Kampf gegen Malekith

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Der rasende Flug durch die enge Felsspalte trieb Melinda den kalten Schweiss auf die Stirn. Sie sah Lokis bleiches Gesicht in der Dunkelheit leuchten: es wirkte konzentriert und ruhig. Die junge Agentin atmete tief durch. Ganz offenbar wusste er, was er tat.

Geschwindigkeit, Enge und Lokis Magie öffneten schliesslich das Portal, das sie nach Svartalfheim brachte. Gerade als Melinda glaubte, sie würden an den Felswänden zerschellen, wurde sie auf einmal von demselben regenbogenfarbigen Blitzgewitter wie es der Bifröst verursachte, umgeben. Einige Sekunden später flogen sie mit gewaltigem Druck aus der Felsspalte hinaus in eine Welt, die nur um weniges heller war als die enge Gesteinsformation, die sie soeben passiert hatten. Eine düstere, unheimliche... und vor allem tote Welt. Svartalfheim!

Ruhig und beinahe geräuschlos glitt das Schiff aus Asgard durch die fremde und bizarre Umgebung. Dass hier schon seit Jahrhunderten niemand mehr lebte, war offensichtlich. Das sanfte Gleiten und der Fremdkörper in ihr liessen Melinda schläfrig werden, und in Lokis Armen gab sie schliesslich der Müdigkeit nach. Sie bekam zwar noch mit, dass er und Thor über etwas sprachen, aber sie hörte nicht mehr hin. Langsam liess sie sich in den Schlaf hinübergleiten.

Melinda hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verstrichen war, doch ein unheimliches Summen in der Luft liess sie schliesslich wieder aufschrecken. Das, und Lokis sanftes Schütteln an ihren Schultern: „Malekith", flüsterte er leise.

Melinda richtete sich auf und sahin der Ferne das Raumschiff, das sich langsam aus der unsichtbaren Tarnung herausschälte und näher kam. Sie erstarrte. Als das Schiff auf dem Boden aufsetzte und rund zehn Dunkelelfen herauskamen - der unheimliche Malekith und sein Schlächter Algrim oder ‚der Kursed', der Verfluchte, wie er sich nannte, in ihrer Mitte - schrien alle Instinkte in ihr: lauf weg! Aber ein rascher Blick zu Loki und Thor beruhigte sie: Die beiden nickten ihr begütigend zu und stiegen dann aus dem Gleiter. Melinda folgte benommen.

Loki berührte kurz ihre Stirn, um ihr so in sekundenschnelle mitzuteilen, was für einen Plan er und Thor ausgeheckt hatten. Melinda wusste: er konnte in das Bewusstsein anderer eindringen, ohne sie anzufassen, doch wenn er jemandem seine Gedanken übermitteln wollte, ging das nur durch eine direkte Berührung. Es dauerte keine zwei Sekunden, und Melinda wusste, was Thor und Loki besprochen hatten, als sie weggeschlummert war.

Leider dauerte es keine weiteren zwei Sekunden, bis es so aussah, als würden ihre Pläne über den Haufen geworfen werden. Denn zwischen Malekith und Kurse tauchte jetzt eine weitere Figur auf: die schlanke, helle Silhouette einer Frau.

„Mutter!" schrien Thor und Loki wie aus einem Mund.

Und mit schierem Horror sahen sie zu, wie Malekith die Königin von Asgard unsanft nach vorne stiess.

Thor und Loki starrten sich an, und es war Thor, der schliesslich heiser sagte: "Ziehen wir es trotzdem durch?"

Lokis Blick wurde so finster wie nie zuvor. "Jetzt erst recht," gab er zurück. Melinda konnte seine Entschlossenheit fast körperlich spüren.

"Bist du sicher..?" Thor schien auf einmal zu frösteln. "Ich meine, schaffst du das... vor Mutter?"

Loki straffte seine Schultern. Dann zückte er mit einer blitzschnellen Bewegung seinen Dolch, stiess ihn Thor in die Seite und erwiderte: "Ja."

Melinda schrie auf, obwohl sie wusste, dass es zum Plan gehörte. Doch sie war nicht die einzige: auch Frigga, die Königin von Asgard, stiess einen entsetzten Schrei aus, als sie mitansehen musste, wie ihr ältester Sohn von seinem jüngeren Bruder attackiert wurde.

Von da an überschlugen sich die Ereignisse.

Loki spielte seine Rolle. Er spielte sie gut. Sehr gut sogar. So gut, dass Melinda sich gefragt hätte, ob es nicht doch ernst gemeint war, was er da alles von sich gab... hätte sie ihn nicht inzwischen gut genug kennen – und lieben! – gelernt, um zu wissen, dass sein Getue wirklich nur Schauspielerei war.

Loki: The Dark Prince - Der dunkle PrinzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt