeregt nach draußen sehe, glücklicherweise fahren wir den See so entlang das ich ihn aus dem Fenster sehen kann.

Schon seit wir von der viel zu befahrenen Straße runter sind ist es viel entspannter, das merke ich auch Beau an die sich hier beim fahren wohl um einiges wohler fühlt während ich einfach weiter ihre Hand halte, mich allerdings nicht mehr an sie lehne damit sie fahren und ich rausschauen kann.

Gerade bin ich eigentlich glücklich, auch wenn es leider etwas unbequem ist meinen Ellbogen auf dem dünnen Stück am Fenster das noch zur Türe gehört, ich habe keine Ahnung wie man das nennt aber es ist auch vollkommen egal, aufzustützen damit ich besser rausschauen kann.

Als die Straße dann allerdings holpriger wird und es so scheint als wären hier eine Menge Schlaglöcher lasse ich es ganz bleiben da es einfach nicht bequem ist wenn mein Kopf ständig gegen die Scheibe knallt.

Erst als ich wirklich realisieren das wir gerade eine Steigung hochfahren bemerke ich auch das ich wohl einige Zeit ziemlich in meinen Gedanken war und nicht mehr richtig mitbekommen habe wo wir überhaupt sind und wie viel schöner die Landschaft eigentlich wieder geworden ist.

Es ist kein halbvertrocknetes und niedriges Gras mehr neben dem Weg und es sind auch nicht mehr so viele Reifenspuren in den Wiesen neben der holprigen Straße.

„Lass uns da oben auf dem Hügel anhalten okay? Von da aus können wir hoffentlich viel sehen und hier sind wir auch ziemlich für uns", schlage ich Beau dann leicht lächelnd vor und lehne mich in meinem Sitz wieder richtig zurück.

„Mach ich", murmelt sie leise während sie konzentriert auf die Straße schaut die gerade wieder ziemlich schmal wird während die obere Schicht Asphalt praktisch überall fehlt und wir über den unebenen Boden fahren müssen.

Kurz darauf ist es sogar nur noch ein Schotterweg und man kann die Steine unter den Reifen laut knirschen hören, anscheinend ist es hier auch nicht allzu leicht zu ziehen weshalb Beau mir ihre Hand leider entzieht um sie fürs Fahren zu benutzen was ich schon verstehe, ich vermisse nur die Wärme ihrer Hand in meiner. Aber vermutlich habe ich mich einfach nur zu sehr daran gewöhnt und außerdem werden wir sowieso bald wieder so in der Nähe der anderen sein. Gerade war es schließlich wichtiger sicher über den Weg zu fahren, auch wenn es vermutlich nicht ganz so gefährlich ist wie es gerade aussieht.

Es fühlt sich gar nicht mehr so an als wären wir in einer der beliebtesten Reiseziele Schottlands sondern irgendwo mitten in den Highlands ohne irgendwelche wirkliche Zivilistation um uns, obwohl das höchstes ein paar Stunden von hier der Fall ist.

Schon wieder bin ich ziemlich in meine Gedanken abgedriftet und bemerke erst bei Beaus erleichtertem Seufzen das wir jetzt wohl oben angekommen sind und sie den Wagen etwas abseits vom Weg abgestellt hat.

„So, weiter fahre ich nicht mehr", meint sie dann und grinst mich leicht an während ich mich wieder richtig zu ihr drehe.

„Musst du doch auch nicht, hier ist es perfekt", erwidere ich grinsend und schaue nach draußen auf den riesigen See der gerade direkt vor der Frontscheibe ist.

Der Himmel gerade ist wolkenverhangen und irgendwie habe ich das Gefühl das es jederzeit anfangen könnte zu regnen. Doch das stört mich kein bisschen. Ich bin wirklich froh damit hier zu sein und irgendwie finde ich es auch schön. Die Stimmung die dieses Wetter bereitet ist einfach unheimlich angenehm, vor allem da wir beide einfach im Auto sitzen können, in dem die Heizung läuft und wir es schön warm haben.

Außerdem ist Beau gerade bei mir die von ihrem Sitz vor dem Lenkrad in Dir Mitte rutscht und sich wieder an mich lehnt. Leicht grinsend lege ich meinen Arm um ihre Hüfte und genieße einfach die Nähe die gerade von ihr ausgeht.

„Es ist wirklich schön hier", nuschelt sie leise und legt ihren Arm ebenfalls um mich während sie ihren Kopf auf meiner Schulter bettet. „Ich will heute aber wirklich nichts mehr machen", murmelt sie dann weiter und als ich ihr kurz einen Blick zuwerfe sehe ich das sie die Augen geschlossen hat und so einfach wieder vollkommen entspannt wirkt.

„Wir werden auch nichts mehr machen. Lass uns einfach nur hier sitzen und raus schauen. Morgen können wir ja wieder was machen, wir haben noch den ganzen Sommer", erwidere ich leise, doch es ist dennoch gut hörbar. Schließlich ist Beau so nah bei mir, das kann sie gar nicht überhört haben.

Zufrieden lächelnd wende ich meinen Blick allerdings wieder von meiner besten Freundin ab die vollkommen entspannt und auch etwas müde zu sein scheint und erkenne dabei draußen das es inzwischen leicht angefangen hat zu regnen. Doch lange bleibt es dabei nicht und der Regen wird immer heftiger während ich den Wind sogar hier drinnen förmlich hören kann.

Aber es stört mich wieder nicht, solange Beau so bei mir ist genieße ich es wirklich in vollen Zügen und sehe dem Regen und denen vom sind aufgepeitschten Wellen auf dem See unter uns lächelnd zu während mir angenehm war ist und ich das Gefühl habe neben mir en ganz eigenes Licht in dieser grauen Eintönigkeit zu haben.

„Es ist wirklich schön", nuschelt Beau leise die inzwischen wohl schon wieder ihre Augen geöffnet hat und ebenfalls leicht lächelnd aus dem Fenster sieht. „Lass uns heute einfach wieder hier vorne schlafen, ich glaube hinten ist es heute nicht so gut", meint sie dann leicht lächelnd und ich wende mich ihr leicht vorwurfsvoll zu.

„Du sollst doch jetzt nicht an sowas denken! Schalte endlich mal deinen Kopf aus und genieße es jetzt", entgegne ich daraufhin ernst und sehe sie leicht kopfschüttelnd an bevor ich mich wieder dem Unwetter draußen zuwenden will.

Doch Beau hält mich dann mit leicht unsicheren Blick und einer Hand auf meiner Wange zurück bevor sie sich wieder etwas aufrichtet und mich fragend ansieht.

Ich verstehe nicht ganz was sie von mir möchte, doch irgendwas scheint es wohl mit ihrem ganzen Nachdenken zu tun haben weshalb ich nur auffordernd nicke und den kurzen Blick zu meinen Lippen gar nicht richtig deute.

Auch das Beau mir immer näher kommt bringt mich nicht ins stutzen, schließlich war es ja inzwischen normal und ich sehe sie nur weiter neugierig an um endlich zu erfahren was sie vorhat.

Erst als ich ihre warmen, weichen Lippen wirklich auf meinen spüre realisiere ich es langsam, auch wenn mir die Bedeutung dieses sanften und unschuldigen Kusses noch lange nicht bewusst ist.

Einen Moment lang war ich einfach nur vollkommen erstarrt und bevor ich noch irgendwas tun konnte löste sich meine beste Freundin von mir bevor sie ihren Blick schnell von mir abwendet und einfach wieder nach draußen sieht. Leicht verwundert und noch immer nicht wirklich fähig darüber nachzudenken tue ich es ihr gleich und wir sehen beide in der Stille und unseren eigenen Gedanken versunken nach draußen.

Maybe it's not foreverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt