Sorgenlos starrte ich an die Tafel, an der der unser Klassenlehrer, Herr Kan, gerade etwas erklärte. Auch, wenn ich halb am Schlafen war, hörte ich seine Stimme, genauso wie die meiner Klassenkameraden, die pausenlos quatschten. Es störte sie keineswegs, dass sie im Unterricht saßen. Doch nachdem Itsuka, die Klassensprecherin, ein kurzes Machtwort gesprochen hatte, herrschte eine strenge Ruhe.
Diese jedoch hielt nicht lange an, denn als es an der Tür klopfte, wurde über die Situation getratscht. Es klopfte eher selten jemand bei uns, der 1-B, und schon gar nicht während der Unterrichtszeit. „Vielleicht wollen sie mich ja in die A versetzen?!", lachte Monoma überheblich und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
Seufzend schüttelte ich den Kopf, in der Hoffnung, dass mein Mitschüler endlich die Klappe hielt. „Herein!", schrie unser Lehrer, woraufhin sie mit einem lauten "Dong" aufgeschwungen wurde und Aizawa eintrat. Im Schlepptau hatte er einen kleinen Jungen, dessen rote Augen ziemlich aggressiv wirkten. Seine Haare waren kurz und blond, seine Klamotten deutlich zu groß.
Schweigend schlich der Schwarzhaarige durch den Raum, um sich mit Kan zu unterhalten. Nach wenigen Sätzen nickte dieser und sah in meine Richtung. „(L/N), bitte begleite ihn kurz vor die Tür." „Was zur Hölle?! Sag mir nicht, dass (L/N) in die A wechselt?!" Zischend scheuerte ich ihm im Vorbeigehen eine, bevor ich die Tür hinter mir zuzog.
Mein Gegenüber und der kleine Junge starrten mich für eine Weile an, ohne einen einzigen Mucks zu machen. Dann, endlich, ergriff Aizawa das Wort: „Du verstehst dich gut mit Bakugo Katsuki aus meiner Klasse, oder?" Ich nickte verwirrt. „Wir sind Sandkastenfreunde. Ich weiß zwar nicht, ob man uns immer noch Freunde nennen kann, aber ja, wir kommen miteinander aus." Er wandte seinen müden Blick von mir ab, auf das Kind neben ihm deutend. „Er weigert sich, in seine eigene Klasse zu gehen, weil es ihm peinlich ist, dass ihn jemand so sehen könnte. Vor allem Midoriya."
Ich verstand nicht ganz, was er mir damit sagen wollte. Scheinbar erkannte er das schon an meinem Gesichtsausdruck, denn er packte den Jungen ruckartig am Kragen und hielt ihn mir entgegen. Unwissend nahm ich ihn auf den Arm, er war höchstens vier, vielleicht fünf. „Lass mich runter!", keifte mich das Kind augenblicklich an und zerrte an meiner Schuluniform. „Er hat sich mit einem Schurken angelegt, dessen Spezialität "Verjüngung" war. Er wurde berührt und ist jetzt um 10 Jahre verjüngt worden.", erklärte der Superheld angespannt.
„Warten Sie einen Moment. Mit "er" meinen Sie also..." „Bakugo, richtig. Wir wissen nicht, wie lange er so bleiben wird. Pass bitte auf ihn auf, bis er wieder er selbst ist." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Er ließ mich einfach hier auf dem Flur stehen, schaute nicht einmal zurück. Augen verdrehend schnipste ich Bakugo gegen die Stirn. „Hör auf, du zerknitterst meine Klamotten!", zischte ich, was er nur mit einem Knurren erwiderte.
Seufzend und mit meinem vorübergehenden Schützling auf dem Arm, wollte ich gerade die Tür vor mir öffnen, da fing er wieder an, wild herumzubrüllen. „Klappe halten, sofort! Wenn du dich so aufführst, wird direkt jeder wissen, wer du bist. Möchtest du das so sehr?" Murmelnd wandte er den Blick ab, um Augenkontakt zu vermeiden.
Anschließend betrat ich den Klassenraum und setzte mich, gefolgt von den Blicken meiner Mitschüler, auf meinen Platz. „Aww, was ein süßer Fratz. Ist er dein kleiner Bruder, (F/N)?", schwärmte Tokage. „Nein, nein, er ist nur der Sohn von Bekannten. Sie hatten einen dringenden Termin, deswegen passe ich auf ihn auf.", log ich ihr dreist ins Gesicht. „Ruhe bitte, wir fahren mit dem Unterricht fort."
Nachdem sich die Stimmung beruhigt hatte, weigerte Bakugo sich, von meinem Arm zu steigen. „Was ist denn los? Was hast du auf einmal?", hinterfragte ich sein Verhalten und wippte mit meinem Bein, auf dem er, das Gesicht in meine Schulter gedrückt, rumzappelte. Er antwortete nicht. „Du musst mir schon sagen, wenn etwas ist. Ich kann keine Gedanken lesen." Er schwieg weiterhin, also gab ich die Hoffnung auf und konzentrierte mich, so gut es ging, auf Kan.
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Mha/Bnha OS
FanfictionBoku no Hero Academia/My Hero Academia x Reader Ich denke, das erklärt sich von selbst ;) Wünsche und Vorschläge sind mega gerne gesehen :3 DIE CHARAKTERE GEHÖREN NICHT MIR! KEINE LEMONS! L/N = Last name F/N = First name N/N = Nickname P/N = Pseudo...