Maybe it's not forever

Kapitel 21

Karen:

Irgendwann werde ich wach weil mir kalt ist und sehe mich verwirrt nach Beau um. Es scheint noch Nacht zu sein, zumindest ist es dunkel und ich liege alleine hinten auf der Ladefläche.

Leicht verwirrt sehe ich mich nach meiner besten Freundin um die gerade um diese Uhrzeit eigentlich neben oder wie sonst immer halb auf mir liegen müsste.

Verwirrt richte ich mich etwas auf und bemerke so die stechenden Kopfschmerzen und seltsamerweise auch wie trocken mein Hals ist. Dabei schaut Beau sonst immer danach das ich genug Wasser trinke. Es ist gerade einfach unglaublich seltsam, normalerweise lässt sie mich nachdem ich getrunken habe auch nicht alleine und selbst wenn, wo sollte sie hier bitte sein?

Seufzend streife ich den Schlafsack ab obwohl mir kalt ist um nach Beau zu schauen und mich hoffentlich etwas zu beruhigen wenn sie mir sagt warum alles so ist wie es ist. Noch seltsamer ist es als ich bemerke das ich noch immer meine Hotpants und den dünnen Pullover trage, was irgendwie auch erklärt warum mir kalt ist. Normalerweise hätte Beau sich auch darum gekümmert und mir zumindest etwas wärmeres übergezogen oder mich dicker zugedeckt.

Noch immer leicht fröstelnd krabble ich zu meiner Tasche und suche mir zumindest mal eine wärmende Jacke raus da ich meiner Meinung nach nicht die Zeit habe mich groß umzuziehen da ich schließlich Beau finden muss.

Kurz Streife ich mir noch meine Schuhe über bevor ich unter der Pläne vorkrieche und die Ladefläche hinten erstmal geöffnet lasse.

Fröstelnd, da es hier draußen nur noch kälter ist ziehe ich meine Jacke enger um mich und schaue kurz erstmal auf das Dach auf dem wie zuvor waren, erkenne Beaus Schemen dort allerdings nicht weshalb ich weiter um das Auto herum zur Beifahrertüre gehe und diese öffne.

Erleichtert seufze ich als ich Karen auf der Bank schlafen sehe da sie immerhin noch da ist auch wenn ich es mir absolut nicht erklären kann.

Doch ich mache mir noch immer ziemlich große Sorgen um Beau, schließlich liegt sie hier nur in Hoodie und einer kurzen Stoffhose. Sie hat nicht mal eine Decke wie ich hinten und die Heizung läuft auch nicht. Außerdem sieht sie sowieso schon vollkommen fertig aus.

Und so wie sie alleine auf der schmalen Bank liegt wirkt es auch nicht wirklich besser. Auch wenn es irgendwo süß ist wie ihr die Braids gerade ins Gesicht fallen und sie so vollkommen friedlich aussieht. Doch meine Sorge um sie überwiegt trotzdem und ich weiß nicht richtig was ich jetzt am besten tun sollte.

Um sie nach hinten zu tragen bin ich zu klein und sicher nicht kräftig genug. Das war bisher auch immer andersrum. Und ich will sie so wie sie gerade ist auch wirklich nicht alleine lassen und selbst hinten schlafen.

Seufzend gehe ich dann doch wieder nach hinten und hole schnell ein kleines Kissen und eine Decke bevor ich aus Beaus Rucksack noch eine lockere Jogginghose ziehe.

Das ganze Zeug trage ich so gut es geht nach vorne ohne das irgendwas auf dem Boden schleift und lege erstmal das Kissen unter Beaus Kopf damit sie möglichst wenig Nackenschmerzen bekommt wenn sie morgen aufwacht. Danach nehme ich mir die Hose und versuche sie Beau so vorsichtig wie möglich über die dünne und viel zu kurze Hose zu ziehen ohne Beau dabei aufzuwecken.

Als ich es endlich so mehr oder weniger geschafft habe breite ich die Wolldecke halb über Beau aus bevor ich mich so gut wie möglich zu ihr auf die schmale Bank drücke wofür ich meine Beine so gut wie möglich mit Beaus verflechten muss weshalb am Schluss eines meiner Beine unter Beaus und das andere dazwischen liegt.

Vorsichtig lege ich auch meinen Arm noch unter das Kissen und decke uns richtig zu bevor ich noch einen Arm um Beaus Taille lege und hoffe so irgendwie schlafen zu können obwohl es einfach nur eng ist. Immerhin wird mir so aber auch angenehm warm und so in der Nähe meiner besten Freundin zu sein macht mich auch ziemlich glücklich.

Es tut gut die ganze Zeit einfach nur ihr friedliches und irgendwie erschöpft wirkendes Gesicht vor meinem zu sehen und streiche ihr vorsichtig den Zopf aus dem Gesicht.

Ich bin wirklich glücklich darüber ausgerechnet Beau als meine beste Freundin haben zu können und hoffe einfach das sie auch immer für mich da sein wird. Sie ist mir einfach nur unendlich wichtig und ich weiß das es mir gut tut in ihrer Umgebung zu sein. Es ist nur irgendwie verwunderlich das sie sich ausgerechnet mit mir abgibt. Ich habe jetzt zwar nicht wirklich Minderheitskomplexe oder sowas, aber ich weiß einfach das Beau ein besserer Mensch ist und ich manchmal einfach nur ihr kindisches Anhängsel.

Vor allem wenn ich sie wieder auf irgendwelche Feiern mitnehme komme ich mir oft ziemlich blöd vor. Sie ist schließlich immer nur dabei um auf mich aufzupassen, auch wenn ich jedes Mal hoffe das sie auch einfach mal Spaß hat. Aber vermutlich wäre ich dann ziemlich aufgeschmissen. Ich könnte niemals alleine auf mich aufpassen und brauche Beau dafür die einfach viel vernünftiger ist als ich, was ich wirklich bewundere auch wenn ich sie oft genug damit aufziehe.

Doch gerade weil Beau neunmal so ist wie sie ist und ich sie so gerne mag, mache ich mir gerade wirklich große Sorgen um sie.

Da ist so nah an ihr liege rieche ich das sie nichts getrunken hat was sie irgendwie durcheinander bringen könnte weshalb ich mir einfach nicht erklären kann warum sie hier alleine und dann auch noch so viel zu kalt angezogen.

Außerdem hat sie ja auch mich nach hinten gebracht und hätte sich dann doch einfach zu mir legen können. Oder zumindest irgendwas warmes mitbringen können... .

Ich weiß nur leider absolut nichts mehr was passiert ist, es würde während des Sonnenuntergangs nur einfach immer verschwommener und ich weiß nur noch das ich zu Beau gerutscht bin und sie umarmt habe bis es aufhört.

Und gerade das ist auch das schlimme daran da ich einfach keine Ahnung habe ob ich etwas falsches gesagt oder getan habe sodass Beau nun so sauer ist um hier zu schlafen.

Doch auch das macht irgendwie keinen Sinn. Schließlich verliert man betrunken nur seine Hemmungen, und ich hindere mich so sicher nicht daran Beau irgendwas tun oder sagen zu wollen das diesen Effekt hat.

Ich weiß es einfach nicht und das bereitet mir einfach nur unglaublich große Sorgen sodass es mir noch Ewigkeiten lang nicht gelingt einzuschlafen obwohl ich unglaublich erschöpft bin.